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GK0208 - Im Haus des Schreckens

GK0208 - Im Haus des Schreckens

Titel: GK0208 - Im Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte, dann konnte Jane unter Umständen aus dem Fenster springen und im Astwerk der Platane Halt finden. Aber das waren noch Utopien.
    Jane wandte sich wieder ab. Sie hatte die Fensterglasbrille abgenommen. Sie störte doch zu sehr. Und jetzt, wo sie allein war, brauchte sie das Ding sowieso nicht.
    Jane Collins begann damit, systematisch die Wände des Zimmers abzuklopfen. Die Detektivin suchte nach Hohlräumen oder versteckt eingebauten Türen, die das Ende oder den Beginn eines Geheimgangs bildeten.
    Sie fand nichts.
    Nachdenklich stand sie vor dem Kleiderschrank. Es war ein altes Stück, bestimmt siebzig Jahre alt und aus einem dicken Furnier gefertigt.
    Jane öffnete den Schrank. Häßlich knarrte die Tür in den Angeln. Die Detektivin kroch in das Ungetüm hinein und suchte auch an der Rückwand nach einer versteckten Tür.
    Ohne Erfolg.
    Jane Collins schloß die Türen wieder zu und öffnete ihren Koffer.
    Unter der Kleidung hatte sie ein kleines Etui versteckt. Ein Reißverschluß hielt die beiden Hälften zusammen.
    Jane öffnete das Etui und sah sich einen Augenblick lang die blitzenden Instrumente an.
    Es waren Einbrecherwerkzeuge. Dietriche in den verschiedensten Variationen.
    Jane Collins hatte vor, trotz aller Verbote und Warnungen sich auch die übrigen Zimmer des Hauses anzusehen. Und zwar sofort. Sie wollte nicht erst warten, bis sich John Sinclair gemeldet hatte. Nein, sie wollte bei dem Geisterjäger schon vorher mit Ergebnissen auftrumpfen können.
    Jane nahm das Etui, schlich zur Tür, zog sie auf und lugte in das Treppenhaus.
    Alles war still.
    Jane Collins trat auf Zehenspitzen bis an das Geländer vor und peilte in den tiefen Schacht des Treppenhauses.
    Nichts.
    Auch dort unten keine Stimmen, keine Bewegung.
    Die Privatdetektivin war beruhigt. Durch das Fenster – es befand sich einen Treppenabsatz tiefer – fielen helle Sonnenstrahlen, die lange Streifen auf die Stufen malten. Der Winkel war so schräg, daß die oberen Stufen nicht erreicht wurden, und die Gestalt der Detektivin mit dem Dämmerlicht verschmolz.
    Es befanden sich wie gesagt zwei Türen auf der Etage. Die eine führte zu Janes Zimmer – und die andere…
    Jane Collins stand davor. Ein unangenehmes Ziehen breitete sich in Höhe ihrer Magengegend aus. Sie hatte das Gefühl, als würde hinter der Tür etwas Schreckliches, lauern.
    Aber Jane war eine Frau, die sich nicht so leicht einschüchtern ließ.
    Als sie behutsam einen Dietrich aus dem Etui nahm, sah sie, daß ihre Hände nicht einmal zitterten.
    Ein gutes Zeichen.
    Mit aller gebotenen Vorsicht führte Jane Collins den Dietrich in das Schloß. Erst bewegte sie ihn nach links, dann nach rechts.
    Und plötzlich faßte das Werkzeug.
    Jane hielt den Atem an.
    Das Schloß schnappte zurück.
    Die Detektivin lauschte noch einen Moment und drückte dann gegen die Tür.
    Gut geölt schwang sie auf.
    Jane schlich in das dahinterliegende Zimmer. Dunkelheit nahm sie umfangen. Die Detektivin sah sofort, daß die Vorhänge zugezogen waren. Sie bestanden aus dicken Stoffen, die fast das gesamte Sonnenlicht filterten. Es fiel kaum Helligkeit in den Raum.
    Jane Collins ließ die Tür zum Flur einen Spaltbreit offen, um besser sehen zu können. Mittlerweile gewöhnten sich ihre Augen auch an die herrschenden Lichtverhältnisse.
    Jane Collins konnte Konturen ausmachen.
    Das Zimmer war fast leer. Nur an einer Wand stand eine große Kommode, die sich als dunkler Buckel in dem Dämmerlicht abhob.
    Die Luft in dem Raum war kaum zu atmen. Sie war stickig und roch irgendwie komisch.
    Jane biß sich vor Aufregung auf die Lippen. Sie kannte den Geruch, hatte ihn mehr als einmal wahrgenommen.
    So roch nur eins.
    Moder…
    Bevor Jane sich völlig darüber klar wurde, hörte sie ein gräßliches Stöhnen.
    Die Detektivin kreiselte herum – und hatte Mühe, einen Aufschrei zu unterdrücken.
    Im toten Winkel – hinter der Tür – stand ein Sarg!
    Das Stöhnen war aus dem Sarg gekommen.
    Jane spürte, wie ihr eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken jagte. Sie war nicht ängstlich, aber jetzt hatte sie doch ein komisches Gefühl.
    Im gleichen Augenblick fiel die Tür zu.
    Jane schreckte zusammen. Wie von einer unsichtbaren Hand geführt, war die Tür zugeschnappt.
    Gleichzeitig gab es in Janes Rücken ein schabendes Geräusch, so als reibe Holz über Holz.
    Jane Collins fuhr herum und sah mit schreckgeweiteten Augen auf den Sargdeckel, der sich langsam zur Seite schob…
    ***
    Bei einer

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