GK0105 - In Satans Diensten
wurde geschlossen. Die beiden Mordbestien hatten ihre Aufgabe erfüllt.
Zwei Zeugen existierten nicht mehr. Nur noch ein Stück Haut war vorhanden. Das Wichtigste in diesem höllischen Spiel.
Jetzt konnte Dr. Tod gezielt gegen seinen Gegner vorgehen…
***
Das Haus lag an der Küste. Dort, wo die Costa Brava am wildesten und urwüchsigsten war. Seit Urzeiten schon schäumte die Brandung gegen die scharfen Klippen und warf meterhohe Schaumkronen in die hitzeflirrende Luft.
Der Tourismus hatte diesen Fleck gemieden. Zu unwirtlich war das Gelände. Außerdem gab es in näherem Umkreis kaum ein Dorf, in dem sich die Touristen hätten amüsieren können.
Um so erstaunlicher war es, daß sich vor Jahren ein Mann auf einem Felsplateau einen Bungalow gebaut hatte. Das Haus stand erst lange Zeit unbewohnt, bis vor einigen Wochen mehrere Männer dort eingezogen waren. Unter unsäglichen Mühen hatten sie Kisten und Kästen den schmalen Weg hinaufgeschleppt.
Handwerker hatten eine Steintreppe in den Fels gehauen, damit die Bewohner bequem zum Wasser gelangen konnten. Doch die Treppe wurde bewacht. Tag und Nacht.
Gerüchte entstanden. Bewohner des nächstliegenden Ortes stahlen sich ab und zu in die Nähe des Gebäudes. Sie wurden schnell wieder verscheucht.
Niemand wußte, daß hier an der wilden Küste Spaniens der größte Feind der Menschheit sein neues Hauptquartier errichtet hatte.
Dr. Tod war der Besitzer des Bungalows.
Von hier aus wollte er die Fäden spinnen, um wieder groß ins Geschäft einzusteigen.
Diesmal sollte es der entscheidende Schlag werden!
Das Haus lag nachts völlig im Dunkeln. Dr. Tod verzichtete auf jede Art von Beleuchtung. Wenn Licht in den Zimmern brannte, dann wurden die Vorhänge zugezogen.
An diesem späten Abend näherte sich ein dunkler Mercedes dem Felsbungalow.
Der Wagen kam aus Richtung Barcelona und fuhr die prächtige Küstenstraße entlang.
Die Insassen waren zwei Männer. Sie trugen dunkle Brillen, und niemand ahnte, daß es zwei gefährliche Mordbestien waren.
Der Fahrer lenkte den Wagen ruhig und sicher. Es war Hochsaison in Spanien und die Straßen dementsprechend belebt.
Irgendwann bogen die beiden Männer dann von der Küstenstraße ab. Jetzt fuhren sie über einen holprigen Feldweg, der die Stoßdämpfer des Wagens stark beanspruchte.
Die Scheinwerfer des Mercedes durchbrachen die Dunkelheit.
Die Männer hatten die Fenster geöffnet. Kühler Wind umspielte ihre erhitzten Gesichter.
Immer tiefer ging es in das Felswirrwarr. Der Weg wurde noch schmaler. Hierher verirrten sich nicht einmal Liebespaare.
Bald mußten sie auch in der Nähe des Hauses sein.
Vom Bungalow aus wurden sie bereits beobachtet. Dr. Tod stand am Fenster und blickte auf das tanzende Scheinwerferpaar. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel. Nur die Augen glühten in einem höllischen Feuer.
Dr. Tod war ein Typ, vor dem man sich fürchten konnte. Auf einem beinahe schmächtigen Körper thronte ein haarloser Schädel, in dem die dunklen Augen besonders hervorstachen.
Auch hatte dieser Mann keine Augenbrauen, und die Haut war blaß, beinahe durchscheinend.
War Dr. Tod ein Mensch oder ein Monster? Niemand konnte es sagen. Auf jeden Fall stand er mit dem Satan im Bunde. Er war Asmodis’ erster Diener.
Dr. Tod wandte sich ab. Seine schmalen Lippen hatten sich zu einem zynischen Lächeln verzogen. Auf seine Männer war Verlaß. Er hatte sie sich sorgfältig ausgesucht und für seine Zwecke präpariert. Ihre Augen mußten die Männer als Pfand lassen. Sicher, sie konnten sehen. Das verdankten sie allerdings Dr. Tods chirurgischem Können. Er hatte ihnen zwei Ersatzaugen eingesetzt, die die gleichen Funktionen erfüllten wie die eigenen.
Nur mußten diese Augen nach gewisser Zeit wieder präpariert werden. Und das konnte nur Dr. Tod. Deshalb waren seine Leute auf ihn angewiesen.
Doch heute nacht wollte er sein größtes Experiment starten.
Aus einem Stück Haut sollte ein neuer Mensch entstehen!
Unvorstellbar grausam war dieses Experiment, aber die Hölle, mit der Dr. Tod paktierte, kannte kein Erbarmen. Er bediente sich ihrer Kräfte, um seine teuflische Aufgabe durchzuführen.
Ramona Navarra! Sie war die erste Person in einer langen Kette. Für die Welt war sie verschwunden. Auf einer der zahlreichen Schönheitsfarmen. Aber sie würde schon bald wieder auftauchen. Wenn das Experiment klappte…
Der Wagen hatte jetzt das Haus erreicht. Neben dem Bungalow hatte Dr. Tod eine Garage bauen
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