Glamorous Love - vollkommenes Glück
Beutel verstauten. Wir hatten noch Zeit, bis das Interview mit Cressida anfing. Charly wollte noch ein paar Kleinigkeiten aus der Küche holen, darum verschwand er kurz. Ich ging ins Bad und brauste meinen verschwitzten Körper ab. Nachdem ich mich abgetrocknet und mir ein weißes T-Shirt übergestreift hatte, ging ich zurück ins Schlafzimmer. Die Abendsonne schien noch leicht zum Fenster hinein und tauchte die fahlen Wände in eine gemütliche Sonnenuntergangsatmosphäre. Vorsichtig glitt ich mit meinen Fingern über die Oberfläche der rauen Wand, bevor ich mich auf das neue Bett setzte. Ich konnte noch nicht richtig fassen, was wir innerhalb so kurzer Zeit erreicht hatten. Der Raum war noch lange nicht fertig, hatte aber durch unsere Aktion eine ganz andere Aura erhalten. Ein Lächeln der Zufriedenheit huschte über mein Gesicht.
An der Wand , dem Bett gegenüber war ein großer Flachbildfernseher angebracht. Ich fing an zu zappen und stellte den Kanal ein, auf dem das Interview übertragen werden sollte.
Charly öffnete die Tür und schob das Wägelchen mit Getränken und Knabbereien sowie zwei Garnituren frisch bezogener Bettwäsche herein. Er legte behutsam die Decke auf mich und machte es uns mit Kerzenlicht gemütlich.
„Wer weiß, wie lange der Abend andauert und was wir an Nerven nahrung brauchen“, witzelte er.
„Bin wirklich gespannt, was Cressida von sich geben wird! Und? Wie fühlst du dich hier?“
„Ich fühle mich fantastisch und die Matratze ist wirklich saubequem!“
„Aha, trotz des hohen Preises?“, meinte er augenzwinkernd.
Der Anhänger mit dem Reiskorn, den er nach wie vor um seinen Hals trug, rutschte zur Seite und Charly hielt ihn mit einer Hand fest. Ich sah auf meine Armbanduhr, die ich inzwischen auf den Nachttisch gelegt hatte. „Noch zehn Minuten.“
Charly seufzte. Ich spürte, dass ihn die Warterei offensichtlich auch beschäftigte.
„ Eigentlich ist es egal, was sie sagen wird. Wichtig ist einzig und allein, dass wir beide zusammen sind“, sagte er ohne Einleitung.
Der Nachspann eines Krimis lief und die Filmmusik hallte in dem großen, nahezu leeren Raum. Nach der Werbung, die mir endlos vorkam, erschien eine hübsche junge Moderatorin namens Louise. Im Vorspann wurden Charly und Cressida mit Bildern vorgestellt und es wurde erläutert, was sie machten. Bilder aus einst glücklichen Tagen der Beziehung wurden gezeigt. Mein Mage n machte sich wieder bemerkbar.
Schnell kamen sie zum eigentlichen Geschehen, dem großen Liebesaus. Cressida Prowman wurde ins Studio gebeten u nd die Zuschauer applaudierten. Die beiden Frauen gaben sich die Hände und küssten sich auf die Wangen.
„Schön, dass du da bist, Cressida! Bitte setz dich!“
Sie nahm in ihrem edlen beigefarbenen Zweiteiler und ihren hohen roten Stöckelschuhen auf einem weißen Sessel Platz und schaute in die Kamera. Wie hübsch sie aussah, dachte ich, als ich ihr zierliches Gesicht betrachtete.
„Cressida, wie geht es dir?“, lautete die erste Frage von Louise.
Cressida holte tief Luft, bevor sie antwortete. „Jetzt, wo ich ausgezogen bin, geht es mir wesentlich besser! Es war eine harte Zeit, als Charly seine Geliebte hatte und er es mir nicht gestanden hat.“ Nervös fuhr sie sich durch ihr langes, glattes, blondiertes Haar. Im Publikum war es still. Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören.
„ Wie hast du es erfahren?“, fragte die Moderatorin interessiert.
„Das war ja das Verletzende! Ich habe es aus den Medien erfahren müssen.“
„Meine Damen und Herren, dazu haben wir ein paar Bilder!“ Die Regie blendete nun die Aufnahmen ein, die der aufdringliche Fotograf vor der Eisdiele von uns geschossen hatte. Man konnte sehen, wie wir Hand in Hand davonliefen.
„Wie hat es sich für dich angefühlt, Cressida ?“
Sie strich sich abermals verlegen durchs Haar. „Wie soll sich das anfühlen? Mies! Es war wie ein Stich ins Herz! Natürlich gab es im Vorfeld immer wieder Gerüchte. Aber wenn man es auf einmal vor sich sieht, ist es am schlimmsten.“ Ihre Stimme war leise und klang inzwischen sehr verletzt.
„ Hättest du ihm verziehen, wenn er sich entschuldigt hätte und weiterhin mit dir hätte zusammen sein wollen?“
Ihre Augen waren zur Decke gerichtet. „Ich glaube, ich hätte es ihm verziehen. Da das aber so nicht passieren wird, brauchen wir darüber nicht spekulieren.“
„Kennst du Charlys Neue?“
Cressida schüttelte ihren Kopf. „Nein, sie ist eine
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