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GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorstellen kann, daß Sie ihn schützen wollen, werde ich Sie erst mal aus dem Verkehr ziehen.«
    »Dann haben Sie Angst vor mir?« stellte John die etwas provozierende Frage.
    »Oh, nein, das nicht. Aber ich will es mir so leicht wie möglich machen.«
    Monty Parker stieß wieder sein widerliches Kichern aus. Er war wirklich nicht mehr normal, doch er hatte mit der Hölle einen Pakt geschlossen. Und das machte ihn so gefährlich.
    John Sinclair biß die Zähne zusammen. Fieberhaft suchte er nach einer Möglichkeit, aus dieser Klemme herauszukommen, doch der Irre hatte alle Trümpfe in der Hand.
    Trete ich auf die Bremse, wird er nach vorn geschleudert, und das Messer dringt durch meinen Hals, dachte John. Er spielte auch schon mit dem Gedanken, sich einfach zur Seite zu werfen und gleichzeitig auf die Bremse zu treten. Vielleicht hätte er eine Chance, aber es war auch durchaus möglich, daß bei dieser Aktion Unschuldige in Gefahr gerieten. Wie leicht konnte dabei ein Auffahrunfall entstehen, und das durfte John auf keinen Fall riskieren. Dann lieber noch abwarten und auf eine Chance lauern.
    Das Marble-Arch-Denkmal, das den Nordostzipfel des Hyde Parks ziert, kam in Sicht. Die vier wuchtigen Säulen wurden von unzähligen kleinen Schneeflocken umtanzt.
    John befand sich noch immer auf der breiten Oxford Street. Wenn er in den Hyde Park wollte, mußte er bald abbiegen. Aus sämtlichen Himmelsrichtungen führten kleine Straßen in den Park. Manche waren nur für Fahrzeuge zugelassen, Fußgänger hatten ihre eigenen Wege.
    »Wohin nun?« fragte. John Sinclair.
    »Fahr links ran und halte an!« befahl der Killer.
    Es war schwer, eine Parklücke zu finden, und so mußte John in eine kleine Seitenstraße einbiegen, in der er dann einen Platz fand. Die Reifen malmten durch den dicken Schneeberg am Straßenrand.
    John Sinclair stoppte. Er spürte, daß die Sekunde der Entscheidung gekommen war. Noch immer hatte der Irre nicht mit der Sprache herausgerückt, was er eigentlich wollte.
    Nach wie vor drückte die Spitze der Klinge gegen Johns Hals. An den permanenten Schmerz hatte sich der Oberinspektor inzwischen gewöhnt.
    »Wie lange soll ich denn noch hier sitzen bleiben?« fragte John Sinclair.
    »Bis das Gift gewirkt hat!«
    »Welches Gift?«
    »Mit dem ich die Messerklinge präpariert habe. Es ist ein Langzeitgift, mit dem ich dich aus dem Verkehr ziehe, John Sinclair. Du wirst erst wieder leben, wenn ich dich brauche.«
    Gift! Tod! Leben! Diese Begriffe schossen John durch den Kopf. Und plötzlich konnte er nicht mehr länger untätig dasitzen.
    Ansatzlos warf er sich nach links. Die Messerklinge fuhr glühend heiß an seinem Hals vorbei und hinterließ eine breite, blutige Schramme.
    John hatte noch nicht das Polster des Nebensitzes berührt, als seine Hand schon unter die Achsel fuhr, um die Pistole hervorzureißen.
    Mitten in der Bewegung stockte John Sinclair. Sein Arm fühlte sich plötzlich an, als wäre er mit Blei gefüllt worden. Blitzschnell breitete sich die Lähmung über den gesamten Körper aus.
    Das Gift! schoss es John durch den Kopf. Dieses verdammte Höllengift hat gewirkt.
    Über sich sah er das zu einem triumphierenden Grinsen verzogene Gesicht des Killers.
    John wollte noch etwas sagen, doch selbst die Stimme gehorchte ihm nicht mehr.
    Das letzte, was er wahrnehmen konnte, war Monty Parkers Gestalt, die sich langsam zu einem durchsichtigen Nebelschweif auflöste.
    Dann wußte John Sinclair nichts mehr.
    ***
    Der grüne Schnellhefter klatschte auf die Schreibtischplatte.
    Staatsanwalt William Mansing lachte freudlos, legte den Hefter zur Seite und starrte auf die tote Fliege.
    »Wo gibt’s denn so was«, knurrte er, »im Dezember noch dieses Ungeziefer.«
    William Mansing war kein bißchen nervös. Er fühlte sich diesem unheimlichen Killer gewachsen. An Mansing hatten sich schon andere die Zähne ausgebissen. Er brauchte nur an so manchen Gangsterkönig zu denken, der ihm schon blutige Rache geschworen hatte, doch im Endeffekt war Sir William Mansing immer Sieger geblieben. Man traute es diesem Mann gar nicht zu, daß er schon vier Mordanschläge überstanden hatte. Drei davon hatten irische Terroristen verübt, und bei einem hatte der Boss einer internationalen Waffenhändlerorganisation seine Finger im Spiel gehabt.
    Mansing nahm den Aschenbecher, hielt ihn gegen den Schreibtischrand und schob mit der freien Hand die tote Fliege zwischen die Zigarettenkippen. Dann leerte er den Ascher im

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