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GK072 - Die Feuerbestien

GK072 - Die Feuerbestien

Titel: GK072 - Die Feuerbestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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können.«
    »Ich hätte sie nicht allein nach Hause gehen lassen dürfen!«, stöhnte Lance Selby schuldbewusst. »Dann wäre das nicht passiert.«
    »Wir sorgen mit Medikamenten dafür, dass sie schläft«, sagte der Arzt. »Schlaf ist für sie im Augenblick die beste Medizin.«
    »Wann wird sie aus diesem Schlaf erwachen?«, erkundigte sich Lance Selby.
    »Morgen. Vermutlich haben wir dann schon einiges gewonnen.«
    »Dann komme ich morgen wieder«, sagte Professor Selby mit zusammengepressten Lippen.
    Er erhob sich.
    Ich bat den Arzt, zu veranlassen, dass man dem Mädchen die Blumen ins Zimmer stellte. Er sagte, er würde das selbst tun.
    Wir schüttelten einander die Hände.
    Dann verließen wir das Krankenhaus.
    Auf der Heimfahrt hockte Lance Selby in sich zusammengesunken im Fond des Wagens. Seine Miene war sorgenvoll. Er wälzte schwerwiegende Probleme. Ich störte ihn nicht dabei, sondern konzentrierte mich auf den Nachmittagsverkehr. Es wurde eine schweigsame Heimfahrt. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Keiner wollte den anderen stören. Ab und zu seufzte Vicky neben mir auf, und ich wusste, dass sie an Angie Scott und ihren Freund Joe Gyskell dachte, die die Frams auf diese grausame Weise auseinander gerissen hatten.
    Ich sah es Lance Selby sofort an, dass er jetzt nicht allein sein wollte.
    Deshalb bat ich ihn, mit zu uns zu kommen. Er war sichtlich froh und dankbar für diese Einladung.
    Wir genehmigten uns Wodka mit einem Schuss Campari.
    Allmählich wurde aus Selbys nachdenklichem Blick ein feindseliger. Wut und Hass begannen in seinen Augen zu funkeln. Seine Backenmuskeln arbeiteten nervös.
    Plötzlich schaute er mich kampflustig an.
    »Wir müssen irgendetwas gegen diese verfluchten Teufel unternehmen, Tony!«, stieß er erregt hervor.
    Ich nickte.
    »Ich mache überall mit, Lance. Auf mich können Sie zählen.«
    »Auf mich auch!«, sagte Vicky ernst.
    »Wenn wir vor den Frams Ruhe haben wollen, müssen wir die Gebeine der Hexe finden!«, sagte Professor Selby.
    So weit war ich mit meinen Überlegungen auch schon gekommen. Es hatte keinen Sinn, sich auf die Frams zu konzentrieren. Selbst wenn es irgendeine Möglichkeit gegeben hätte, sie zu vernichten, wäre damit nicht die Wurzel des Übels aus der Welt geschafft worden.
    Die Wurzel war die Hexe.
    Sie mussten wir finden. Sie mussten wir vernichten. Wenn uns das gelang, dann gab es automatisch keine Frams mehr, denn diese flammenden Rachemonster waren ja von ihr geschaffen. Und sie starben in dem Augenblick, wo die Hexe für immer vernichtet wurde.
    »Wissen Sie, was ich denke, Lance?«, fragte ich den Professor.
    »Nein«, sagte er und schüttelte den Kopf.
    »Ich denke – oder sagen wir, ich habe das Gefühl, dass sich die Gebeine, nach denen wir suchen müssen, hier in diesem Haus befinden. Man behauptet, es spukt hier ab und zu. Und mir hat eine Hellseherin namens Mademoiselle Florence erst vor wenigen Tagen gesagt, dass sich außer mir noch jemand für dieses Haus interessiert. Ich will das jetzt mal abwandeln und behaupte, dieses Interesse kommt aus dem Haus heraus. Jemand ist bereits hier anwesend. Und dieser Jemand will das Haus nicht ohne Kampf an mich abtreten. Deshalb sagte die Frau, ich würde um dieses Haus kämpfen müssen. Ich nickte grimmig. Okay. Ich wäre zu diesem Kampf bereit. Aber ich muss wissen, wo er ausgetragen wird. Ich muss wissen, wo mein Gegner ist.«
    Lance Selby schaute sich in unserem modern eingerichteten Wohnzimmer um.
    »Es ist ein altes Haus, Tony. Erstaunlich, was Sie daraus gemacht haben.«
    »Die Innenarchitektur stammt größtenteils von Vicky«, gab ich das Lob weiter.
    »Mein Kompliment, Miss Bonney«, sagte der Professor.
    »Warum sagen Sie nicht Vicky zu ihr?«, fragte ich Selby.
    »Wenn ich darf…«
    »Natürlich dürfen Sie«, sagte Vicky lächelnd.
    »Dann müssen Sie mich aber auch Lance nennen.«
    »Okay, Lance.«
    Wir besprachen nicht mehr viel. Was das Skelett der Hexe betraf – das wir irgendwo in diesem Haus eingemauert vermuteten –, so dachte ich daran, dass man es unten im Keller vergraben oder sonst wie bestattet hatte. Aber Selby sagte sehr richtig, dass sich die Gebeine auch hier oben irgendwo hinter den Ziegeln befinden konnten. Es war nicht gut möglich, sämtliche Mauern aufzureißen. Wir hätten in dem Fall das ganze Gebäude zerstören müssen, und dafür war es uns doch noch zu schade.
    Selby verließ uns bald.
    Er äußerte die Absicht, sich wieder in die alten Unterlagen

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