Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Mahlen eines Anlassers. Dann brummte ein Motor.
    Ich wußte sofort, was das zu bedeuten hatte - und Mr. Silver wußte es auch. Er zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen.
    Während wir den Ghoul hier oben suchten, hatte sich dieser heimlich davongestohlen. Bestimmt hatte er Lance Selby immer noch bei sich.
    Da Lances Wagen im Eimer war, hatte sich der Dämon unseren Peugeot unter den Nagel gerissen, und mit diesem brauste er soeben davon.
    ***
    Wir rannten zum Höhleneingang zurück und sahen von unserem Peugeot nicht einmal mehr die Rücklichter. Und zwischen hier und dem nächsten Haus lagen einige Kilometer.
    Fünf, wenn ich richtig schätzte.
    Es war deshalb nur allzu verständlich, daß Mr. Silver und ich mächtig sauer waren. Wir hatten gehofft, dem Ghoul Lance Selby hier abjagen und das Monster vernichten zu können.
    Statt dessen hatte uns der Dämon spielend ausgetrickst, ja es wäre ihm sogar um ein Haar gelungen, mich zu töten!
    Belämmert guckten wir aus der Wäsche. Mit grimmiger Miene machten wir uns an den Abstieg. Okay, diese Runde war an den Ghoul gegangen.
    Aber eine Runde entschied noch nicht den ganzen Kampf. Letztenendes würde es uns doch gelingen, den Dämon auf die Bretter zu schicken.
    Ich baute mich mit diesem Optimismus auf. Das mußte ich tun, um die Zukunft nicht so schwarz zu sehen, wie sie möglicherweise war, denn - das durfte nicht vergessen werden - der Ghoul hatte unseren Freund Lance Selby weiterhin als Faustpfand in seiner Gewalt.
    Als Wir die Straße erreichten, waren unsere Hände zerschunden und die Kleider zerrissen. Wie zwei obdachlose Tramps sahen wir aus.
    »Was nun?« fragte mich Mr. Silver grollend.
    »Zurück auf Schusters Rappen«, sagte ich.
    Der Hüne mit den Silberhaaren rümpfte die Nase und schüttelte unwillig den Kopf. »Kommt nicht in Frage.«
    »Dann zaubere einen Hexenbesen herbei, mit dem wir nach El Arenal zurückfliegen können.«
    »Ich kann nicht zaubern.«
    »Dann müssen wir also doch zu Fuß.«
    »Ich will versuchen, den Seat in Gang zu bringen«, sagte Mr. Silver.
    Der Wagen lag unter einer meterhohen Gerölldecke. Das war jedoch kein Hindernis für meinen Freund. Er mobilisierte seine übernatürlichen Kräfte und räumte selbst die schwersten Gesteinsbrocken kraftvoll beiseite.
    Sobald er den Wagen freigelegt hatte, folgte ich ihm. Der Seat sah traurig aus. Die Karosserie war total zertrümmert. Es gab kein heiles Glas mehr an dem Fahrzeug.
    Das Dach lag auf den Lehnen der Sitze. Motorhaube und Kofferraumdeckel waren gleichfalls tief nach unten gedrückt.
    Da sie mehr schadeten als nützten, packte Mr. Silver sie und riß sie einfach ab. Das Blech segelte durch die Luft und landete klappernd auf den Felsen. Mr. Silver kroch durch die Öffnung des Seitenfensters in das Wageninnere.
    Er stemmte beide Hände gegen den Wagenhimmel und drückte das Dach nach oben. Das Blech knirschte und knackte.
    Da die Tür klemmte, riß Mr. Silver auch sie aus der Verankerung und warf sie beiseite. Ich stellte fest, daß die Achsen des Wagens geknickt waren. Sie hatten den tonnenschweren Druck nicht verkraftet.
    Die Räder standen schräg, und im Motorraum gab es ein Durcheinander, bei dessen Anblick man Depressionen kriegen konnte.
    Der Motorblock war aus seiner Befestigung gebrochen. Der Vergaser war abgerissen. Die Zündkabel ragten wie Schlangen auf, die von einem Flöte spielenden Fakir hypnotisiert worden waren.
    Mein Freund hatte so manchen Vorzug, aber in technischen Angelegenheiten war ich ihm überlegen. Ich sah mit einem Blick, daß er den Seat nicht mehr flottkriegen konnte.
    Aber der Ex-Dämon wollte das nicht wahrhaben. Mit großem Eifer werkte er eine halbe Stunde an dem Fahrzeug herum.
    Zwischendurch bat er mich immer wieder, den Motor zu starten. Das Ding machte jedoch keinen Muckser.
    Sooft ich den Zündschlüssel auch drehte, ich vermochte dem Seat nicht das geringste Geräusch zu entlocken.
    Mr. Silver setzte sogar magische Kräfte ein, um das Fahrzeug wieder betriebsbereit zu machen, aber es war einfach an der Karre zuviel kaputt, als daß sie noch hätte funktionieren können.
    Endlich sah der Hüne ein, daß es keinen Zweck hatte, die Zeit hier weiter zu verschwenden. Er blies seinen voluminösen Brustkorb auf und schnaufte: »Na schön, dann gehen wir eben zu Fuß.«
    Ich lächelte. »Hab’ ich doch gleich gesagt.«
    Wir ließen von dem Fahrzeug ab und machten uns auf den Weg. Ich nahm mir vor, gleich am nächsten Morgen die Leihwagenfirma

Weitere Kostenlose Bücher