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GK334 - Im Tal der Vampire

GK334 - Im Tal der Vampire

Titel: GK334 - Im Tal der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zähne wieder, die er zuvor im Maul der Schlange erblickt hatte. Ein mächtiger Flügelschlag erzeugte einen frostigen Wind. North war erschüttert. Eine Lähmung ergriff von ihm Besitz. Er wollte herumwirbeln und wegrennen, fliehen… Fort von dieser schaurigen Erscheinung. Doch seine Füße schienen mit dem Boden verwachsen zu sein. Er vermochte keinen einzigen Schritt zu tun…
    ***
    Als die Dämmerung einsetzte, schaute sich Lance Selby nach einem geeigneten Landeplatz um. Unter ihnen lag die endlose Weite der Savanne.
    »Gehen wir runter?« fragte Vicky Bonney, die neben dem erstaunlich sicher fliegenden Parapsychologen saß.
    Lance nickte. »Es hat keinen Sinn, die Maschine nachts zu suchen. Wir könnten sie vermutlich nicht einmal dann ausmachen, wenn wir direkt darüber hinwegfliegen würden…«
    »Werden wir im Flugzeug übernachten?«
    »Einen sichereren Ort gibt es nicht«, antwortete Selby. »Ich kenne keine Hyäne, die schon mal ein abgeschlossenes Flugzeug geknackt hat.«
    Vicky seufzte. Wohin das Auge reichte – Trockensavanne. Sie erstreckte sich bis zum Horizont. Wehmütig blickte sie Lance an.
    »Wie soll man in dieser endlosen Weite eine verschwundene Maschine wiederfinden?« fragte sie mit belegter Stimme.
    Selby nickte zuversichtlich. »Wir werden sie finden, Vicky. Kopf hoch, Mädchen. Wir werden sie finden, und Tony wird noch am Leben sein!«
    »Ich habe mir das alles viel leichter vorgestellt«, ächzte Vicky.
    »Wenn das so leicht wäre, wie du es dir gedacht hast, hätten die anderen Suchflugzeuge schon längst Erfolg gehabt.«
    Lance fand den geeigneten Landeplatz. Er drückte die Nase des Flugzeugs nach unten. Kurz darauf setzte die Maschine sicher auf dem Boden auf. Ein kurzer Ruck. Dann rollte das Flugzeug auf dem unebenen Savannenboden aus.
    Die Sonne verkroch sich kurze Zeit später hinter dem waagrechten Strich des weiten Horizonts.
    Lance ging nach hinten und klappte zwei Sitze um. Dann legte er Decken darauf und sagte zu Vicky: »Ich wünsche dir eine angenehme Nachtruhe.«
    »Wo wirst du schlafen?« fragte Vicky Bonney.
    »Vorne«, antwortet Selby.
    Vicky legte sich hin. Sie blickte zum Flugzeughimmel. »Gott, worauf schläft jetzt Tony?«
    »Auf weichem, feuchtem Farnkraut, nehme ich an«, erwiderte Lance, der sich ebenfalls zur Ruhe begeben hatte.
    »So etwas gibt es doch in der Savanne nicht.«
    »Überall ist nicht Savanne.«
    »Ehrlich, Lance, glaubst du, daß sie alle noch leben?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß Tony noch nicht tot ist.«
    »So etwas ist doch Unsinn, Lance. Niemand kann das mit Gewißheit sagen.«
    »Ich fühle es. Ich fühle, daß Tonys Herz noch schlägt.«
    »Hoffentlich täuscht dich dein Gefühl nicht.«
    Ja, dachte Lance Selby, während er die Augen schloß. Hoffentlich…
    ***
    Irgendwann in dieser Nacht befielen Bruno Pavarotti furchtbare Krämpfe. Sie waren so heftig, daß er sich erbrach. Und dann kam er zu sich. Ich war sofort bei ihm. Wir befürchteten, daß er nun wieder zu toben anfangen würde, doch Pavarotti blieb ruhig.
    Er musterte Prack und mich. »Was ist?« fragte er. »Warum seht ihr mich so an?«
    »Wie geht es Ihnen, Pavarotti?« fragte ich.
    »Ich muß wohl eins von diesen ›genießbaren‹ Kräutern nicht vertragen haben. Mir wurde davon übel«, sagte der Italiener. »Ist das der Grund, weshalb ihr mich so anstarrt?«
    »Es ist etwas Schreckliches passiert, Pavarotti«, sagte ich.
    »Wann? Wieso weiß ich nichts davon?«
    »Wissen Sie’s wirklich nicht?« fragte Bernd Prack.
    »Nein«, sagte Pavarotti. »Was ist denn geschehen?«
    »Zwei Frauen und ein Mann sind tot«, erzählte ich.
    »Tot? Aber… Wie kam das?«
    »Sie wurden erschlagen.«
    »Erschlagen? Von wem?«
    »Von Ihnen, Pavarotti.« Ich sagte es hart, aber ohne Vorwurf. Bruno Pavarotti war nicht bewußt zum Amokläufer geworden. Er starrte mich und den jungen Architekten bestürzt an.
    »Ist das wahr?«
    »Leider ja.«
    Pavarotti wollte alles hören. Was ich ihm erzählte – und Prack mit immerwährendem Kopfnicken bestätigte – schmetterte ihn nieder. Er konnte nicht begreifen, daß ausgerechnet er so etwas getan hatte. Er, ein Mann, der den Frieden liebte, niemals aggressiv war, mit allen Menschen auszukommen versuchte. Er sollte drei Menschen in einem Anfall von geistiger Umnachtung grausam erschlagen haben?
    »Das… das ist doch nicht möglich, Mr. Ballard!« keuchte er, als ich fertig war. Er schlug die Hände vor das bleiche Gesicht und begann

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