GK0105 - In Satans Diensten
huschte ins Schlafzimmer.
Das breite Bett war unberührt. Wie ein hellroter Himmel spannte sich der Baldachin darüber.
Vor dem großen Spiegel stand ein Hocker. Ortega schnappte sich das leichte Möbel.
Da betrat der Fremde das Zimmer.
»Bleiben Sie stehen!« keuchte Carlos Ortega.
Der Unheimliche ging weiter.
Da schlug Ortega zu. Er drosch dem Mann den Hocker voll vor die Brust.
Der Kerl schluckte den Schlag, ohne einen Ton von sich zu geben. Er wankte nicht einmal.
Noch einmal schlug der Spanier zu, legte alle Kraft in den Hieb.
Wieder traf er voll.
Es gab ein splitterndes Geräusch, und der leichte Hocker löste sich in seine Einzelteile auf. Ortega hielt nur noch ein Bein in der Hand.
Ortega begann langsam durchzudrehen. Was dieser Kerl verdauen konnte, war unheimlich. Das grenzte schon an…
Ortegas Gedanken stockten. War dieser Mann überhaupt ein Mensch?
Himmel, wenn er es hier mit einem Roboter zu tun hatte?
Siedendheiß fiel ihm diese Vision ein.
»Wer bist du?« brüllte Ortega. »Stell dich doch, du verfluchte Bestie!«
Während er die Sätze hinausschrie, warf er sich zurück, wollte dann in Richtung Fenster rennen.
Ortega übersah den kleinen Teppich. Als hätte er auf Schmierseife getreten, wurden ihm plötzlich die Beine unter dem Körper weggerissen.
Carlos Ortega sah den Boden auf sich zurasen. Verzweifelt ruderte er mit den Armen.
Ohne Erfolg.
Hart knallte der Spanier auf die Erde. Der Schmerz lähmte für Sekunden seine rechte Schulter.
Dann stand der Unheimliche vor ihm, beugte sich nieder.
Noch einmal holte Ortega aus, wollte das Holzbein in das maskenhaft starrte Gesicht dreschen.
Da schoß der Arm des Unheimlichen vor. Der Knüppel knallte gegen das Handgelenk des Mannes, federte zurück und traf den liegenden Ortega am Kopf.
Der Unheimliche lachte kehlig, ballte die rechte Hand zu einer Faust und holte aus.
Ortega brüllte auf.
Mitten in sein Gebrüll hinein traf ihn die Faust mit der Wucht eines Dampfhammers.
Carlos Ortega sah unzählige Sterne blitzen und versank dann in den unendlich tiefen Schacht der Bewußtlosigkeit.
***
Die Treppe zum Keller war lang und schmal. Man hatte hier mit Platz gespart, im Gegensatz zu den übrigen Räumen des Hauses.
Wie eine leblose Puppe lag Ramona Navarra auf den Armen des Mannes. Sicher, als sei er hier zu Hause, stieg der Kerl die Treppe hinab.
Der Keller war wieder etwas großzügiger angelegt. Es war feucht und kühl hier unten. An den dicken Steinwänden glänzte die Nässe. Irgendwo tropfte Wasser.
Verschiedene Türen zweigten zu kleineren Verschlägen ab.
Weinflaschen und Konserven lagerten hier unten. An der rechten Wand des großen Kellerraumes stand ein Ungetüm von Ofen. Es war ein matt glänzender Kessel mit Schiebern, Türen und Ventilen.
Der Mann legte die bewußtlose Ramona auf den kalten Boden.
Dann sah er sich um.
Vom Kessel aus liefen Rohre durch die Decke bis zu den Heizkörpern oben in der Villa. Die Rohre waren hell angestrichen, und man konnte es der Anlage ansehen, daß sie noch neu war.
Der Unheimliche lächelte schmal, als er die größte Klappe öffnete. Dazu mußte er erst zwei Eisenriegel beiseite schieben.
Er steckte den Kopf in die Heizkammer des Kessels. Ölgeruch kitzelte seine Nase. Der Mann hatte sich vorher genau informiert, kannte sich mit der Bedienung des Kessels ausgezeichnet aus.
Er drehte an einigen Ventilen und öffnete eine Luftklappe. Nun war der Umlauf frei.
Der Mann ging in die Knie, betätigte nochmals einen Hebel und wartete ab.
Nach einigen Minuten war es soweit.
Jetzt wurde ein Teil des Öls aufgeheizt, und schon bald mußte es brennen.
Der Mann lächelte. Niemand würde Ramona Navarra vermissen. Er zog jetzt die große Klappe des Heizkessels auf.
Eine Hitzewelle fuhr durch den Raum. Flammenzungen leckten aus der Öffnung.
Mit einem Ruck hob der Mann Ramona hoch.
Er zeigte keinerlei Regung. Unbewegt näherte er sich der Öffnung.
Da wurde oben an der Treppe die Tür aufgezogen.
Der Mann stoppte.
Sein Kumpan kam die Stufen herunter. Er hatte sich einen Bewußtlosen über die Schulter geworfen.
»Er muß ebenfalls rein«, sagte der Neuankömmling.
Der andere nickte.
Den Kopf voran, näherte sich der erbarmungslose Mörder mit dem Bewußtlosen dem Feuerofen.
Schon leckten die ersten Flammen nach seinem Gesicht.
Unerträglich wurde die Hitze.
»Jetzt die Frau«, sagte der andere Killer nach einer Weile.
Sie verfuhren mit ihr wie mit Ortega.
Die Klappe
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