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GK442 - Der Drachenmann

GK442 - Der Drachenmann

Titel: GK442 - Der Drachenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Moment«, sagte Saxon und ließ die nächsten Besucher ein. Nun waren sie fünf. Da die Drachensippe aber aus sieben Mitgliedern bestand, fehlten noch zwei. Einer der beiden erschien in den folgenden zehn Minuten. Saxon blickte mit finsterer Miene in die Runde und meinte, es wäre gut, daß das letzte Mitglied noch nicht eingetroffen wäre. Vic Canova hieß der Mann, und er machte - nach einer anfänglichen euphorischen Begeisterung - plötzlich Schwierigkeiten.
    »Wer von euch hat Vic zuletzt gesehen?« fragte Saxon.
    »Ich«, sagte Charles Cotten, ein Bursche, dem man nicht über den Weg trauen durfte.
    »Will er immer noch aus unserem Kreis ausscheiden?« fragte Saxon grimmig.
    »Ja. Seit er dieses Mädchen kennengelernt hat, will er von uns nichts mehr wissen. Sogar die telepathische Verbindung schaltet er ab. Man kann ihn nicht mehr erreichen. Er will weg von uns, um jeden Preis.«
    »Dieser Narr. Weiß er denn nicht, daß das unmöglich ist? Wer den Drachenschwur abgelegt hat, muß dazu stehen.«
    »Er wird heute zum letztenmal hier erscheinen und darum bitten, daß wir ihn dieses Schwurs entbinden.«
    »Das ist nicht möglich. Wir gehören mit Leib und Seele, mit Haut und Haaren dem großen Drachengott. Wir sind sein Eigentum, das ihm niemand nehmen kann. Wenn Vic Canova die Sippe verlassen will, kann das nur auf eine einzige Art geschehen: er muß sterben - und wir werden ihn töten!«
    Saxon schaute in die Gesichter seiner Freunde.
    Alle nickten.
    Damit war das Urteil über Vic Canova gefällt.
    ***
    Canova hatte seit jeher einen labilen Charakter. Er war sehr leicht zu beeinflussen, und es war Leigh Saxon nicht schwergefallen, ihn für das Bose zu gewinnen, denn er versprach ihm gleichzeitig Macht und Reichtum. Dinge, die jeder Mensch gern haben möchte. Nur jeder Mensch ist nicht bereit, jeden Preis dafür zu bezahlen.
    Anfangs hatte Vic Canova dieses Spiel mit dem Feuer gefallen, denn er hatte einen Blick hinter die Kulissen der Machtgefüge werfen können. Er hatte als Mensch sehen dürfen, was sich hinter dem Guten und dem Bösen verbarg. Unvorstellbare Kräfte waren es, die einen permanenten Kampf gegeneinander austrugen, wobei sich die Erfolge auf beiden Seiten die Waage hielten. Aber mit dieser ausgeglichenen Situation wollte sich die Hölle nicht zufriedengeben, deshalb heuerte sie immer mehr Diener an, die ihren Kampf unterstützten.
    Unbekümmert und bedenkenlos hatte sich auch Vic Canova der Drachenweihe unterzogen, um ein vollwertiges Mitglied der Drachensippe zu werden, und einige Zeit hatte er diesen Schritt nicht bereut.
    Doch nun tat er das, denn er hatte Angela kennengelernt.
    Angela Vallante.
    Ein schwarzhaariger Engel mit Glutaugen und einer atemberaubenden Figur. Seit sie in sein Leben getreten war, war er ihr verfallen, und er wollte vom Bösen und vom Drachengott, der es verkörperte, nichts mehr wissen. Er wollte rein sein für Angela.
    Ihre Eltern kamen aus Rom, so wie seine Eltern. Angela liebte Brahms, genau wie Vic. Sie spielte gern Krickett, auch Vic. Sie besuchte Museen, und auch ihn interessierten sie. Sie hatten so vieles Gemeinsames, daß sie wunderbar zusammengepaßt hätten -wenn nicht dieser grausame Drachengott zwischen ihnen gestanden hätte.
    Diese Verbindung mußte Vic lösen.
    Er war zuversichtlich, daß seine Liebe zu Angela Vallante ihm die Kraft für diesen Schritt verleihen würde. Er wußte nicht, daß es unmöglich war, vom Drachengott loszukommen.
    Gedankenverloren steuerte er seinen Wagen auf Leigh Saxons Haus zu. Er sah, daß alle anderen schon da waren. Noch waren sie seine Freunde. Aber wenn er in Kürze darauf bestand, aus der Drachensippe auszuscheiden, würden sie zu seinen Feinden werden.
    Er war trotzdem entschlossen, es durchzustehen. Für Angela. Sie war jedes Opfer wert.
    Er hielt das Fahrzeug an und stieg aus. Zum letztenmal kam er hierher, und er war froh darüber. So richtig hatte er ja nie zu den anderen gehört. Es war nur seiner leichten Beeinflußbarkeit zuzuschreiben gewesen, daß er ein Mitglied der Drachensippe geworden war. Unter dieses Kapitel wollte er nun einen dicken Schlußstrich ziehen.
    Entschlossen war seine Miene, als er auf den Hauseingang zuschritt.
    Sein Leben sollte eine neue Wendung bekommen.
    ***
    Nach dem Intermezzo mit Barney Barrymore, dem ich, ohne es eigentlich beabsichtigt zu haben, mit meinem magischen Ring geholfen hatte, verließ ich die Klinik. Dr. Glenn Helmond begleitete mich noch bis zum Wagen.
    »Ich denke,

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