Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glaub an die Liebe, Kit

Glaub an die Liebe, Kit

Titel: Glaub an die Liebe, Kit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
Vom Netzwerk:
aus, die sich ihrerseits umgewandt hatte. Sie setzte in dem Moment zu einem Sprint an, als der Sturm mit voller Stärke losbrach.
    Es fühlte sich an, als stände er in einem Hagel feindlicher Kugeln. Binnen Sekunden war Kit trotz Regenkleidung völlig durchnässt. Unverdrossen lief er weiter. Erst als er nicht mehr weit von Sophie entfernt war, bemerkte er, dass sie ihre Freude laut herausschrie und sah, dass sie lachte.
    Plötzlich spielte nichts mehr eine Rolle. Nicht das juristische Chaos, nicht Alnburgh, nicht das Geld. Nicht einmal die Zukunft. Alles hatte aufgehört zu existieren; jetzt gab es nur noch diesen Moment an dem leeren sturmgepeitschten Strand, es gab den Regen, der ihm übers Gesicht lief und seine Kleider an seinem Körper kleben ließ und natürlich die Frau, die er liebte.
    „Das ist verrückt“, rief sie, breitete die Arme aus und drehte sich um ihre eigene Achse.
    Ohne seine Schritte zu verlangsamen, rannte er zu ihr und hob sie in seine Arme. Der Wind riss den Freudenschrei, den sie ausstieß mit sich in den wütenden Himmel hinauf.
    „Wir können uns genauso gut den Naturgewalten ergeben und einfach nass werden“, schrie sie gegen den Sturm an. „Bis zum Schloss ist es zu weit … selbst du kannst mich nicht den ganzen Weg tragen.“
    „Das werde ich auch gar nicht versuchen.“
    Kit hatte dem Meer den Rücken zugekehrt und stapfte den Strand hinauf. In dem immer dichter fallenden Regen vermochte er kaum den schmalen Pfad auszumachen, der zwischen den Dünen hindurchführte.
    „Wohin gehen wir?“
    „Du wirst schon sehen.“
    Der Pfad war steiler, als er ihn in Erinnerung hatte, der Sand vom Regen rutschig. Doch der berauschende Wunsch, die nassen Kleider von Sophies sinnlichem Körper zu streifen, verlieh ihm übermenschliche Kräfte. Kurz darauf hatte er die Dünenkuppe überwunden.
    Gleich rechts von ihnen lag das alte Cottage … und diesmal trog ihn seine Erinnerung nicht.
    „Was für ein wunderschönes Haus!“, rief sie. „Kennst du die Leute, denen es gehört?“
    „Ja.“
    Er stieß das hölzerne Gartentörchen mit einem Fuß auf und folgte dem Weg zur Haustür. Sophie enger an sich drückend, tippte er mit einer Hand den Code in ein kleines Kästchen neben der Tür. Insgeheim sandte er ein Dankgebet gen Himmel, dass Ralph in seiner Fantasielosigkeit Tatianas Geburtsdatum als Code für jedes Schloss des Anwesens gewählt hatte.
    „Du kannst mich jetzt absetzen“, murmelte Sophie, einen Regentropfen, der ihm über die Wange lief, mit der Zunge auffangend.
    „Noch nicht. Noch lasse ich dich nicht gehen.“
    Die Tür schwang auf, und er trug sie über die Schwelle. Sein Herz schien einen Schlag auszusetzen, als er die Symbolik seiner Geste erkannte. Hinter ihnen fiel die Tür zu und schloss das Trommeln des Regens aus. In der plötzlichen Stille ließ er Sophie langsam zu Boden.
    Sie drehte sich um, lehnte sich an ihn und schaute sich neugierig in der großen Küche um.
    „Ich komme mir wie Goldlöckchen vor“, flüsterte sie, fasste nach Kits Hand und zog ihn mit sich zu dem Korb, der auf dem Tisch in der Mitte des Raumes stand. „Wem gehört denn nun das Haus?“
    „Dem Schloss.“
    Sie nahm eine Flasche Wein und eine Schachtel Kekse aus dem Korb. „Das bedeutet also, dir, Lord Fitzroy.“ Sie wandte sich um und küsste ihn flüchtig auf den Mund. „Darf ich mich umsehen?“
    „Fühl dich wie zu Hause.“
    Immer noch seine Hand haltend, zog Sophie ihn aus der Küche in den dahinter liegenden Flur. Eine altmodisch anmutende Treppe führte nach oben, diverse Türen in andere Zimmer. Versuchsweise öffnete sie eine und blickte in ein großes Wohnzimmer mit einem offenen Kamin.
    Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihr aus, während sie rasch von Zimmer zu Zimmer ging. Fast war ihr, als würden die Räume den Atem anhalten. Als hätte das ganze Haus nur auf sie gewartet. Im ersten Stock entdeckte sie ein vollständig eingerichtetes Kinderzimmer, über der Wiege lag sogar eine blaue Decke mit niedlichen kleinen Enten darauf.
    Unvermittelt stieg Sehnsucht in ihr auf. Sie wandte sich zu Kit um, wollte etwas sagen, doch sie brachte kein Wort heraus.
    Zärtlich geleitete er sie aus dem Raum und schloss die Tür. „Ich fürchte, ich muss die Besichtigungstour an diesem Punkt ein wenig beschleunigen“, murmelte er leise, während er mit den Lippen leicht ihren Hals streifte, was sie immer ganz willenlos vor Lust werden ließ. „Erlaube mir, dir das Schlafzimmer zu

Weitere Kostenlose Bücher