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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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sich zu Grimm um. Mit einem Handgriff kam Leben in die Puppe. Während Camilla über sich die Schritte der anderen hörte, wurden Grimm und Nathanael von der Dunkelheit verschluckt. Sie sah ihnen nach. So viele Fragen blieben unbeantwortet. Schlimmer aber war das Wissen, dass sie sich nun wieder in den Einfluss Amadeos begeben musste, zumindest, bis Chris wieder gesund war.
    Amadeo – Camilla ballte die Fäuste. Sie würde nie wieder auf ihn hereinfallen.
     

Kapitel 12
    Hideout
     
     
    N och bevor Olympia mit ihren Helfern in den Raum kletterte, packte Camilla Grimms Taschenlampe und steckte sie in ihren Hosenbund. Das Metall war schmutzig und brannte in ihren zerschnittenen Fingern. Camilla wurde von Christoph getrennt und noch vor Ort von einem Arzt untersucht.
    Olympia blieb bei ihr. Die Maschinenfrau verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich in untypischer Weise gegen einen Pfeiler. Im Licht der Öllampen wirkte sie fehl am Platz. Eine elegante Dame in langem Kleid, mit hochgestecktem Haar und einem hellen Schultertuch passte nicht in die verwahrloste Umgebung.
    Sie schien Camillas Blicke zu spüren.
    »Wie geht es dir?«
    Fragend zog Camilla die Brauen zusammen. »Wie, keine Vorwürfe, weshalb ich Chris in Gefahr gebracht habe?«
    Olympia lächelte.
    »Warum sollte ich? Rückgängig machen kann ich nichts mehr.«
    »Danke.«
    Die Puppe schüttelte den Kopf. »Ich habe so viele Leben gelebt und habe so viele Fehler begangen, dass kein Priester der Welt mir dafür Absolution erteilen könnte. Deswegen habe ich kein Recht dazu.«
    »So hätte ich dich ehrlich gesagt nicht eingeschätzt«, entgegnete Camilla.
    Olympia schwieg.
    »Was geschieht mit Chris?«
    »Er braucht Ruhe. Die solltest du ihm gewähren.«
    Ruhe? Schön und gut, trotz allem war Chris der Einzige, mit dem sie über das reden konnte, was sie gerade getan hatte.
    »Aber …« Camilla schluckte ihre Worte herunter. Aufmerksam beobachtete Olympia sie. Wäre es doch nur Theresa. Ihr würde Camilla all das Mysteriöse anvertrauen können.
    Irritiert blinzelte Olympia. »Was hast du?«
    »Nichts.« Camilla wandte sich dem Arzt zu. »Brauchen Sie noch lang?«
    Der bleiche, dunkelhaarige Mann schüttelte den Kopf. »Ich möchte nur, dass Sie nach dem Baden eine Salbe auftragen, die Ihre blauen Flecken etwas mildert.« Er blinzelte ihr zu. Camilla verstand nicht.
    »Ihren Arm würde ich noch verarzten wollen, aber meine Frau sähe es nicht gern, wenn ich einem so jungen Ding Seite und Brust eincreme.«
    Schmunzelnd nickte Camilla. »Verstanden, Doc. Das bekomme ich selbst hin.«
     
    Olympia begleitete sie in das örtliche Badehaus. Wenn Camilla ehrlich war, hätte sie den Zuber mit warmen Wasser sicher mit Chris mehr genossen. Sie fühlte sich unwohl, was an Amadeo lag.
    Ständig rechnete sie mit seinem Erscheinen, aber der Alte hielt Abstand.
    Im warmen Wasser fand Camilla die Zeit, nachzudenken. Jemand musste erneut ihr Bewusstsein manipuliert haben. Sie wurde das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben, nicht los. Je mehr sie sich darauf konzentrierte, desto weiter rückte der Gedanke ab. Nach einer Weile glaubte sie, einem geistigen Phantom hinterherzujagen. Frustriert gab sie auf und stieg aus dem Wasser.
    Erst jetzt bekam sie mit, wie viel blaue Flecken sie davongetragen hatte. »Was ist passiert?« Fassungslos sah sie an sich hinab.
    Der Angriff.
    Camilla lief ein Schauder über den Rücken. Sie erinnerte sich, dass sie gegen Grimm gekämpft hatte. Aber wie war das Duell ausgegangen?
    Sie massierte ihre Schläfen. Verdammt! Wieder entglitten ihr die Erinnerungen, sobald sie das Gefühl hatte, eine davon zu berühren. Aber damit wollte sie sich nicht zufriedengeben. Vielleicht erinnerte sich Chris.
    Trotz ihrer Zusicherung, ihm Zeit zu geben, zog sie sich an und eilte aus dem Badehaus.
     
    Chris lag auf seinem Sofa und schlief. Neben ihm stand eine leere Medikamentenflasche. Dipidolor . Sie überflog die Angaben. Es handelte sich um ein Beruhigungsmittel.
    »Scheiße!« Wütend warf sie die Flasche von sich. Unsanft rüttelte sie ihn, aber er erwachte nicht.
    Das Zeug war gut, vielleicht etwas zu gut.
    Schließlich gab sie es auf. Ihr einziger Gesprächspartner, dem sie vertraute, wurde stillgelegt. Camilla fühlte sich durch und durch betrogen.
    Seine Verletzungen waren weder tödlich noch besonders schlimm. Warum gab man ihm also Beruhigungsmittel?
    Camillas Wut wuchs ins Unermessliche. Ihr fiel nichts anderes ein, als wenigstens

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