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GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

Titel: GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bald schon wird es keinen einzigen Darganesen mehr geben.«
    Ugar richtete sein Schwert gegen Skup.
    »Du wagst es tatsächlich, mich zu bedrohen?« fragte der Tyrann von Markia grimmig. »Nun, das wird dich teuer zu stehen kommen! Eigentlich wollte ich dich und Ragu erst zum Schluß töten, damit ihr mit ansehen könnt, wir euer Volk zugrunde geht. Aber wenn du mich auf diese Weise herausforderst, wirst du hier und heute sterben!«
    Skup griff mit zwei Schwertern an.
    Gleichzeitig schrie er nach den Wachen.
    Ugar parierte die Attacke. Die beiden Schwerter des Tyrannen schlugen auf die grüne Klinge von Ugars Waffe.
    »Deine Wachen können dich nicht hören«, keuchte der Einäugige. »Ballard hat dir doch gesagt, daß wir sie schlafen gelegt haben.«
    Ich ließ Ugar den Kampf nicht allein austragen, sondern stellte mich auf seine Seite. Skup war ein gefährlicher Kämpfer, und er wandte jeden gemeinen Trick an. Er warf mit Vasen nach uns, versetzte uns Tritte und brachte Ugar mit einem kraftvollen Schwertstreich zu Fall. Ich dachte einen Moment, der Einäugige wäre verletzt, aber die Schwertklinge hatte ihn nur mit der Breitseite getroffen.
    Ehe Skup seine beiden Schwerter dem verhaßten Darganesen in die Brust stoßen konnte, griff ich ein. Meine Attacke trieb Skup zurück, obwohl ich ihm in zweierlei Hinsicht unterlegen war: Erstens hatte ich keinen dritten Arm, und zweitens war ich nicht mit einem Schwert in der Hand auf die Welt gekommen, wie das im Reich der grünen Schatten üblich zu sein schien.
    »Ballard!« schrie Skup wild. »Du hättest nicht so unverfroren sein sollen, dich noch einmal hier sehen zu lassen. Es wäre besser für dich gewesen, wenn du dich in Dargan verkrochen hättest! Denn jetzt geht’s dir ans Leben!«
    Der Tyrann drang auf mich ein.
    Ich sah nicht gut aus bei diesem Kampf, aber ich gab mein Bestes. Skup gewann mehr und mehr Oberwasser. Ich hatte Mühe, die vielen Hiebe abzuwehren, und es war verdammt nicht leicht für mich, mich darauf einzustellen, daß mein Gegner zwei rechte Hände zur Verfügung hatte. Und diese wußte Skup auch zu seinem Vorteil einzusetzen.
    Endlich kam Ugar wieder auf die Beine.
    Aber er kämpfte nicht mehr so draufgängerisch wie vorhin.
    Skup schien sogar mit uns beiden fertig werden zu können. Immer wieder wallte bei seinen hektischen Bewegungen der Umhang wie eine blutrote Wolke hinter ihm auf.
    Der Umhang!
    Plötzlich hatte ich eine Idee.
    Ich fintierte. Skup widmete sich im Augenblick mehr meinem einäugigen Kampfgefährten, deshalb gelang es mir, den Tyrann zu täuschen. Mit einem weiten Satz beförderte ich mich an ihm vorbei. Meine Hände krallten sich in den roten Umhang. Ich riß ihn hoch und warf ihn Skup über den Kopf. Er verhedderte sich darin.
    Das war die große Möglichkeit, ihn niederzuzwingen. Wir mußten nur verdammt schnell sein, denn in wenigen Augenblicken würde sich Skup von dem schweren roten Tuch wieder befreit haben.
    Anscheinend hatten Ugar und ich denselben Gedanken, denn wir handelten im selben Augenblick. Blitzschnell. Gleichzeitig stürzten wir uns auf Skup und hieben ihm die Griffe unserer Schwerter auf den Schädel. Die beiden Treffer waren zuviel für ihn, die konnte er nicht einfach wegstecken. Er brach besinnungslos zusammen.
    Ugar reichte mir begeistert die Hand. »Wir haben’s geschafft!«
    »Noch sind wir nicht raus aus diesem Bau«, gab ich zu bedenken.
    »Das schaffen wir auch noch«, sagte Ugar zuversichtlich. Dann bückte er sich und entwaffnete den Tyrann von Markia.
    Ich band Skups Hände mit einem grünen Lederriemen zusammen. Das rote Tuch entfernte ich. Es wäre zu auffällig gewesen, wenn wir ihn damit durch die grüne Welt transportiert hätten, und auffallen war das letzte, was wir wollten.
    Ich eilte zur Tür, sprang über die Öffnung, entdeckte den Knopf, der die Falltür schloß und verriegelte, machte eine vorsichtige Belastungsprobe und kehrte zu Ugar zurück. Gemeinsam hoben wir Skup hoch. Der Tyrann von Markia war ein schwerer Brocken. Wie ein nasser Sack hing er zwischen uns. Wir trugen ihn durch den Raum, legten ihn vor der Tür ab und warfen einen prüfenden Blick nach draußen.
    »Die Luft ist rein«, sagte Ugar leise.
    Ich fragte mich, ob er auch so plastisch sehen konnte wie ich oder Skup zum Beispiel. War dies mit nur einem Auge möglich? Vielleicht mit diesem speziellen Auge schon.
    Wir verließen den Raum.
    Aber wir kamen nicht weit.
    Etwa die Hälfte des Weges konnten wir ungehindert

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