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GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

Titel: GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb der Kelem stehen. Lauschend drehte er den knochigen Schädel.
    Irgend etwas hatte ihn gestört. Aber was?
    Bekam Alice Paine jetzt noch eine Gnadenfrist? Auf einmal fauchte der Kelem wütend auf. Da er und der Gesichtslose eine Person waren, spürte er, daß oben was Unvorhergesehenes geschehen sein mußte. Er hatte von seinem Zweitkörper eine telepathische Warnung bekommen.
    Gefahr hieß die Warnung!
    Der Kelem schüttelte unwillig den Kopf. Jetzt hatten die Signale aufgehört. War die Gefahr vorbei?
    Der Kelem hoffte es, war aber weiterhin beunruhigt. So dicht vor dem Ziel wollte er sein Opfer nicht mehr verlieren.
    Er streckte seinen häßlichen, von grüner Schuppenhaut überzogenen Arm aus.
    Die knochigen Finger krallten sich in die linke Schulter des angststarren Mädchens.
    Alice Paine spürte die Kälte, die von der gekrümmten Klaue ausging. Ihr Körper krampfte sich zusammen, wehrte sich gegen den gnadenlosen Griff, doch der Kelem zog sie mit einem Ruck zu sich heran.
    Mit der freien Hand schlug er die Hände von ihrem Gesicht weg.
    Aus einer Handbreit Entfernung sah Alice Paine dem Schrecklichen in die Augen.
    Fest prägte sich dieser Anblick in Alice Paines Gedächtnis ein, und all die Angst und Panik, die immer wieder in ihr hochgestiegen waren, entluden sich in einem gellenden Schrei…
    John Sinclair hörte den Schrei, der ihn traf wie ein Messer.
    Das Kind befindet sich in höchster Gefahr! Dieser Gedanke hämmerte in John Sinclairs Gehirn.
    Der Geister-Jäger gab jede Vorsicht auf. Jetzt gab es nur noch die Rettung dieses unschuldigen Kindes.
    John jagte die restlichen Stufen hinunter und hatte Glück, daß er nicht hinfiel und sich die Knochen brach.
    Mit einem gewaltigen Sprung nahm er die letzten fünf Stufen, kam gut auf und schnellte aus der Hocke hoch.
    John Sinclair war im letzten Augenblick gekommen. Nur eine Minute später, und mit Alice Paine wäre es vorbei gewesen.
    Ein grünschimmerndes Skelett hatte das blondhaarige Mädchen gepackt. Alice wehrte sich verzweifelt unter dem gnadenlosen Griff, doch der Kelem zog sie auf den letzten, noch freien Steinsarg zu.
    Der Kelem war so mit seinem Opfer beschäftigt, daß er Johns Kommen nicht bemerkt hatte.
    John hatte die Pistole weggesteckt. Mit leeren Händen stand er im Verlies des Schreckens.
    »Laß das Mädchen los!« peitschte die Stimme des Geister-Jägers…
    ***
    Der Kelem stieß das Kind weg, als hätte ihn der Blitz getroffen.
    John Sinclair packte sofort zu, bekam Alice Paine am Oberarm zu fassen und zog das schreckensbleiche Kind hinter seinen Rücken in Deckung.
    Alice hatte noch gar nicht richtig mitbekommen, daß sie wenigstens vorläufig gerettet war. Ihr Blick war leer, ausdruckslos und das Gesicht ein Abziehbild des Schreckens.
    Der Kelem war zur Seite gesprungen und wandte Sinclair jetzt seinen häßlichen Schädel zu. In den tiefen Augenhöhlen flammte ein gelbrotes Feuer, ein Zeichen, wie erregt der Kelem war.
    »Wer bist du?« zischte der Dämon.
    »John Sinclair. Man nennt mich auch den Geister-Jäger!«
    Der Kelem wankte einen Schritt zurück. Für Bruchteile von Sekunden wurde das Leuchten in seinen Augen schwächer. John Sinclair hatte den Kelem mit seiner Antwort überrascht.
    Natürlich kannte er den Namen des Geister-Jägers. John Sinclair war in Dämonenkreisen gefürchtet. Sein Name war ein Begriff. Davon zeugten auch die zahlreichen Niederlagen, die John den Mächten des Bösen schon beigebracht hatte. Seit fast vier Jahren kämpfte er gegen die Ungeheuer aus der Dämonenwelt, und bisher hatte John Sinclair sie noch alle überlebt. Selbst Doktor Tod, seinen Supergegner, der ihm als Andenken die Narbe auf die Wange gezeichnet hatte, die immer dann anfing zu brennen, wenn sieh John Sinclair in ungewöhnlichen Streßsituationen befand.
    Wie jetzt, zum Beispiel.
    John spürte die Narbe, und er hatte das Gefühl, seine reche Wange wäre in glühende Lava getaucht.
    Der Kelem starrte John an. »Wie bist du hierher gekommen?«
    John grinste. »Sagen wir Zufall. Aber diese Antwort wird dich wohl nicht befriedigen.«
    »Das stimmt. Wer hat dich also hergerufen?«
    »Das binde ich dir nicht unter die Nase.« John Sinclair sprach bewußt provozierend. Er wollte den Kelem aus der Reserve locken, ihn angreifen lassen, um dann zurückzuschlagen. Wichtig war, daß erstmal dem Kind nichts geschah.
    Der Kelem hatte sich wieder gefangen. Sein Skelettarm wischte durch die Luft, und aus seinem Rachen drang ein böses Lachen.

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