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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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gehalten hatte. Nach einem kurzen Ringkampf hatte Rusty Jonnies Arm fest im Griff und ihn, trotz prustenden Protests, ans Ufer gezerrt. Während Jonnie hilflos vor Lachen liegen geblieben war, hatte Rusty sich kräftig geschüttelt und dann stolz zu Rebekka, Esther und Frank hin gesehen, in der Erwartung, für seinen tapferen Einsatz gebührend gelobt zu werden. Rebekka hatte sich vor Lachen den Bauch gehalten und ihren toten Hamster für kurze Zeit vergessen können.
    Rebekka lächelte bei dieser Erinnerung. Jonnie hatte versucht, sie aufzuheitern, und das war ihm auch gelungen, nur nicht ganz so, wie er es beabsichtigt .hatte. Er hatte die Menschen immer zum Lachen bringen wollen, war von Natur aus freundlich, fröhlich und großmütig gewesen ...
    Ein Fisch tauchte auf und verursachte glitzernde Ringe, die nach außen hin immer dünner wurden, immer dünner ...
    Die Sonne wurde schwächer. Das Summen der Bienen im Rittersporn wurde leiser und war bald nicht mehr zu hören. Rebekka spürte weder die Hitze des Tages noch den brennenden Schweiß in ihren Schnittwunden auf der Stirn. Sie wusste, was gleich passieren würde, hatte aber nicht die Kraft, es zu verhindern, wollte es auch gar nicht ...
    Der Raum war kalt. Seine Knöchel und Handgelenke in den metallenen Fesseln waren aufgeschürft, und seine Kiefermuskeln schmerzten, weil ein Knebel ihm den Mund aufsperrte. Der Kopf tat ihm weh. Seine Brust fühlte sich eng an. Er war vor Angst ganz benommen.
    Seine Angst wuchs, als er Schritte auf sich zukommen hörte. Das Rascheln von Kleidung. Der Geruch nach Schweiß vermischt mit etwas anderem. Ein Duftwasser, alt und verbraucht. Er lag reglos da und wartete. Eine Hand packte seinen Finger und bog ihn nach hinten, bis er aufstöhnte. »Die haben das mit dem Lösegeld vermasselt«, krächzte eine Stimme. »Deine dich liebende Familie wollte kein Geld für dich ausgeben, deshalb hat sie die Bullen mit reingezogen. FBI. Die haben genau gewusst, was passieren würde, wenn sie das tun. Ich habe sie gewarnt.« Sein Peiniger riss ihm den Finger zurück, bis der Knochen krachte, und er schrie trotz des Knebels in seinem Mund. »Sie haben dein Todesurteil unterschrieben, Ryan ...«
    »Rebekka?« Eine Stimme trieb sehnsüchtig aus der Ferne an ihr Ohr. »Rebekka, du wirst gleich ins Wasser fallen.« Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und zog sie zurück. »Rebekka, bleib stehen! «
    Sie hörte Sean knurren, bevor er einen Satz machte und jemandes Bein packte. Rebekka hörte einen Aufschrei, sah das erschrockene Gesicht von Douglas vor sich und rief: »Sean! Aus!« Er hielt das Bein fest, und sie ging neben ihm in die Knie und streichelte ihn. »Aus, Sean«, murmelte sie. »Braver Junge.« Er lockerte augenblicklich seinen Biss.
    Rebekka blickte zu ihrem Stiefbruder auf. »Alles in Ordnung, Doug?«
    Er entfernte sich zwei Schritte von Sean und schob sein rechtes Hosenbein hoch. Unmittelbar über dem Knöchel war der Abdruck eines oberflächlichen Bisses zu sehen, nur an vier Stellen zeigte sich ein wenig Blut. »Ist er auch geimpft?«
    »Gegen jedes bekannte Hundeleiden.
    »Dann ist es ja gut. Gott sei Dank ist Jeansstoff so robust.«
    »Er ist nicht bösartig. Er dachte, du wolltest mir wehtun.«
    »Entspann dich.« Doug lächelte. Er hatte das schwarze Haar und die nussbraunen Augen seines Vaters, jedoch fehlten ihm dessen edle Züge. Seine Nase war breiter und seine Wangenknochen weniger erhaben. Er war kaum 1.75 groß und wirkte ein wenig gedrungen. Er hatte an die zehn Kilo zugelegt, bemerkte Rebekka. Was zu High-School-Zeiten einmal ein »pausbäckiges« Gesicht gewesen war, wurde allmählich teigig. Zudem wies Dougs Stirn inzwischen ausgeprägte Geheimratsecken auf. Rebekka war überrascht, wie sehr er sich verändert hatte.
    »Ich habe dort drüben gestanden und gesehen, wie du auf den Teich gestarrt hast. Plötzlich ist dein Gesicht ausdruckslos geworden«, erzählte er. »Dann bist du auf das Wasser zugegangen. Es ist schmutzig. Außerdem weiß ich ja, dass du nicht schwimmen kannst, und der Teichgrund fällt am Rand schon nach zwei Metern steil ab.« Er sah sie stirnrunzelnd an. »Du hast >FBI< gesagt. Ein paar Mal sogar. Was hast du damit gemeint?«
    »Ich ... weiß es nicht.« Sie war in ein Bewusstsein vorgedrungen, das etwas von einer Lösegeldübergabe gehört hatte, die fehlgeschlagen war, weil man das FBI eingeschaltet hatte. Aber für Todd hatte bis jetzt noch niemand Lösegeld gefordert. Und auch das FBI

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