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GK201 - Der Hexer von Colombo

GK201 - Der Hexer von Colombo

Titel: GK201 - Der Hexer von Colombo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Menschen. Ein Mann schien es zu sein. Er gaffte nun durch dieses Fenster in das Haus.
    Entrüstet verlieh Mimi ihrer Stimme einen scharfen Klang und rief: »Sagen Sie mal, was haben Sie hier zu suchen?«
    Der Mann zuckte wie von der Tarantel gestochen herum und starrte die alte, grauhaarige Frau mit riesigen Augen an. Mimi hätte mit dem Besen zugeschlagen, wenn er auch nur einen einzigen Schritt auf sie zu gemacht hätte…
    ***
    Dawir Matara schwankte.
    Er faßte sich an die Stirn. Sie war heiß, als hätte er Fieber. Landa, seine Verlobte, das Mädchen, das er wie nichts sonst auf der Welt liebte – eine Braut des Teufels? Das durfte nicht sein. Matara weigerte sich, so etwas Schreckliches zu glauben. Er verlangte den Beweis. Er wollte die Aufnahmen sehen, die Para Bahu von Landa und Duwa gemacht hatte.
    Der Fotograf raffte zunächst die Fotos von Sigiri zusammen. Er legte sie zwischen die Bücher ins Regal und holte dann die Aufnahmen aus der Schreibtischlade, die ihn so sehr erschreckt hatten. Foto legte er neben Foto.
    Mataras Blut erreichte fast den Siedepunkt.
    Er sah Landa. Immer wieder Landa, dieses herzerfrischend junge, schöne Mädchen mit dem gewinnenden Lächeln, mit dem sie alle um den Finger wickeln konnte. Alle liebten Landa, und Matara konnte sich nicht vorstellen, daß sich daran jemals etwas ändern würde.
    Landa war ein Kind des Glücks. Ein Mädchen, das vom Leben alles haben konnte, weil es wunderschön war. Schön, nett, liebenswert. Ein wahrer Kamerad, der mit einem durch Dick und Dünn ging. Noch nie war Dawir Matara glücklicher gewesen als jetzt. Landa – das war der Traum eines jeden Mannes. Sie konnte sanft und anschmiegsam sein. Sie konnte aber auch wild und leidenschaftlich sein. Landa hatte viele Gesichter, und Matara liebte sie alle.
    Es konnte nicht sein. Es durfte nicht sein.
    Ein solches Mädchen konnte doch nichts mit dem Satan zu schaffen haben. Landa lebte nicht nach den Geboten der Hölle. Sie war brav und anständig.
    War es das, was den Teufel gereizt hatte, weshalb er Landa zu seiner Braut gemacht hatte?
    Endlich lagen alle Aufnahmen auf dem Tisch. Wieder griff Matara nach der Lupe, und seine Hand zitterte. Bei Duwa wunderte ihn nichts. Duwa war immer schon ein Luder gewesen. Von Anfang an hatte Matara Oya Badulla bedauert, und insgeheim hatte er gedacht: diese Ehe kann nicht gutgehen. Duwa und Oya passen nicht zusammen, sie sind einfach zu verschieden. Noch waren sie miteinander verheiratet. Noch. Aber vermutlich nicht mehr lange…
    Landa beim Wasserski laufen. Landa während eines Einkaufsbummels. Landa am Strand, im knappen Bikini. O Himmel, was für ein Meisterwerk der Natur war ihr gertenschlanker Körper.
    In ihm sollte der Satan sitzen?
    Undenkbar war das!
    Para Bahu wies stumm auf die grauen Schatten über den Mädchenköpfen. Eis floß durch Mataras Adern, als er an die Worte des Freundes dachte. Es sah tatsächlich so aus, als würden Duwa und Landa Hörner tragen.
    Erschüttert ließ Matara die Lupe sinken. Er war unfähig, ein Wort zu sagen. Schweiß bedeckte seine Stirn. Er lehnte sich an das Bücherregal, fühlte sich plötzlich alt und verbraucht, hätte sein eigener Vater sein können…
    Bahu zündete zwei Zigaretten an einer Flamme an und schob eine davon dem Freund zwischen die schlaffen Lippen. Der Rauch stieg Matara in die Augen und brannte da. Vielleicht füllten sich deshalb Mataras Augen mit Tränen.
    Ein ekelhaftes Würgen saß in seiner Kehle.
    War er schon jemals so unglücklich gewesen wie jetzt?
    Bahu sagte heiser: »In jedem Jahr – so heißt es – macht Asmodis sieben Frauen zu Hexen… Es geschieht in der Walpurgisnacht …«
    Matara schlug mit einem schmerzlichen Aufschrei seine Faust auf den Tisch. Verzweifelt schüttelte er den Kopf. »Nicht mit Landa! Er hat das nicht mit Landa gemacht!«
    Bahu legte dem Freund ergriffen die Hand auf die Schulter. Er fühlte mit Dawir. Auch er liebte Landa, jedoch auf keine unerlaubte Weise, sondern er liebte das Mädchen als die Verlobte seines Freundes, die schon bald die Frau von Dawir Matara werden sollte – und alle waren sich einig: diese beiden Menschen gehörten zusammen wie der Fisch zum Wasser. Ihre Mütter hatten sie geboren, damit sie füreinander da waren. Landa und Dawir. Niemand paßte besser zusammen als die beiden.
    »Verzeih mir, Dawir, ich muß dir diese Frage stellen: Weißt du, wo Landa in der Walpurgisnacht gewesen ist?«
    Ein hoffnungsvolles Blitzen war plötzlich in Mataras

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