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GK278 - Die Bestie

GK278 - Die Bestie

Titel: GK278 - Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zum Fenster. Eine undurchdringliche Schwärze preßte sich gegen die Scheiben.
    Es heulte und jaulte, während wir durch Zeit und Raum rasten, einer ungewissen Zukunft entgegen, aus der es nicht unbedingt eine Rückkehr geben mußte. Ich drehte mich zu Mr. Silver um. Mein Freund hatte sich nun ebenfalls erhoben.
    »Das geschieht auf Tharus’ Veranlassung!« sagte ich.
    Der Ex-Dämon nickte stumm.
    »Bist du immer noch der Auffassung, er wäre nicht ganz so kräftig wie gewöhnlich?« fragte ich meinen Freund.
    »Er entführt uns in eine andere Dimension, weil er hofft, dort leichter mit uns fertigzuwerden. Für mich bedeutet das: Er hat uns deshalb nicht dort angegriffen, wo wir waren, weil er nicht ganz sicher war, ob er sich da auch wirklich gegen uns behaupten konnte.«
    Wir schossen durch grauenvolle Welten und Dimensionen, die noch kein Mensch vor uns durchstoßen hatte.
    »Und drüben?« fragte ich Mr. Silver. »Hat er da tatsächlich bessere Chancen?«
    »Vielleicht. Wir werden es gleich sehen«, sagte der Ex-Dämon. Er zuckte mit den Schultern. Ich konnte nicht verstehen, wie ihn das alles dermaßen kalt lassen konnte.
    Immerhin stand unser Leben auf dem Spiel.
    Schlagartig war das Beben und Dröhnen zu Ende. Stille. Die Suite bewegte sich nicht mehr. Die Schwärze löste sich von den Fensterscheiben. Ich sah einen zyklamenfarbenen Himmel. Eine weite, sandige Ebene. Dürre Gewächse standen vereinzelt, umher. Ich sah sie zum erstenmal.
    Von einer Sekunde zur anderen erschien uns plötzlich ein riesiger Totenkopf. Er schwebte knapp über dem sandigen Boden und war so groß wie drei aufeinandergestellte Männer.
    Eine blutrote Aura umgab den Dämon, dessen schlohweißes Haar im Wind zitterte. Aus seinen schwarzen Augenhöhlen leuchtete uns die Glut des Höllenfeuers entgegen. Der Dämon grinste uns höhnisch an.
    In dieser Dimension fühlte er sich uns überlegen. Deshalb hatte er uns hierher entführt. Ich muß gestehen, in diesem Augenblick kam ich mir gegen diesen gewaltigen Totenschädel klein und armselig vor.
    »Ballard!« donnerte Tharus’ Stimme in den Raum, in dem wir uns befanden. »Silver! Kommt heraus!«
    Wir hätten es nicht tun müssen. Er konnte uns nicht zwingen, die Suite zu verlassen. Aber wir kamen seiner Herausforderung nach, weil ich mich in dem Hotelzimmer nicht mehr wohl fühlte.
    Es engte mich ein.
    Wir begaben uns zur Tür und öffneten sie. Vor uns lag kein Hotelkorridor mehr, sondern das weite Land einer fremden Dimension. Spiralförmige Nebel krochen über den zyklamefarbenen Himmel. Es gab mehrere Sonnen, die die Gestalt einer Ellipse hatten.
    Der grobkörnige Sand knirschte unter unseren Schuhen.
    Hinter uns flog die Tür mit einem lauten Knall zu. Die Suite zerfaserte. Nun war uns die Möglichkeit einer Rückkehr genommen. Meine Wangenmuskeln zuckten. Ich wandte mich dem mächtigen Dämon zu.
    Es sah nicht so aus, als ob wir gegen ihn eine Chance hätten. Ich dachte an Cynagoks Dämonen-Laserschwert. Vielleicht hätte ich Tharus damit gefährlich werden können, aber dieses Schwert existierte nicht mehr…
    Zwischen Tharus und uns schoben sich drei Gestalten. Die Kaiman-Banditen! Sie verwandelten sich auf der Stelle und griffen uns sogleich an. Fauchend und mit weit aufgerissenen Mäulern krochen sie auf uns zu.
    Mr. Silvers Hände wurden zu gefährlichen Silberäxten.
    Ich faßte reflexhaft in mein Jackett, wollte meinen Colt Diamondback, der mit geweihten Silberkugeln geladen war, aus der Schulterhalfter reißen, doch meine Hand faßte ins Leere.
    Meine Waffe befand sich in der Reisetasche.
    Der erste Kaiman erreichte mich. Er biß sofort zu. Ich sprang von ihm weg, strauchelte und fiel. Das Untier raste heran. Ich sah die vielen weißen Zähne und schlug im Liegen nach der vorsausenden Schnauze.
    Das Biest zuckte zurück. Ich kam auf die Knie und warf mich nach vorn. Ein neuerlicher Treffer mit dem magischen Ring irritierte die Bestie. Ich fackelte nicht lange, stürzte mich auf das geschuppte Scheusal und zeichnete ihm mit dem schwarzen Stein meines Ringes ein Symbol der Weißen Magie genau zwischen die Augen.
    Das hatte für das Monster eine verheerende Wirkung.
    Aus dem Zeichen schlugen grelle Flammen, die den Schädel des Kaimans durchbohrten. Das weiße Feuer raste durch den gesamten geschuppten Körper, höhlte die Bestie in Sekundenschnelle aus und vernichtete sie.
    Ich brauchte mich nicht weiter um diesen Gegner zu kümmern.
    Mein Blick fiel auf Mr. Silver. Der

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