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GK228 - Das Tribunal der Dämonen

GK228 - Das Tribunal der Dämonen

Titel: GK228 - Das Tribunal der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Fernsehen.«
    »Nicht aber die Bedingungen, die er gestellt hat. Wir wollten das der Öffentlichkeit nicht zumuten. Ich muß sagen, so etwas hat es auf der ganzen Welt noch nicht gegeben. Zodiac ist nur unter einer Bedingung bereit, die Geiseln freizulassen: Er will im Austausch dafür Sie und Ihren Freund Mr. Silver haben. Ich wollte dazu erst einmal Ihre Stellungnahme einholen. Und seien Sie versichert, wie Sie sich auch entschließen sollten, wir werden Ihren Entschluß respektieren.«
    Ich konnte zwischen den Silben hören, und ich vernahm, daß es dem Minister recht gewesen wäre, wenn er die hundert Passagiere erst mal aus dem Zug hätte loseisen können. Ich konnte ihn verstehen. Schlimmstenfalls wären dann nur noch zwei Tote zu beklagen gewesen: ich und mein Freund Mr. Silver. Das wäre zwar auch schmerzlich gewesen, aber es hätte nicht so weh getan, wie wenn mehr als hundert Menschen ihr Leben eingebüßt hätten.
    Es war mir unmöglich, zu sagen, daß ich da nicht mitmache.
    Zodiac wollte mich haben. Er sollte mich bekommen. Irgendwie würde ich auch ein zweitesmal mit ihm fertigwerden. Dann aber für immer.
    Ich sagte das dem Minister, und ich hörte, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. Er wollte wissen, welche Verbindung zwischen mir und Zodiac bestand, und ich erklärte ihm die Zusammenhänge im Telegrammstil. Die Story war – obwohl ich allen Firlefanz beiseite ließ – noch so haarsträubend, daß er denken mußte, ich hätte nicht alle Tassen im Schrank.
    Wir verblieben folgendermaßen: Ein Wagen würde kommen und uns abholen. Wir würden zu einem Hubschrauber des Innenministeriums gebracht und direkt zum Zug geflogen werden. Ich sagte: »Wir halten uns bereit, Herr Minister.« Ich hörte noch einmal seinen Dank. Dann war die Leitung tot. Der Hörer fiel mir aus den Fingern und in die Gabel.
    Mr. Silver blickte mich neugierig an.
    Das meiste hatte er aus den Gesprächsfetzen, die er vernommen hatte, bereits mitbekommen. Den Rest erzählte ich ihm jetzt.
    Mr. Silver ballte die Hände zu mächtigen Fäusten. »Diesmal«, knurrte der Ex-Dämon wütend, »soll es ihm wirklich an den Kragen gehen, Tony.«
    »Der Minister versicherte mir, daß alles getan würde, um unser Leben so weit wie möglich zu schützen. Ein Anti-Terrorkommando sei bereits unterwegs.«
    Mr. Silver lachte bitter. »Ein Anti-Terrorkommando. Als ob diese Leute etwas gegen Dämonen ausrichten könnten.«
    »Sie wissen ja nicht, daß sie es mit Abgesandten der Hölle zu tun haben.«
    »Sie werden es sehr bald erfahren.«
    Ich fand es großartig von Silver, daß ich ihn nicht erst zu diesem neuen gefährlichen Abenteuer überreden mußte. Für ihn war es ebenso eine Selbstverständlichkeit wie für mich, die hundert Geiseln zu retten. Was danach kam, war eine Sache, die wir selbst mit Zodiac und seinen Schergen ausmachen mußten. Ich machte mir nichts vor. Es würde einer unserer schwierigsten Waffengänge gegen die Dämonen werden. Aber ich war voller Zuversicht und Selbstvertrauen, daß wir es noch einmal schaffen würden.
    Das Telefon schlug erneut an.
    »Ballard«, meldete ich mich. Ich war froh, daß Vicky weit genug vom Schuß war. Sie ist mein wunder Punkt. Sie in Gefahr zu wissen ist mir unerträglich.
    Schnaufen am anderen Ende der Leitung. Dann die Stimme von Tucker Peckinpah. Der Industrielle war mein Partner. Ich bin Privatdetektiv und kümmere mich fast ausschließlich um Fälle mit mysteriösem Hintergrund, und da es nicht immer jemanden gibt, der mich engagieren würde, hatte das Peckinpah pauschal übernommen. Er war gewissermaßen mein Chef, ohne es mich fühlen zu lassen. Sein Geld stand mir in unbegrenzter Höhe zur Verfügung. Da ich nicht unverschämt bin, nütze ich diese Situation niemals zu meinem Vorteil aus. Ich kann ausgeben, soviel ich will, brauche niemals Rechenschaft abzulegen. Mein Partner vertraut mir blind. Es wäre schäbig, ihn zu hintergehen.
    »Tony«, sagte der sechzigjährige Industrielle aufgeregt. »Ich habe soeben mit dem Innenminister gesprochen. Er sagte mir, Sie waren mit diesem Austausch einverstanden.«
    »Habe ich denn eine andere Wahl?«
    »Sie wissen anscheinend nicht, worauf Sie sich da einlassen!« stöhnte Tucker Peckinpah. Er machte sich Sorgen um mich. Ich rechnete ihm das hoch an. Aber wenn er mir von meinem Vorhaben abraten wollte, würde er auf Granit beißen.
    »Ich weiß über Zodiac Bescheid, Tony. Sie haben mir alles über diesen Teufelsbraten erzählt. Es war für Sie und

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