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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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seinem Hosenbein sauber, bevor er die ihre schüttelte. »Ich heiße Rebekka. Wenn Sie mich Ma'am nennen, komme ich mir steinalt vor.«
    »Ist gut, Ma'am, ich meine Rebekka.«
    »Walt hat noch die Steinplatten im Garten verlegt, bevor es heiß wird.«, erklärte Betty. »Deshalb frühstückt er so spät. Möchtest du eine Portion Eier mit Schinken, Schatz?«
    »Nein, danke.« Sie blickte sich nach Sean um, der neben der Stelle lag, wo eben noch Walts große Füße gestanden hatten. »Kommt ihr beiden miteinander aus?«
    »Ein feiner Hund, Ma'am.«, sagte Walt eifrig. »Braucht eine sanfte Hand, aber er ist schlau wie ein Fuchs. Und treu ist er auch.« 
    »Das wissen Sie schon?«
    »0 ja. Das spüre ich sofort.«
    »Walt kann sehr gut mit Tieren umgehen«, sagte Betty.
    Rebekka nahm sich eine halbe Scheibe Toast mit Butter und lächelte. »Hörst du das, Sean? Jetzt hast du schon ein paar Freunde. Bitte setzen Sie sich, Walt, und essen Sie zu Ende, sonst wird alles kalt.«
    Walt gehorchte, wobei er erneut den Tisch anrempelte.
    »Was hast du heute vor, wenn du schon partout nicht im Bett bleiben willst, wie es sich gehört?«, fragte Betty.
    »Frank sagte, ich dürfe mir Mutters Auto borgen.«
    »Missus hat's mir heute Morgen schon gesagt.« Nach so vielen Jahren weigerte Betty sich noch immer, Suzanne mit »Mrs. Hardison« anzusprechen. Sie war von »Mrs. Ryan« zu »Missus« übergegangen. »Der Schlüssel hängt am Haken in der Speisekammer. Missus fährt nicht mehr viel. Hat ihren Wagen ehrlich gesagt schon seit Wochen nicht mehr benutzt.«
    Rebekka war darüber traurig und erleichtert zugleich. Suzanne war genauso gern gefahren wie Patrick und hatte alle zwei Jahre ein neues, schnelles Auto bekommen. Aber da sie inzwischen so viel trank, war ihre Entscheidung, das Fahren aufzugeben, nur zu ihrem Besten.
    »Fährst du sofort weg, Schatz?«
    »Ja. Onkel Bill findet es besser, wenn ich Molly heute Morgen nicht besuche, weil so viele Leute das Haus belagern.« Betty schüttelte den Kopf und schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Ich denke, ich werde nach Tante Esther sehen.«
    Bettys Miene verfinsterte sich. »Ach, die Ärmste. Hat mir fast das Herz gebrochen, als ich hörte, dass sie Krebs hat. Aber sie wollte doch nicht, dass du es erfährst!«
    »Du hast doch wohl nicht ernsthaft geglaubt, dass Molly mir so etwas verheimlichen würde! Außerdem muss ich mit Sean zum Hundesalon, weil er letzte Nacht pitschnass geworden ist und Mutter will, dass ich ihn sofort bade.«
    »Ich könnte ihn doch baden«, sagte Walt.
    »Seine Nägel müssen auch geschnitten werden, und das ist normalerweise eine Sache für zwei bis drei Personen. Aber danke für das Angebot. Er würde sich wahrscheinlich lieber von Ihnen baden lassen.«
    »Ich sagte dir doch, dass Walt besondere Fähigkeiten besitzt«, sagte Betty weise.
    »Das muss er wohl, wenn er dich dazu gebracht hat, ihn zu heiraten.«
    Bettys Wangen färbten sich rosa. »Immer musst du mich necken. Du wirst heute schön langsam fahren und sofort anhalten, wenn du dich benommen fühlst oder wenn dir übel wird. Walt wird dich dann holen.«
    In der Garage stand ein roter Thunderbird mit allen Schikanen. Er war drei Jahre alt, hatte aber erst knappe 4000 Meilen auf dem Tacho. Betty hatte nicht übertrieben — Suzanne war wirklich nicht viel gefahren in letzter Zeit. Sean sprang auf den Beifahrersitz, und sie stieß rückwärts aus der Auffahrt.
    Seit ihrer Kindheit hatte Rebekka Esther Hardison als ihre Tante betrachtet, obwohl sie in Wirklichkeit Franks Tante war. Beim Tod seiner Eltern war Frank erst zwölf Jahre alt gewesen, und Onkel Ben und Tante Esther hatten ihn bei sich aufgenommen. Später hatten Rebekka, Jonnie und Molly sie lieb gewonnen wie eine Verwandte. Auch als Rebekka nach New Orleans gezogen war, hatte sie mindestens einmal im Monat mit Esther telefoniert, die sie außerdem schon zweimal zum Mardi Gras besucht hatte.
    Esther wohnte noch immer fünf Meilen außerhalb der Stadt auf einem vier Hektar großen Stück Land mit dem Namen Whispering Willows . Früher einmal hatten Ben und sie auf dem gesamten Grundstück Blumen, Büsche und Bäume angepflanzt. Jetzt hatte die verwitwete Esther die Gärtnerei um die Hälfte reduziert und nur noch zwei Mitarbeiter behalten.
    Neben dem Highway verwies ein großes weißes Schild, auf dem in grünen Lettern WHISPERING WILLOWS stand, auf Esthers Betrieb. Rebekka bog auf eine schmale asphaltierte Landstraße. Grüne Wiesen

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