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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gefilmt. Sie war den Rummel schon so sehr gewöhnt, daß er ihr kaum noch auffiel. Ihre Antworten kamen fast mechanisch. Wie auf Knopfdruck. Denn es waren beinahe immer dieselben Fragen, die ihr gestellt wurden. Sie hätte gern ihre schmale Hand unter Mr. Silvers kräftigen Arm geschoben, aber der Hüne mit den Silberhaaren war nirgends zu sehen.
    Dafür entdeckten Vickys himmelblaue Augen jemand anderen: Sian Baker.
    Sie wußte sofort, daß sie dieses unverwechselbare Gericht schon mal gesehen hatte. Sie erinnerte sich an zwei Artikel, die sich mit ihm befaßten. Er war ein Emporkömmling, der sich rücksichtslos einen Platz an der Sonne erkämpft hatte. Man hatte im ›Playboy‹ und in ›Life‹ über ihn geschrieben. Man hatte seine schlechten Manieren kritisiert, ohne ihm gleichzeitig seine Geschäftstüchtigkeit abzusprechen.
    Sian Baker. Der Mann, der mit Schrott Millionen gemacht hatte.
    Vicky fragte sich unwillkürlich, ob er ihretwegen hier war. Anscheinend ja, denn er sah immerzu nur sie an.
    Welch ein Blick.
    Er ging einem wie ein Messer unter die Haut. Vicky Bonney fühlte sich von ihm gebannt wie die Maus, wenn sie von der Schlange angestarrt wird. Eine hypnotische Kraft ging von diesem starren Blick aus. Als Vicky das bemerkte, war es für sie bereits zu spät, sich davon noch loszureißen. Sian Baker zog sie magisch an. Sie hörte nicht mehr, was die Leute neben ihr redeten. Alles um sie herum versank. Da war nur noch Sian Baker, der vor seinem grauen Rolls-Royce stand und auf sie wartete. Sie ging auf ihn zu, als wäre sie mit ihm verabredet. Er lächelte. Sie lächelte zurück, als wäre er einer ihrer besten Freunde. Dabei sah sie ihn an diesem Abend zum erstenmal in natura.
    Als sie ihn erreicht hatte, streckte sie ihm die Hand entgegen. Er ergriff diese und verneigte sich leicht.
    »Mr. Baker.«
    »Miß Bonney.«
    »Warten Sie schon lange?«
    »Ich bin eben erst gekommen.« Er öffnete den Wagenschlag. Vicky hatte keinen eigenen Willen mehr. Sie tat nur noch das, was Sian Baker ihr diktierte. Jedermann mußte jedoch glauben, es wäre ihr freier Entschluß, sich zu Baker in den Wagen zu setzen. Er klappte die Tür zu, nachdem sie auf den Beifahrersitz geglitten war. Dann ging er um das silbergraue Fahrzeug herum und rutschte hinter das Steuer.
    Als der Rolls-Royce anfuhr, umspielte Sian Bakers Mund ein gemeines, triumphierendes Grinsen.
    Das Vögelchen saß in der Falle.
    Und hatte nicht die leiseste Ahnung davon…
    ***
    Erst auf dem Friedhof entließ Sian Baker das Mädchen aus seinem hypnotischen Bann. Es war mittlerweile stockdunkel geworden. Der Vollmond war aufgegangen und tauchte Grüften und Gräber in ein milchiges, gespenstisches Licht. Vicky Bonney blieb irritiert stehen. Sie wischte sich benommen über die Augen und sah sich verwirrt um. Erstaunt stellte sie fest, daß sie sich auf einem Friedhof befand. Sie konnte sich nicht erklären, wie sie hierherkam.
    Sie hörte hinter sich das gehässige Lachen ihres Entführers und zuckte wie von der Tarantel gestochen herum.
    »Wie komme ich hierher?« stieß sie heiser hervor.
    »Ich habe dich hierhergebracht, mein Täubchen«, sagte Baker amüsiert.
    Vicky erinnerte sich daran, daß ihr Sian Baker nach der Pressekonferenz aufgefallen war. Sie entsann sich der hypnotischen Kraft seines Blickes und konnte sich mit einemmal die Erinnerungslücke erklären, die von jenem Gebäude, in dem die Konferenz stattgefunden hatte, bis hierher auf diesen Friedhof reichte.
    Baker hatte ihren Willen ausgeschaltet. Es war ihm mühelos gelungen, sie hierherzubringen.
    Weswegen?
    »Was wollen Sie von mir?« fragte Vicky mit belegter Stimme.
    »Ist doch sicherlich nicht schwer zu erraten«, erwiderte Sian Baker spöttisch.
    »Was soll ich auf diesem Friedhof?«
    »Das wirst du gleich erfahren.« Bakers Atem ging schneller. Sein Brustkorb hob und senkte sich heftig. Es blitzte gefährlich in seinen gemeinen Augen. »Du bist die Freundin von Tony Ballard, dem Dämonenhasser. Er hat Zodiac vernichtet. Und vor diesem hat er vielen anderen Geistern und Dämonen ein beschämendes Ende bereitet. Es ist hoch an der Zeit, daß gegen diesen verfluchten Burschen etwas unternommen wird. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, ihn und seinen Freund Mr. Silver in dieser Stadt fertigzumachen.«
    »Wir?« fragte Vicky erstaunt.
    Sian Baker lachte knurrend. »Ich bin nicht allein. Ich handle im Auftrag von Rufus.«
    »Wer ist das?«
    »Er ist der Führer der hiesigen

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