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Glasklar

Glasklar

Titel: Glasklar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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verlegen. »Eigentlich sehen wir es nicht so gern, wenn einzelne Mitglieder auf eigene Faust etwas unternehmen. Es gibt da gewisse Spielregeln …«
    »Keine Angst, wir wollen jetzt nicht prüfen, ob gegen Ihre Satzungen verstoßen wurde«, beruhigte ihn Linkohr.
    »Lechner ist versiert. Er soll auch beste Beziehungen zu Hasenmayer pflegen. Kennen Sie Hasenmayer?«
    »Der über seine Theorien zum Blautopf und zum oberschwäbischen Molassebecken bekannt geworden ist und dann den Taucherunfall erlitten hat?«
    »Genau der«, erwiderte Schmolke. »Lechner hat viele wissenschaftliche Veröffentlichungen gemacht. Er ist Mitglied bei uns und genießt unser vollstes Vertrauen.«
    »Mit anderen Worten«, folgerte Linkohr, »Herr Lechner geht hier auch mal allein runter und hat einen Schlüssel.«
    Schmolke fiel es sichtlich schwer, sich zu einer Antwort durchzuringen: »Er hat sich einen Schlüssel nachmachen lassen, ja.«
    »Wie? Er kann rein, wann immer er will?«
    Schmolke bemerkte, dass der Kriminalist möglicherweise etwas falsch aufgefasst hatte: »Ja, natürlich – aber mit unserem Einverständnis. Er hat den Schlüssel nicht heimlich nachgemacht, falls Sie das jetzt so verstanden haben.«
     
    Das Fenster war weit geöffnet, der Blick ging zu den Albbergen, über denen sich bereits wieder ein Gewitter zusammenbraute.
    »Welch unerwarteter Besuch!«, entfuhr es Häberle, als Sabine Braunstein mit Georg Sander in dem kleinen Wohnzimmer auftauchte. Die beiden Männer schüttelten sich freundschaftlich die Hände.
    »Damit hätte ich jetzt auch nicht gerechnet«, stammelte Sander etwas verlegen und setzte sich an die Stirnseite des niedrigen Tisches.
    Häberles Bemerkung klang spitz und ein bisschen spöttisch: »Dann können wir beide doch die Frau Braunstein gemeinsam vernehmen.«
    Sabine schlug die Beine übereinander und wirkte verunsichert.
    »Frau Braunstein hat mir gerade erzählt, dass sie am Sonntagabend im Bereich Wasserberg-Burren einen Geländewagen verfolgt hat«, gab sich Häberle gelassen.
    Sanders Puls erhöhte sich. Er hoffte, dass man ihm dies nicht anmerkte. Was hatte Häberle gesagt? Sabine hatte einen Geländewagen verfolgt? Der Journalist schluckte und sah die beiden nacheinander an.
    »Hat’s dem Zeitungsmenschen jetzt die Sprache verschlagen?«, frotzelte der Chefermittler. Er hatte natürlich bemerkt, wie sich Sanders Verhalten veränderte.
    »Wie kommen Sie denn darauf?«, war alles, was dem Journalisten einfiel. Am liebsten wäre er davongerannt. Doch erstens konnte er sich dies nicht erlauben und zweitens war ihm an Sabines Schilderungen auch gelegen.
    »Ja, ich bin einem Geländewagen hinterhergefahren«, wiederholte sie. »Vom Parkplatz bei der Autobahn am Aichelberg bis zum Burren – unglaublich, wie der gefahren ist.«
    »Und wo endete Ihre Verfolgungsjagd?«, fragte Sander, um überhaupt etwas zu sagen. Häberle hatte sich in dem schmalen Sessel zurückgelehnt und ließ ein Grinsen erkennen.
    »Irgendwo bei Gingen in diesem Seitental – ich kenn mich ja nicht so aus. Ich bin dann in Unterböhringen wieder rausgekommen«, berichtete Sabine.
    Sander sah zu Häberle, denn er spürte ein gewisses Unbehagen, dass plötzlich er der Fragesteller war. Eigentlich hatte er erwartet, dass der Kriminalist hier die Hauptrolle spielen würde. Aber Häberle genoss die eintretende Stille und Sanders Verunsicherung.
    »Und was hat es mit diesem Geländewagen auf sich?«, fragte der Journalist schließlich vorsichtig.
    Häberle fuhr dazwischen: »Eine Frage, die sich doch wohl für Sie erübrigt.« So scharf hatte Sander den Chefermittler noch nie erlebt.
    »Wie kommen Sie denn da drauf?«
    »Soll ich es Ihnen wirklich sagen? Muss das tatsächlich sein?« Häberle beugte sich leicht zu ihm herüber. Sander deutete es als Bedrohung und schwieg. »Sie müssten es doch genau wissen«, fuhr Häberle wieder ruhiger fort. »Denn ich wette eine Million, dass Sie in dem Wagen drin gesessen haben.«
    Sabine blickte überrascht zu Sander hinüber.
    »Der Herr Sander«, gab Häberle der Frau zu verstehen, »der hatte nämlich mächtig das Muffensausen, weil man ihn entführt hat. Er hat per Handy einen Notruf abgesetzt und will das inzwischen nicht mehr wahrhaben – warum auch immer.«
    Sabine verstand überhaupt nichts mehr.
    »Und jetzt hätt’ ich gern von Ihnen erfahren, Herr Sander, was der Grund Ihres Besuchs bei Frau Braunstein ist«, wurde Häberle wieder energisch.
    Sander fiel es schwer, einen

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