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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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ernst.«
    »Ich meine es auch ernst. Die haben doch wirklich lange gebraucht.«
    »Seit 1939?«, fragte Curry gutmütig.
    »Seit die Frau vor neun Stunden Geräusche auf dem Dachboden gehört hat.«
    Klein entfuhr ein Quieker, und Bill versteifte sich. »Sie haben etwas gehört?«
    »Ich nicht. Hatte mein Hörgerät nicht drin. Aber Helen. Helen, komm raus und sag den Polypen, was du gehört hast.«
    »Nenn sie nicht Polypen. Das ist respektlos.« Eine kleine, quirlige Frau mit kurzen, grauen Locken erschien mit einem schüchternen Lächeln in der Tür: »Wie geht es Ihnen? Helen Moreland.«
    Bill nickte. »Guten Tag, Ma'am. Sehr erfreut. Ich bin Bill Garrett und das hier ist Deputy Curry. Was waren das für Geräusche?«
    Mrs. Moreland errötete. »Wir waren übers Wochenende zu unserer Tochter nach Ohio gefahren. Wir hätten nur zwei Stunden für die Heimfahrt gebraucht, aber Edgar wollte unbedingt ans Steuer, und er hat sich andauernd verfahren ...«
    »Ich bin Abkürzungen gefahren!«, rechtfertigte sich Edgar.
    »Wie dem auch sei«, fiel Helen Moreland ihrem Mann ins Wort, »wir haben vier Stunden für die Fahrt gebraucht und waren erst gegen neun Uhr daheim. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Ich war nervös und müde, und meine Hüfte tat mir weh. Vor Sonnenaufgang dachte ich, ich hätte ein Geräusch auf dem Dachboden gehört. Das ist nun aber nichts Neues. Manchmal sind da oben Ratten.«
    »Es gibt keine Ratten in diesem Gebäude!«, entfuhr es Klein. »Ich führe ein sauberes Haus!«
    »Beruhige dich, Herb. Du klingst ja, als würdest du ein Bordell betreiben.« Edgar Moreland lachte. »Ratten sind keine Schande in einem alten Haus, solange man etwas gegen sie unternimmt, und das tust du ja.« Er wandte sich an. Bill. »Er streut Gift. Manchmal, im Sommer, wird der Gestank der toten Viecher ziemlich aufdringlich, aber was soll man machen? Die kleinen Teufel lassen sich nicht fangen, sonst könnte man sie ja aufs Land karren, wo sie sich austoben könnten. Jetzt erzähl weiter, Helen.«
    Mrs. Moreland holte tief Luft. »Nun, Ratten verursachen ein schurrendes Geräusch. Und manchmal kann man hören, wie sie an Sachen herumknabbern. Aber dann hörte das Schurren plötzlich auf, und ich hörte Schritte. Ich schwöre es. Langsam und.... na ja, verstohlen. Ich klinge ungern melodramatisch, aber jemand hat versucht, möglichst leise aufzutreten, damit man ihn nicht bemerkt. Ich stand auf, ging ins Wohnzimmer hinüber und stellte mich genau unter die Stelle, wo ich die Schritte gehört hatte. Dann gab es ein schleifendes Geräusch. Dann wieder Schritte, nur schwerere diesmal. Ich lief zurück ins Schlafzimmer und versuchte, Edgar zu wecken, was sich jedoch als ein schier hoffnungsloses Unterfangen entpuppte.«
    »Sind Sie den Schritten nachgegangen?«, fragte Curry.
    »Als ich ins Schlafzimmer lief, schienen sie sich in diese Richtung zu bewegen.« Sie wies auf die Tür, die zum Dachboden führte. »Edgar war endlich wach geworden und sagte, besser gesagt, er schrie, ich solle die Polizei rufen.«
    »Ich hatte mein Hörgerät nicht drin!«
    »Ich weiß. Ist schon gut«, meinte Mrs. Moreland beschwichtigend. »Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, hörte ich jedenfalls nichts mehr.«
    »Und niemand auf dem Revier hat auf Ihren Anruf reagiert?«, fragte Bill.
    »Ehrlich gesagt, ich habe gar nicht angerufen.« Edgar sah sie überrascht an. »Wie ernst hätte man wohl den Anruf einer alten Frau genommen, die behauptet, sie hätte auf einem abgeschlossenen Dachboden nachts mysteriöse Geräusche gehört?«
    »Mrs. Moreland, haben Sie jemanden vom Dachboden kommen sehen?«
    »Nein. Und ich könnte mich ohrfeigen! Ich glaube, dass die Person vom Speicher herunterkam, während ich Edgar wach rüttelte. Vielleicht hat sie sich auch davongemacht, als Edgar so laut nach der Polizei geschrien hat. In dem Fall könnte sie über die Feuerleiter nach unten geklettert sein. Wenn ich bloß meine Wohnungstür aufgemacht hätte, dann hätte ich gesehen, wer es war!«
    »Ich bin sehr froh, dass Sie Ihre Tür nicht aufgemacht haben«, sagte Bill.
    Edgar war plötzlich ganz Ohr. »Warum? Dann war da oben also nicht nur irgendein harmloser Herumtreiber? Ja, Moment mal, wieso sind Sie eigentlich hier, wenn Helen die Polizei gar nicht angerufen hat? Was ist hier eigentlich los?«
    Bill wollte keine Einzelheiten preisgeben. »Das wissen wir selbst noch nicht genau, Mr. Moreland. Deputy Curry und ich müssen uns auf dem Dachboden

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