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Glatze mit Sommersprossen

Glatze mit Sommersprossen

Titel: Glatze mit Sommersprossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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wir nach, ob das Netz des Inspektors dicht genug war…“
    Es war’s!!!

…seltsames Abenteuer Nr. 7

Besuch nach Mitternacht

    Bei Jussuv, dem Bartzupfer, was sagt ein Meisterdetektiv, der Balduin Pfiff heißt, wenn er mitten in der Nacht durch widerliches Telefongerassel aus einem wunderschönen Traum gerissen wird?
    Er sagt zuerst gar nichts, weil er zuerst einmal gähnt.
    Aber gleich danach geht’s los:
    „Heiliges Kanonenröhrchen, ei der Daus und Schnepfendreck!!“ brüllt er, und er reißt den Hörer von der Ast... Quatsch, von der Telefongabel, und er meldet sich so richtig aufgebracht und böse:
    „Hier haben Sie soeben einen ehrbaren Detektiv vom Gänsebraten mit Rotkohl und Knödel geweckt! Schämen Sie sich nicht ein bißchen???“ Und während ich das fragte, warf ich einen Blick auf den Wecker: 0.29 Uhr und 12 Sekunden.
    „Es t... t... tut mir leid“, jammerte eine Männerstimme am anderen Drahtende. „Aber Sie sind meine einzige Hoffnung, Herr Pfiff.“
    „Warum müssen Sie ausgerechnet nachts um 0.29 Uhr und 15 Sekunden hoffen?“
    „Ich... Ich...“
    „Sie wollten mir sicher gerade sagen, wer Sie sind.“
    „Mein Name ist Huhn. Eusebios Huhn von der Firma Huhn & Puste, ich stecke hier unten in einer Telefonzelle, Herr Pfiff. Bitte empfangen Sie mich!“
    Herr Huhn sprach so schnell, daß mir fast schwindlig wurde.
    „Was, jeeeeeetzt?“ So dumm frage ich natürlich nur nachts. „Jede Sekunde ist kostbar!“ behauptete Herr Huhn.
    „Also, meinetwegen, Herr Huhn, kommen Sie her. Wenn die Haustür verschlossen ist, klingeln Sie! Aber klingeln sie leise, es ist Mitternacht vorbei!“
    Peng!!
    Hörer auf die Gabel und, sssssst!!!, raus aus dem gefederten Paradies.
    Eins-zwei-drei-vier-fünf und ganz tief Luft holen, sechs-sieben-acht-neun-zehn Kniebeuge und rein in die Hose!
    Chrrrrroooooah!! Das war Pinsel. Nur mit einem offenen Auge sah er unter dem Federbett hervor. „Schlaf weiter, es kommt nur ein Huhn!“
    Und da klingelte es auch schon. Ganz kurz und ganz spitz, und ein leises Klopfen bedeutete mir, daß die Haustür wieder mal nicht verschlossen war.
    Zwei Minuten später saß er mir gegenüber. Bei Mops und Drops, er war kein Huhn, er war ein Hühnchen! Winzig, zierlich und glatzköpfig. Hoffentlich rutschte er nicht in die Sesselritze. Und das Hühnchen war munter wie ein Kilo Ameisen.
    „Schießen Sie los, wer und was pikt Sie?“
    Er beugte sich vor und flüsterte:
    „Ich habe ihn eingeschlossen!!“
    Dabei glitzerten seine Augen gleichermaßen fiebrig wie ängstlich.
    „Donnerkrach!“ flüsterte ich zurück.
    „Ich habe ihn im Lager eingeschlossen!“ Jetzt kicherte er sogar, ei der Daus.
    „Wen haben Sie wo eingeschlossen?“
    „Den Einbrecher!“ Plötzlich tippte er sich gegen die Stirn. „Sie wissen ja gar nicht, was ich für eine Firma habe.“
    „Nein, das weiß ich nicht. Und nachts sehe ich auch nicht hell.“
    „Es handelt sich um eine Silberwarengroßhandlung. Eßbestecke, Schalen, Geschirr und Raumschmuck. Das Lager befindet sich im Keller meines Hauses.“
    „Und dort haben Sie den Einbrecher eingeschlossen?“
    Er nickte heftig. „Kurz nach 23 Uhr wachte ich auf. Und zwar von Geräuschen, die zweifellos aus dem Lager kamen. Ich bin runtergeschlichen, aber die eiserne Tür zum Lager war wie immer ordnungsgemäß verschlossen. Also mußten sie durch den großen Lichtschacht gekommen sein. Als ich vors Haus kam, sah ich, daß vier Stäbe des Eisengitters weggesägt waren. Und jetzt…“ er zitterte regelrecht, der kleine tapfere Huhn, „jetzt habe ich den Lieferwagen aus der Garage geholt und so über den Lichtschacht gesetzt, daß keine Maus mehr raus kann. Und jetzt bin ich hier. Bitte, kommen Sie mit mir mit, und sehen Sie sich den Einbrecher an. Zusammen mit mir.“
    ich staunte kugelrunde Bauklötzer. Wofür hielt mich das Hühnchen? Für einen Einbrecherbesichtiger?
    „Warum haben Sie nicht sofort die Polizei alarmiert? Das wäre doch das Nächstliegende gewesen.“
    Seine Finger fochten einen Ringkampf aus, während er mit gesenktem Kopf erklärte:
    „Ich weiß nicht, ob es ein Einbrecher aus der Unterwelt ist oder vielleicht mein eigener Neffe. Der Sohn meiner Schwester ist ein bißchen verwahrlost. Trotzdem... Polizei, das wollte ich meiner Schwester nicht antun. Sie hat es mit Kuno ohnehin schon schwer genug... Bitte, begleiten Sie mich.“
    „Das kostet Sie Nachtzuschlag!“
    „Ich zahle alles!“
    „Und mindestens ein Kilo Knorpel

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