Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK283 - In den Katakomben von Wien

GK283 - In den Katakomben von Wien

Titel: GK283 - In den Katakomben von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Brustkorb.
    Vladek war zwar benommen, doch er setzte sich unverzüglich zur Wehr.
    Wild schlug er um sich. Er trat mit den Füßen nach seinem Gegner, der ihn plötzlich losließ und zischend sagte: »Vladek, zum Teufel, was soll das? Ich bin es, Silver!«
    Der Brillenfabrikant ließ die Fäuste keuchend sinken. Jetzt erst erkannte er vage die Züge des Ex-Dämons.
    »Mann, hast du mich erschreckt!« beschwerte er sich.
    »Hätte ich etwa anklopfen sollen, bevor ich eintrat? Wo ist Tony?«
    »Tony?« fragte Rodensky belämmert. »Wieso fragst du mich nach Tony?«
    »Was ist in deinem Schlafzimmer passiert?« wollte der Hüne wissen.
    »Ein Skelett ist über mich hergefallen…«
    »… und hat dich hierher auf den Zentralfriedhof gebracht«, ergänzte Mr. Silver.
    »Wozu?«
    »Um Tony in die Falle zu locken.« Der Ex-Dämon erklärte Vladek Rodensky, was nach dem Verschwinden des Brillenfabrikanten geschehen war. Und er fügte hinzu: »Tony wollte dein Leben nicht gefährden, deshalb setzte er sich allein in deinen Wagen und fuhr hierher, wie es der Anrufer verlangt hatte. Ich sollte in deiner Villa bleiben, aber keine zehn Pferde hätten mich dort festhalten können. Es war mir nicht möglich, einfach den Kopf in den Sand zu stecken und so zu tun, als wäre alles bestens, deshalb rief ich ein Taxi und ließ mich hierherbringen.«
    »Und Tony?« fragte Vladek Rodensky heiser.
    »Der muß längst hier sein. Sein Rover steht draußen«, erwiderte Mr. Silver.
    »Ich war bis vor wenigen Minuten ohnmächtig.«
    »Bist du jetzt wieder okay?«
    »Ja.«
    »Dann hilf mir Tony suchen.«
    ***
    Ich hatte keine Ahnung, wessen Gefangener ich war. Der Kerl lachte und verhöhnte mich. Seine Stimme durchdrang den Zinksargdeckel, als wäre dieser nicht vorhanden.
    Mir trat der kalte Schweiß auf die Stirn. Die Luft im Sarg war stickig. Die enge Wanne beeinträchtigte meine Bewegungsfreiheit. Ich versuchte, die Beine anzuziehen und gegen den Deckel zu stemmen, doch das gelang mir nicht.
    Der Spuk kicherte. »So einfach ist es, Tony Ballard außer Gefecht zu setzen. Wer hätte das gedacht.«
    Ob er mich ebensogut hören konnte wie ich ihn? Ich versuchte es. »Wer bist du?«
    »Ich bin der Rächer aus dem Jenseits!«
    »Warum hast du das alles inszeniert?«
    »Liegt doch auf der Hand. Um dich zu kriegen«, bekam ich zur Antwort. »Du wirst sterben, Ballard, verdammter Dämonenhasser. Und nach dir werde ich Mr. Silver fertigmachen.«
    »An dem wirst du dir deine Zähne ausbeißen.«
    »Laß das getrost meine Sorge sein«, gab der Spuk zurück. Er tanzte auf dem Deckel der Zinkwanne. Ich hörte seine Knochenfüße über das Metall stampfen. Die laut wummernden Geräusche machten mich halb verrückt.
    Ich unternahm erneut einen Befreiungsversuch, aber ich saß so fest, wie man nur festsitzen kann. Wut wallte in mir auf. Ich wollte den Knochenmann reizen, wollte ihn veranlassen, den Deckel noch einmal aufzumachen.
    Ein zweitesmal hätte er mich in diesen verflixten Sarg nicht mehr hineingekriegt. Ich beschimpfte den Kerl, nannte ihn einen Feigling, der den Mut nicht aufbrachte, mit mir einen Kampf auf Leben und Tod bis zum entscheidenden Ende auszutragen.
    Es verfing nicht. Der Spuk ließ sich nicht provozieren. Er lachte über meine Schimpfkanonaden und sagte, ich solle mir getrost alles von der Seele reden, aber ich solle mich beeilen, denn viel Zeit würde mir dazu nicht mehr bleiben.
    Der Rächer aus dem Jenseits!
    Mir fiel dazu Bernd Katzlers Alptraumgeschichte ein. Der Spuk stellte ein Mosaiksteinchen dar, das gut zu dem paßte, was Katzler mir erzählt hatte. Folglich hatte ich es hier mit Arik Speer zu tun.
    Sofort sah ich einiges klarer. Speer mußte auf irgendeine Weise erfahren haben, daß Mr. Silver und ich nach Wien gekommen waren, um Bernd Katzler zu helfen.
    Er attackierte uns deshalb rechtzeitig, um hinterher, wenn er uns ausgeschaltet hatte, freie Bahn zu Katzler zu haben. Ich wußte, daß meine Überlegungen richtig waren.
    Aber wie konnte ich Arik Speers Pläne jetzt noch vereiteln? Ich lag in diesem verdammten Sarg, konnte mich kaum rühren, die Luft wurde mir immer knapper, und wenn der Spuk seinen Willen durchsetzte, würde darunter eine Reihe von Personen zu leiden haben.
    Es war zum Ausder-Haut-Fahren…
    ***
    Mr. Silver blieb kurz stehen. Vladek Rodensky stieß gegen ihn. »Entschuldige«, murmelte der Brillenfabrikant. »Ich kann kaum was sehen.«
    Der Ex-Dämon nickte. »Das werden wir gleich haben.«
    Er

Weitere Kostenlose Bücher