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GK064 - Vögel des Todes

GK064 - Vögel des Todes

Titel: GK064 - Vögel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sinnlose Kriege heraufbeschwören. Grausame Folterungen und schreckliche Morde werden an der Tagesordnung sein. Alles, was gut ist, wird vernichtet und ausgerottet werden. Wie gefällt dir das, Fernando Cordobes?«
    Der junge Mann starrte den fremden Mann entgeistert an.
    »Du bist wahnsinnig, Paco Benitez! Gott steh mir bei!«
    Benitez lachte triumphierend.
    »Kein Gott kann dir jetzt noch helfen, Fernando Cordobes! Und es gibt keinen Gott, der mich von meinem Vorhaben abhalten kann!«
    Cordobes wuchtete wutschnaubend vorwärts.
    Seine Hände krallten sich in den sehnigen Hals des Fremden. Voll Hass drückte er zu, so fest er konnte. Benitez wehrte diesen Angriff nicht einmal ab. Cordobes konnte ihm nichts anhaben. Nicht das Geringste. Bestürzt erkannte Fernando, dass er Benitez' Hals nicht zusammendrücken konnte. Obgleich sich seine Haut weich anfühlte, war sie hart wie Granit.
    Er ballte die Fäuste und drosch sie dem Mann ins Gesicht.
    Jeden normalen Menschen hätten die Hiebe verletzt und umgeworfen.
    Paco Benitez zeigte jedoch nicht die geringste Wirkung.
    Nun holte der Günstling des Satans zum Schlag aus.
    Fernando bekam den schweren Brocken genau in den Magen. Stöhnend klappte er zusammen. Ein kraftvoller Hieb in den Nacken streckte ihn nieder.
    Benommen versuchte er sich aufzurichten.
    Benitez stand mit einem teuflischen Grinsen über ihm.
    Als er sich halb aufgerichtet hatte, trat Paco Benitez brutal zu.
    »Zur Strafe dafür, dass du mich angegriffen hast, werde ich dich als letzten töten. Mit deinem Blut werde ich das Totem bis an den oberen Rand füllen, Fernando Cordobes, du hilfloser, kleiner verrückter Stierkämpfer. Die Todesschreie derer, die vor dir sterben werden, werden dich in den Wahnsinn treiben, das garantiere ich dir!«
    ***
    Über Castell Montgri graute der wolkenlose Morgen. Von den Pyrenäen strich ein kühler Wind auf das Meer zu.
    Allmählich ging die Sonne im Osten auf.
    Fernando Cordobes merkte nichts davon.
    Vor einer Stunde hatte er das Bewusstsein wieder erlangt.
    Er lag – von einem Starrkrampf niedergehalten – auf dem Boden.
    Es war ihm möglich, den Kopf zu bewegen, und er hatte ihn einige Mal hin und her gewendet.
    Paco Benitez war nirgendwo zu sehen.
    Auf der glatten Oberfläche des großen Steins lag immer noch Carmens blutleerer Körper.
    Namenlose Verzweiflung quälte den Unglücklichen.
    Allmählich löste sich der Krampf aus seinen bleiernen Gliedern.
    Mühsam richtete er sich auf.
    Er hatte das Gefühl, von tausend Augen beobachtet zu werden, konnte aber niemanden sehen.
    Er war allein hier unten, in diesem Verlies des Grauens.
    Allein mit insgesamt vier Leichen.
    Bald würde er genauso kalt und starr und blutleer sein wie sie. Seltsamerweise hatte er keine Angst vor dem Tod.
    Wehmütig blickte er auf Carmen. Alles, was er jemals wirklich besessen hatte, lag auf diesem kalten Stein. Er hatte nichts mehr zu verlieren, denn ohne Carmen war sein Leben für ihn wertlos.
    Mit steifen Beinen stakste er auf den Leichnam seines Mädchens zu.
    Ihr einstmals hübsches Gesicht war von einem Ausdruck namenloser Angst entstellt. Sie hatte vor ihrem Tod schrecklich gelitten. Entmutigt blieb Fernando stehen. Sein Blick fiel auf das mit Menschenblut gefüllte Totem.
    Er versuchte, es jetzt zu erreichen, doch die unsichtbare Mauer war immer noch vorhanden.
    Auch vor Carmens Leichnam hatte der Dämon eine solche Mauer errichtet. Es war Fernando von keiner Seite her möglich, an die Tote heranzukommen.
    Cordobes schaute sich um. Was sollte er tun? Carmen konnte er nicht mehr helfen. Den anderen auch nicht.
    Sollte er bleiben und auf den Tod warten?
    War es nicht weit vernünftiger, die unerwartete Gelegenheit zur Flucht zu nutzen?
    Fernando kam sich feige vor. Es entsprach durchaus nicht seiner Vorstellung von Mut und Heldentum, sich nun einfach davonzustehlen.
    Aber war Paco Benitez ein mit menschlicher Vernunft messbarer Gegner? Nein, das war er nicht. Er war ein Teufel. Zumindest aber verfügte er über eine ganze Reihe von teuflischen Tricks, denen Fernando nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen vermochte.
    Also Flucht?
    Cordobes durchschritt den Raum.
    Wenn es ihm gelang, von hier zu entweichen, würde er auf dem kürzesten Weg nach Torroella zurückkehren und den Leuten von seinem grauenvollen Abenteuer erzählen.
    Er würde sie so lange mit Worten geißeln, bis sich einige von, ihnen zum Kampf gegen Benitez überreden ließen. Mit diesen mutigen Männern wollte Fernando

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