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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vielen Dank, Sir.«
    Ich stieß den Wagenschlag auf und stieg aus.
    Plötzlich sah ich sie.
    Mein Herz machte vor Freude einen Luftsprung. Ich atmete befreit auf, und mit vollen Lungen rief ich ihren Namen: »Vicky!«
    ***
    Sie bestieg soeben ein Taxi, mußte vor wenigen Sekunden aus dem Wellington gekommen sein. Die Tür klappte zu. Vicky hatte mich nicht gehört. Der Wagen setzte sich augenblicklich in Bewegung, und auch das Fahrzeug, mit dem ich gerade gekommen war, rollte an. Ich wirbelte auf den Absätzen herum und schlug mit beiden Fäusten auf das Dach des Cabs. Der Taxi-Driver trat erschrocken auf die Bremse. Ich riß die Tür auf und schwang mich wieder in den Wagen.
    »Falsche Adresse?« fragte mich der rotgesichtige Bursche grinsend.
    »Fahren Sie dem Taxi dort vorn nach!« keuchte ich. »Machen Sie schnell! Und sehen Sie zu, daß wir nicht abgehängt werden!«
    »Hört sich an wie im Krimi.«
    »Fahren Sie endlich, Mann!«
    »Bin ja schon unterwegs. Sie brauchen keine Sorge zu haben, Sir. Ich verstehe mich aufs Autofahren. Ich tu’ das schon seit zwanzig Jahren. Der Autofahrer, der mich abhängt, muß erst noch geboren werden.«
    Vicky! Ich hatte Vicky wiedergefunden! Um mich drehte sich vor Freude alles. Sie war aus dem Hotel gekommen. Sie hatte sicherlich mit Mr. Silver gesprochen. Ich fragte mich, warum er sie auf dieser Fahrt nicht begleitete. Weswegen ließ er sie schon wieder allein? Darauf hatte ich im Moment nur eine Antwort: Vicky hatte es so gewollt.
    Das Taxi, in dem mein Mädchen saß, erreichte die Congress Plaza. Es ging dann den State Highway 41 nach Norden, am Chicago Harbor vorbei.
    Der Driver meines Taxis hatte tatsächlich auf fahrerischem Gebiet einiges los. Er manövrierte sein Fahrzeug geschickt durch den dichten Abendverkehr, blieb stets am Ball und rutschte bei sämtlichen Ampeln problemlos durch.
    Wohin war Vicky unterwegs?
    Sheridan Road. Ihr Taxi hielt an. Wir stoppten ebenfalls. Vicky stieg aus. Ich bezahlte den Fahrpreis und folgte meinem Mädchen dann aufgeregt. Sie betrat eine Bar, deren Portal schreiend aufgemacht war. DEVIL’S INN hieß der Schuppen, und über dem Eingang grinste mich eine riesige rote Neon-Teufelsfratze an. Ich schlug einen schweren, blutroten Samtvorhang zur Seite. Rotes Licht ließ die Bar wie das Vorzimmer zur Hölle wirken. Es gab einen U-förmigen Mahagonitresen mit Messingbeschlägen, Spiegel-, beziehungsweise Glasregalen, Nischen, in denen man Sekt oder Champagner konsumieren mußte, Tische, an denen man die billigeren Getränke bekam…
    Die Service-Girls waren leicht geschürzt. Ihre roten Kostüme sahen aus wie knappe Schwimmanzüge, waren an den Beinen hoch geschnitten und oben tief dekolletiert.
    Auf der Bühne räkelte sich eine Sexbombe zu schwüler Stripmusik.
    Ich suchte Vicky.
    Sie saß am Tresen auf einem hohen Lederhocker. Ich eilte auf sie zu und legte ihr meine Hand auf die Schulter. Sie zuckte zusammen und blickte mich mit ihren großen blauen Augen irritiert an.
    »Tony!«
    Ich wiegte mit vorwurfsvoller Miene den Kopf. »Mädchen, du hast Silver und mir einen gehörigen Schrecken eingejagt.«
    »Ich? Wieso?«
    »Hör mal, das fragst du noch? Die Pressekonferenz ist seit Stunden zu Ende, aber du bist im Wellington nicht wieder aufgetaucht, hast auch kein Lebenszeichen gegeben. Ist doch ganz klar, daß wir anfingen, uns Sorgen um dich zu machen. Wohin bist du mit diesem Sian Baker gefahren? Warum hast du keine Nachricht für uns hinterlassen? Was suchst du hier allein in diesem obskuren Lokal?«
    Vicky lachte.
    »Du hast vielleicht Nerven«, sagte ich ärgerlich. »Ich finde das bei Gott nicht komisch.«
    »Komm«, erwiderte Vicky versöhnlich. Sie wies auf den Hocker neben ihr. »Setz dich und trink erst mal was. Ich werde versuchen, dir auf all die vielen Fragen eine präzise Antwort zu geben.«
    Der Keeper fragte mich, was ich trinken wolle.
    »Pernod«, sagte ich.
    »Tut mir leid…«
    »Dann einen doppelten kanadischen Whisky«, verlangte ich verstimmt. Ich bekam meinen Drink umgehend. Vicky hatte einen Snowball vor sich stehen. Ich goß die Hälfte vom Whisky in meine trockene Kehle und drehte dann das Glas zwischen meinen Handflächen. »Ich warte«, sagte ich ungeduldig. Irgend etwas verdrängte die Wiedersehensfreude in mir. Vicky tat so, als wäre es lächerlich, daß ich mich um sie sorgte. Das ärgerte mich.
    Sie begann mit dem Ende der Pressekonferenz und erzählte mir, daß Sian Baker vor dem Gebäude, in dem die

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