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GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vor die Tür. Sie verkeilte Tische und Stühle an der gegenüberliegenden Wand.
    Bald war die ganze Diele mit Möbeln vollgerammelt.
    Und die beiden Dämonen warfen sich immer kräftiger draußen an die Tür.
    Die Riegel hielten nur noch ganz wenige Augenblicke.
    Dann ein Knirschen. Ein Krachen. Die Tür gab nach.
    Sie knallte gegen die Kommode und gegen die hohe Möbelbarriere.
    Eine Tigerpranke schnellte durch den Türspalt herein.
    Mit einem einzigen Hieb zertrümmerte die hungrige Bestie einen Stuhl.
    Ratlos und vor Angst kreischend rannte Tiffany wieder ins Wohnzimmer.
    Plötzlich war da eine Bewegung an der Balkontür.
    Mit einem schrillen Entsetzensschrei wirbelte Tiffany herum.
    Ein Mann sprang ins Wohnzimmer.
    Tiffany erkannte ihn in ihrer namenlosen Panik nicht.
    Es war John Cromwell, ihr Nachbar. Ein junger Kerl mit einem sehnigen, durchtrainierten Körper, blonden Haaren und himmelblauen Augen.
    Als er auf Tiffany zulief, drehte sie durch. Kreischend griff sie ihn an und wollte ihm die Augen auskratzen.
    »Tiffany!«, schrie er, dass ihm die Adern am Hals wie dicke Seile heraustraten. »Tiffany! Ich bin's! John Cromwell!«
    Doch Tiffany war so verstört, so entsetzt, dass sie nicht begriff, dass es auf dieser Welt noch jemanden gab, der ihr nichts antun wollte.
    Cromwell fing ihre schwachen, verzweifelten Schläge ab.
    Er gab ihr zwei Ohrfeigen, die sie zur Besinnung brachten.
    »John!«, stöhnte sie mit flatternden Augen. »Oh, John! Die… die wollen mich umbringen! Ich habe solche Angst!«
    Da rammte der Wertiger in seinem grenzenlosen Wutanfall sämtliche Möbel zur Seite.
    Tiffany schrie sofort wieder los.
    »Zum Balkon!«, rief John Cromwell heiser. »Schnell, Tiffany!«
    Er war über den Balkon von seiner Wohnung zu ihr herübergeklettert. Nun wollte er, dass sie nach drüben turnte, doch dazu sah sich das Mädchen in ihrem nervlichen Zustand außerstande.
    Mit einem mächtigen Satz sprang der mordlüsterne Tiger, grollende Laute ausstoßend, in die aufgebrochene Wohnung.
    Tiffany zog sich angstschlotternd auf den Balkon zurück.
    John Cromwell fasste sich ein Herz.
    Sein Blick fiel auf einen silbernen Brieföffner.
    Als nun die Bestie ins Wohnzimmer stürzte, ergriff Cromwell den Brieföffner.
    Er schwang ihn hoch, als der Wertiger sich auf ihn werfen wollte.
    Das Untier kam nach vorn gewuchtet.
    Die mächtigen Pranken wollten John Cromwell niederreißen.
    Doch der Junge schnellte geschickt zur Seite.
    Die Krallen erwischten ihn zwar trotzdem, aber nicht tödlich.
    Seine Kleider gingen in Fetzen.
    Sein Gesicht war von rasenden Schmerzen verzerrt. Seiner Kehle entrang sich ein heiserer Schrei.
    Doch er warf sich mit bemerkenswertem Mut auf den Wertiger, um ihm, zweimal ungemein schnell zustechend, das Augenlicht zu nehmen.
    Ja, er stach der Bestie mit dem Brieföffner blitzschnell beide Augen aus.
    Rot spritzte das Blut aus den Augenhöhlen, traf Johns verzerrtes Gesicht.
    Das Scheusal brüllte.
    Blind geworden schlug es um sich. Rasend vor Schmerz.
    Ein Prankenhieb streifte John, fetzte ihm die Brust auf.
    Cromwells Blut tropfte auf den Boden. Der Tiger brüllte schauderhaft. Und seine Pranken zuckten mörderisch durch die Luft, auf der Suche nach dem Opfer, das er nun nicht mehr sehen konnte.
    Der Anblick der tobenden Bestie trieb den mutigen Jungen nun doch zur überstürzten Flucht.
    Er hastete auf den Balkon hinaus.
    In diesem Moment schnellte Yorimoto Wara mit einem markerschütternden Wutschrei in die Wohnung.
    Er überblickte die Katastrophe, die den Dämonenbruder getroffen hatte, sofort.
    Und er hetzte durch das Wohnzimmer auf den Balkon zu, um mit seinem blitzenden Schwert das Mädchen und den Jungen vernichtend zu schlagen.
    Cromwell sah den Samurai kreischend angerannt kommen.
    Es war keine Zeit mehr zu verlieren.
    Deshalb packte er Tiffany Segal, um sie über die Brüstung zu heben.
    Er ließ sie behutsam zu dem Balkon hinunter, der im ersten Stock an das Haus angesetzt war. Dann kletterte er nach.
    Und gleich darauf turnten die beiden vom ersten Stock auf die Straße hinunter.
    Aber sie waren noch nicht gerettet, denn während der Wertiger oben in der Wohnung des Mädchens weiter, von rasenden Schmerzen gepeinigt, brüllte und tobte, folgte der Samurai den Fliehenden mit behänden Bewegungen.
    Er kletterte wesentlich schneller über die Balkone als Tiffany und John.
    Cromwell zerrte das Mädchen zu seinem Wagen. Er verlor sehr viel Blut, und die Schmerzen wollten ihn umbringen, doch

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