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GK334 - Im Tal der Vampire

GK334 - Im Tal der Vampire

Titel: GK334 - Im Tal der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erschüttert zu schluchzen. »Mein Gott?« stammelte er zwischendurch immer wieder. »Mein Gott! Das kann es doch nicht geben! Das darf einfach nicht wahr sein!« Wir mußten ihm die Gräber zeigen. Das brach in völlig. Er mußte sich setzen. Lethargisch starrte er vor sich hin, schüttelte immer wieder den Kopf, verstand nicht, wie es mit ihm so weit hatte kommen können. Er, Bruno Pavarotti, ein dreifacher Mörder. Nein! Nein! Nein! Nie und nimmer!
    Ich nahm ihn zur Seite.
    Die anderen warfen dem Italiener mißtrauische Blicke zu. Konnte man diesem Verrückten noch trauen? Kam es nicht bald wieder zu solch einem schrecklichen Anfall?
    Pavarotti atmete tief durch.
    »Sehen Sie sie an, Mr. Ballard. Schauen Sie, wie sie mich beobachten. Sie haben Angst vor mir. Sie starren mich an, als wäre ich eine wilde Bestie.«
    »Können Sie es den Leuten verdenken?« fragte ich.
    »Ich hab’ das doch nicht bei vollem Bewußtsein getan.«
    »Das weiß ich.«
    »Ich bin kein Mörder!«
    »Nein, Pavarotti. Das sind Sie nicht.«
    »Aber diese Menschen starren mich an, als wäre ich einer.«
    »Sie befürchten, daß sich Ihr Anfall wiederholen könnte. Das ist nur verständlich. Finden Sie nicht?«
    Pavarotti schaute mich verzweifelt an. »Sagen Sie mir, Ballard, bin ich wahnsinnig? Hat mich dieser verfluchte Marsch durch den Dschungel verrückt gemacht?«
    »Tut mir leid. Ich kann Ihnen nicht sagen, was mit Ihnen los ist. Ich bin kein Arzt.«
    »Wieso kann ich mich an dieses grauenvolle Ereignis nicht erinnern?«
    »Möglicherweise hat Ihr Bewußtsein diese schrecklichen Dinge in Ihr Unterbewußtsein verdrängt.«
    »Gibt es so etwas?«
    »O ja. Das kommt sogar öfter vor. Jeder von uns hat in seinem Gehirn eine Art Überlaufrohr eingebaut. Was unser Geist nicht mehr verkraften kann, weil es einfach zuviel für ihn ist, das wird ins Unterbewußtsein gedrängt. Danach können wir uns nicht mehr daran erinnern. Es ist zwar noch in uns, aber es belastet uns nicht mehr unmittelbar. Nur einem erfahrenen Psychiater gelingt es, unser Geheimnis wieder zu heben…«
    Der Italiener schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ich kann es trotzdem nicht glauben, daß ich so etwas Schreckliches getan habe.«
    »Versuchen Sie sich an den Augenblick zu erinnern, wo es angefangen hat«, empfahl ich. »Wie hat es begonnen?«
    Pavarotti schloß die Augen und dachte angestrengt nach. »Es begann… Ich erinnere mich, daß ich plötzlich das Gefühl hatte, mich würde jemand anstarren.«
    »Hat Sie jemand angestarrt?«
    »Ja. Ich glaube ja.«
    »Wissen Sie es nicht genau?«
    »Hier beginnt meine Erinnerung bereits ein wenig zu verschwimmen. Es… es waren bernsteinfarbene Augen…«
    Ich horchte auf. Auch mir war ein solches Augenpaar bereits begegnet.
    »Diese Augen haben auf eine eigenartige Weise geleuchtet«, erzählte der Italiener stockend.
    Dämonenaugen, dachte ich.
    »Hat Sie jemand aus unserer Mitte angestarrt?« fragte ich schnell.
    »Denken Sie nach, Pavarotti. Das ist sehr wichtig.«
    Pavarotti knirschte mit den Zähnen.
    »Ich versuche ja, mich zu erinnern. Aber es will mir nicht gelingen…« Er stockte. »Doch, ja. Jetzt glaube ich es zu wissen. Ich schaute mich um. Ein Mädchen starrte mich an. Ein Mädchen mit bernsteinfarbenen Augen.«
    »Was für ein Mädchen?« fragte ich drängend.
    »Ich weiß es nicht. Ihr Name will mir nicht einfallen!«
    »Susan Boyd vielleicht?«
    Pavarotti blickte mich verdattert an. »Ja, genau. Wieso wissen Sie…?«
    Jean Rossein gesellte sich zu uns. Schweigend hörte er sich an, was der Italiener erzählte: »Wahrscheinlich werden Sie jetzt an meinem Geisteszustand zweifeln und mich für einen verrückten Kerl halten…«
    »Was haben Sie uns über Susan Boyd zu sagen?« fragte ich eindringlich.
    »Es… es ist unvorstellbar, Mr. Ballard. Aber ich kann mich jetzt ganz deutlich daran erinnern. Ich habe es gesehen, obwohl es so etwas Irrsinniges eigentlich nicht geben dürfte. Ich habe es gesehen…«
    »Was?« bohrte ich. »Was haben Sie gesehen, Pavarotti?«
    »Dieses Mädchen… es trug einen Katzenkopf auf den Schultern. So wahr ich hier vor Ihnen sitze. Es war der Kopf einer Katze…«
    Rossein riß erschrocken die Augen auf. »Liebe Güte, er redet von einer Hexe!«
    Pavarotti nickte hastig. »Genau. Eine Hexe. Sie ist eine Hexe. Das dachte ich ebenfalls sofort. Sie muß mich behext haben! Das ist es. Deshalb kann ich mich an nichts mehr erinnern. Sie hat mich gezwungen, diese drei Leute zu

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