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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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wünschte, wir müssten uns nicht heimlich treffen«, sagte Sonia.
    »Das wird doch nicht ewig so sein.« Er strich ihr eine Strähne ihres schwarzen Haars aus dem Gesicht, die sich über ihre Pfirsichhaut gelegt hatte. Er hatte noch nie so veilchenblaue Augen gesehen wie die ihren. Sie war eine Schönheit. Sie war klug, und sie war verrückt nach ihm. Er hatte keine Lust, sie zu verlieren. »Deine Mutter will also nicht, dass du dich mit mir triffst. Was hat sie jetzt wieder gegen mich einzuwenden?«
    »Oh, dass du mich vom Lernen abhältst.«
    »Es sind doch Sommerferien.«
    »Ich habe doch diesen Kurs belegt, der zum Erweiterungsprogramm gehört. Und du wirst mich zu sehr ablenken, wenn ich ans College gehe.«
    »Wie an der High School, als du mit Auszeichnung abgeschlossen hast? Genauso etwa?«
    Sie lächelte ihm zu, zeigte ihre makellosen Zähne. »Ich habe immer wieder ein paar Stunden fürs Lernen rausgeholt, nicht?«
    »Genug, um mich in den Wahnsinn zu treiben. Was hat deine Mutter wirklich gegen mich? Dass meine Eltern arme Schlucker sind, nicht in den richtigen Kreisen verkehren?«
    »Zum Teil. Und dein Ohrring.«
    »Welcher? Der goldene Ring oder der Stecker?«
    Sonia lächelte. »Ich glaube, dass ihr keiner besonders gefällt.« 
    »Ich werde sie nicht mehr tragen. Den Ring hab ich ohnehin verloren. Was habe ich noch verbrochen?«
    »Na ja, du hast einen Ladendiebstahl begangen.«
    »Da war ich erst elf!«
    »Man hat Drogen bei dir gefunden.«
    »Das war doch bloß Marihuana, kein Heroin, ich hab nicht damit gehandelt und war erst fünfzehn!« Randy verdrehte die Augen. »Mann, in dieser Stadt lassen die einen aber auch gar nichts vergessen!«
    »Du weißt doch, wie grundanständig meine Mutter ist. Mein Dad war Pfarrer, und keiner von beiden hatte eine Ahnung vom wirklichen Leben. Mom versteht dich einfach nicht.«
    »Zum Teufel, Sonia, da steckt doch noch mehr dahinter, und du weißt das auch.«
    Sonia blickte in sein bekümmertes Gesicht. James Dean. Er sah aus wie James Dean auf den alten Postern, die sie in Rhondalee's Fifties Diner gesehen hatte, gleich neben der Schule. Angenehme Züge, aschblondes Haar, blaue Augen, deren seelenvoller Ausdruck sich schlagartig in ein gefährliches Funkeln verwandeln konnte. Sie liebte Randy Messer, seit sie ihn vor zwei Jahren zum ersten Mal in diesem Diner gesehen hatte. »Diese Sache mit Todd Ryan hat Mom vollkommen verängstigt«, sagte Sonia brav.
    »Kein Wunder. Du hast ja schließlich auf ihn aufgepasst, als es passierte.«
    »Ich habe fürchterliche Gewissensbisse, Randy. Alle denken doch; dass es meine Schuld war.«
    »Niemand denkt das. Deine Mutter zumindest nicht.«
    »Nein, das nicht. Sie gibt nicht mir die Schuld. Die Leute haben mit ihr geredet und ... «
    Sonia sah ihn niedergeschlagen an. Randy starrte zurück. Dann lächelte er auf eine Weise, die ihr gar nicht gefiel. »Sie glaubt, dass ich etwas damit zu tun hätte, nicht? Sie glaubt tatsächlich, ich hätte gewusst, wann du auf den Jungen Acht geben würdest, hätte mich ins Haus geschlichen, dich bewusstlos geschlagen und den Jungen verschleppt. Und in ihrer frommen Selbstgerechtigkeit hat sie mit ihrer niedlichen kleinen Theorie nicht hinterm Berg gehalten, und deshalb ist mir heute auch ein Deputy ins Haus geflattert. «
    Sonias Augen weiteten sich. »Davon hast du mir gar nichts erzählt!«, rief sie vorwurfsvoll. »Was hat er denn gewollt?«
    »Nichts Besonderes. Wo ich war, als du auf Todd aufgepasst hast. Ich sagte ihm, dass ich mit den üblichen Verdächtigen zusammen gewesen sei — meinen Freunden. Damit hab ich nicht gepunktet. Nachdem er weg war, ist mein alter Herr ausgerastet. >Was hast du jetzt wieder ausgefressen, du kleiner Scheißhaufen? Hätte ich dich bloß nicht in die Welt gesetzt. Ich glaub ja nicht mal, dass du von mir bist.< Der übliche Mist eben, wenn er betrunken ist. Dachte schon, er würde mich schlagen. Da bin ich abgehauen. Seitdem war ich nicht mehr daheim.«
    »0 Randy!«, rief Sonia, »es tut mir so Leid.«
    »Halb so wild. Ich hab mich ganz öffentlich versteckt — jetzt wohn ich im Park. Hatte ein hübsches Gespräch mit Skeeter Dobbs.«
    Randy war immer freundlich zu Skeeter, das imponierte Sonia. »Und wie geht's Skeeter? Spukt sein Großvater immer noch im Möbelhaus herum?«
    »Na klar, nur hat er sich jetzt was Neues ausgedacht. Samstag Nacht war Großvater auf dem. Dachboden, und da ist er noch nie gewesen. Skeeter hat gejammert, dass diese Ryan mit

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