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GK442 - Der Drachenmann

GK442 - Der Drachenmann

Titel: GK442 - Der Drachenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Hector Bose mühsam hervor.
    »Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern.«
    »Was willst du in meinem Haus?«
    »Du warst der Hölle erst kürzlich dienstbar, Hector Bose.«
    »Ja, aber gegen meinen Willen.«
    »Das ist uninteressant. Du hast böse Taten gesetzt und dich damit um die Hölle verdient gemacht.«
    Bose schüttelte verzweifelt den Kopf. »Nein, das war ich nicht!« schrie er gepeinigt. »Das war jemand anders. Der Einfluß des Mahdi hat mich zu diesen Taten verleitet. Ich wußte nicht, was ich tat. Deshalb bin ich ja Hals über Kopf aus der Sahara abgereist, um hier in London Ruhe zu finden.«
    »Du wirst nirgendwo Ruhe finden, Hector Bose. Deine Seele hat einen schwarzen Fleck davongetragen. Es ist dir nicht bewußt, aber du bist zu einem von uns geworden!«
    »Nein!« schrie Bose entsetzt, und er hielt sich die Ohren zu. »Das ist nicht wahr! Das stimmt nicht! Ich will mit euch nichts zu tun haben!«
    »Das kannst du nicht mehr verhindern. Jeder von uns kann sich fortan deiner bedienen. Du mußt den Wesen aus dem Schattenreich gehorchen.«
    »Niemals mehr werde ich Befehle von euch entgegennehmen!«
    »Du hast keine andere Wahl, Hector Bose. Noch sträubst du dich gegen dein Schicksal, wie ein Sterbenskranker, der noch leben möchte. Aber eines Tages wirst du dich damit abfinden, daß du zu uns gehörst.«
    »Niemals! Niemals!« schrie Hector Bose, und obwohl er wußte, daß es keinen Sinn hatte, daß er seine Lage damit erheblich verschlimmerte, stürzte er sich mit dem Springmesser auf Rufus.
    Der Dämon mit den vielen Gesichtern rührte sich nicht von der Stelle. Die Klinge durchbohrte die schwarze Kutte, ratschte über einen Brustkorbknochen, drang tief in Rufus ein.
    Plötzlich eine kalte Hitze. Sie löste das Messer auf und verbrannte Hector Boses Hand, ohne eine sichtbare Verletzung zu hinterlassen. Bose brüllte auf. Er zuckte zurück und starrte auf die leere Hand, in der ein fürchterlicher Schmerz tobte.
    »Greif mich nicht noch mal an«, knurrte Rufus, »sonst drehe ich dir den Hals um. Du hast Glück, daß du gebraucht wirst, sonst würdest du jetzt nicht mehr leben.«
    Der furchtbare Schmerz ebbte langsam ab.
    »Du bist als Ersatz ausersehen«, sagte Rufus.
    »Ich will nicht. Laßt mich in Ruhe. Laßt mich ein Leben in Frieden leben«, jammerte Hector Bose. »Ist das denn zuviel verlangt?«
    »Du wirst gehorchen!« erwiderte Rufus scharf. »Die Drachensippe braucht dich, und du wirst dich ihr zur Verfügung stellen.«
    »Und was ist… wenn ich mich weigere?«
    »Das kannst du nicht, denn die Mächte der Finsternis werden dich leiten.« Rufus streckte die Knochenhände aus. Seine gespreizten Finger legten sich auf Hector Boses Kopf, der Mann bäumte sich mit einem wilden Schrei auf und brach besinnungslos zusammen.
    ***
    Saxons Lippen umspielte ein grausames Lächeln. Er war mit der Entwicklung der Geschehnisse zufrieden. Nach dem Berufskiller Lorne Lupino hatte auch dessen Auftraggeber Norman Palance durch die Drachenbestie das Leben verloren. Die Polizei würde vor einem unlösbaren Rätsel stehen und die beiden Mordfälle zu den unerledigten Akten legen.
    Leigh Saxon saß in seinem Wagen und erreichte in diesem Augenblick sein Haus. Er stoppte das Fahrzeug vor dem geschlossenen Tor der Grundstückseinfahrt, drückte auf einen Knopf am Armaturenbrett, und die beiden schweren Flügel gingen - wie von Geisterhand bewegt - auf. Saxon fuhr auf das Grundstück, schloß das Tor aber nicht wieder, denn er erwartete noch Besuch.
    Im Living-room nahm er sich einen Drink, und dann ließ er die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit vor seinem geistigen Auge noch einmal Revue passieren. Er genoß jede Phase der beiden Morde. Er grinste, als ihm einfiel, wie verstört Lorne Lupino gewesen war. Und auch Norman Palance hatte es nicht fassen können, plötzlich einen gelben Drachen vor sich zu haben.
    Das Rauschen eines Wagens lenkte Leigh Saxon ab und holte seine Gedanken in die Gegenwart zurück.
    Die ersten beiden Mitglieder der Dämonensippe trafen ein.
    Saxon öffnete ihnen die Tür. Er begrüßte sie und führte sie ins Wohnzimmer. Sie bedienten sich selbst an der Bar. Da eine telepathische Verbindung zwischen ihnen bestand, wußten sie von Leigh Saxons Taten, und sie sagten ihm, daß er darauf mächtig stolz sein konnte.
    »Der Drachengott wird das zu würdigen wissen«, sagten sie.
    »Das hoffe ich«, gab Leigh Saxon zurück.
    Wieder fuhr draußen ein Wagen vor.
    »Entschuldigt mich einen

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