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GK0100 - Der See des Schreckens

GK0100 - Der See des Schreckens

Titel: GK0100 - Der See des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Armbrust und den silbernen Pfeil. Erklärungen gebe ich Ihnen später.«
    »Aber ich…«
    John sah den Alten an, und dieser verstummte.
    »Kommen Sie mit«, sagte Flaherty.
    Er schlurfte vor John durch die Räume. Es roch muffig und nach Bohnerwachs. Flaherty hatte überall Licht gemacht. John sah die vielen Zeugen der Vergangenheit. Es waren zumeist Steine und Tonwaren. Aber auch nachgebildete Urtiere und alte Häuser gab es.
    Vor einem an der Wand hängenden Glaskasten blieb der alte Flaherty schließlich stehen.
    »Da ist sie«, sagte er.
    John blickte nachdenklich durch die Scheibe. Die Armbrust war nicht aus Silber, sondern aus Holz. Die Sehne war nicht brüchig geworden, wie John auf den ersten Blick feststellen konnte, und Schaft und Kolben glänzten matt.
    Daneben hing ein aus Korb geflochtener Köcher. Und in ihm steckte ein silberner Pfeil. Das Silber war längst angelaufen und glänzte kaum noch. Trotzdem hatte es von seiner Wirkung nichts verloren.
    »Schließen Sie auf«, sagte John zu dem Museumsdiener.
    Der alte Flaherty blickte den Inspektor aus großen Augen an. »Sie wollen die…«
    »Ich will Ihre Armbrust nicht stehlen, sondern sie mir nur ausleihen. Und das aus einem ganz bestimmten Grund, den ich Ihnen hinterher sagen werde.«
    Flaherty verstand nichts mehr. Er sah Mrs. Kilrain an, die jedoch nur die Schultern hob.
    »Wenn Sie meinen, Inspektor.«
    Flaherty holte sein Schlüsselbund aus der Tasche des Morgenmantels und schloß den großen Glaskasten auf. Die Armbrust hing auf zwei Haken.
    Behutsam nahm John sie herunter. Die Waffe war schwerer als er angenommen hatte. An zwei Ösen war ein Lederriemen befestigt, so daß John sich die Armbrust über die Schulter hängen konnte. Den Köcher hängte er über die andere Schulter.
    »Kommen Sie«, sagte der Inspektor zu Mrs. Kilrain.
    John setzte sich eiligen Schrittes in Bewegung. Der Museumsdiener rannte hinter ihm her. »Wann bekomme ich sie denn zurück? Ich muß schließlich eine Meldung machen.«
    »Spätestens morgen« sagte John. »Nein, heute«, verbesserte er sich mit einem Blick auf die Uhr.
    John ging nach draußen und lief die Treppe hinunter. Die Armbrust hatte ein ganz schönes Gewicht, und John dachte mit Schaudern daran, daß er wahrscheinlich tauchen mußte, um dem Monster den Garaus zu machen. Der Inspektor hatte sich schon innerlich auf einen Kampf in der Tiefe des Sees eingestellt.
    Der Bentley stand noch so dort, wie John ihn verlassen hatte. Der Inspektor schloß die Tür auf und legte die Armbrust auf den Rücksitz.
    Er wollte sich gerade hinter das Steuer klemmen, als er zufällig einen Blick zur Treppe warf.
    Dort war Mrs. Kilrain auf der vorletzten Stufe stehen geblieben. Sie sah an John vorbei und hob plötzlich den Arm, um jemandem zuzuwinken.
    »Hallo, Sergeant Riordan«, rief sie. »Kommen Sie her, wir haben eine interessante Entdeckung gemacht, die Sie bestimmt interessieren wird.«
    John wandte den Kopf.
    Es war tatsächlich der Sergeant. Mit schneller Schritten kam er die enge Straße hoch.
    Mrs. Kilrain hatte sich wieder in Bewegung gesetzt, um in den Wagen zu klettern.
    In dem Moment passierte der Sergeant den Lichtkreis einer Laterne. Und John sah das Metall in der Hand des Polizisten funkeln.
    In Sekundenschnelle ahnte er die Zusammenhänge. Riordan war gekommen, um ihn zu töten.
    Da riß der Sergeant schon den Arm mit der Waffe hoch…
    ***
    John Sinclair reagierte sagenhaft schnell.
    Er warf sich nach rechts und stieß im Fall Sarah Kilrain zur Seite. Die Frau schrie auf und knallte zu Boden.
    Da peitschten schon die Schüsse.
    Die Kugeln pfiffen über John hinweg und ratschten an dem Dach des Bentleys entlang.
    John rollte sich um die eigene Achse.
    Wieder zerrissen Schußdetonationen die Stille.
    Hautnah prallten die Kugeln neben John auf das Kopfsteinpflaster des schmalen Bürgersteiges und sirrten als Querschläger davon.
    Mrs. Kilrain schrie markerschütternd. Von oben rannte der Museumsdiener die Stufen herab.
    John Sinclair schnellte hoch. Er rief Flaherty eine Warnung zu und tauchte in Deckung des Bentleys.
    Riordan feuerte weiter. Wie ein Wahnsinniger. Dabei drangen aus seinem Mund schrille, abgehackte Schreie.
    John hatte seine Pistole gezogen. Er hätte Riordan aus seiner Deckung erschießen können, aber er wollte den Mann lebend.
    Mrs. Kilrain hatte aufgehört zu schreien. Auf allen vieren kroch sie auf die Treppenstufen zu.
    Der Sergeant setzte sich jetzt in Bewegung. Noch immer hielt er seine

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