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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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    Zugleich sagte sich Manette, dass Valeries Fehldeutung der Situation ihnen im Moment sehr nützlich sein könnte. Sie nahm Freddies Hand und sagte: »Wir wollten kurz mit dir und Dad reden. Ist er da?«
    Valerie strahlte. »Ach du je. Bestimmt ist er da. Ich sehe mal, wo er steckt. Freddie, mein Lieber, könntest du in der Zwischenzeit ein Feuer machen? Wollen wir uns hier unten zusammensetzen, oder würdet ihr lieber …«
    »Hier ist prima«, sagte Manette und schaute Freddie an. »Nicht wahr, Freddie?«
    Wie immer lief Freddie rot an, was das Ganze absolut überzeugend machte, dachte Manette. Nachdem Valerie gegangen war, sagte er: »Also wirklich …« Worauf Manette antwortete: »Danke, dass du mitgespielt hast.« Dann hob sie seine Hand und drückte ihm einen Kuss auf die Finger. »Du bist ein Goldstück. Komm, wir kümmern uns um das Feuer. Sieh mal nach, ob der Abzug offen ist.«
    Als Valerie und Bernard nach unten kamen, prasselte ein Feuer im Kamin, und Manette und Freddie standen davor und wärmten sich den Rücken. An den Gesichtern ihrer Eltern, die freudige Erwartung ausstrahlten, sah Manette, dass sie über den Grund ihres Besuchs gesprochen hatten. Das wunderte sie nicht, denn beide hatten Freddie schon damals, als sie ihn zum ersten Mal mit nach Hause gebracht hatte, sofort ins Herz geschlossen.
    Ihr Vater fragte, ob sie Kaffee wollten. Ihre Mutter bot ihnen Teegebäck aus einer Bäckerei in Windermere an. Manette und Freddie lehnten höflich ab. »Aber setzen wir uns doch«, sagte Manette und bugsierte Freddie zu einem der Sofas vor dem Kamin. Ihre Eltern nahmen auf dem anderen Sofa Platz, allerdings interessanterweise so dicht an der Kante, als müssten sie jederzeit bereit sein, die Flucht zu ergreifen – oder eine Flasche Schampus zu holen. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt, dachte Manette.
    Sie sagte: »Freddie?«
    Er schaute erst ihren Vater, dann ihre Mutter an und sagte: »Bernard, Valerie, es geht um Ian und die Bücher der Firma.«
    Es war nicht zu übersehen, wie Bernard der Schreck in die Glieder fuhr. Er sah seine Frau so entgeistert an, als vermutete er, Valerie und seine Tochter hätten ihn gemeinsam hereingelegt, während Valerie verwirrt schwieg. Manette wusste nicht, ob Freddie das bemerkt hatte, doch es spielte auch keine Rolle, denn er ging sofort in die Offensive: »Ich weiß, dass das nicht allen gefallen wird, aber wir müssen uns bei Mignons Unterhaltszahlungen etwas einfallen lassen. Oder noch besser, die Zahlungen ganz einstellen. Und wir müssen die Sache mit Vivienne Tully klären. Das Geld, das in das Haus von Nick und Alatea geflossen ist, zusammen mit dem Geld, das Mignon und Vivienne monatlich zufließt, und dem Geld, das der Fantasiegarten hier in Ireleth Hall verschlingt … Ich würde euch gern sagen, dass Fairclough Industries ein dickes Polster besitzt, aber wir müssen unbedingt irgendwo Abstriche machen. Und zwar so bald wie möglich.«
    Das war so typisch Freddie, dachte Manette. Er war ernst und ehrlich und vollkommen arglos.
    Sie wartete auf die Reaktion ihres Vaters. Ebenso wie Freddie. Ebenso wie Valerie. Das Feuer knisterte und knackte, und ein dickes Scheit rollte vom Rost. Bernard nutzte die Gelegenheit, um Zeit zu gewinnen. Er stand auf, nahm die Kaminzange vom Haken und kümmerte sich um das Problem, während die anderen ihm zusahen.
    Als er sich ihnen wieder zuwandte, sagte Valerie: »Erklär mir, was das für Geld ist, das jeden Monat an Vivienne Tully geht.« Sie schaute dabei jedoch nicht Freddie, sondern Bernard an.
    »Tja«, sagte Freddie liebenswürdig. »Es ist ein bisschen sonderbar. Sie bekommt seit Jahren monatliche Zuwendungen, die sich stufenweise erhöhen. Bisher habe ich Ians Buchführung noch nicht komplett durchgearbeitet, aber soweit ich das bisher beurteilen kann, hat Vivienne vor Jahren eine große Summe erhalten, und zwar per telegrafischer Überweisung auf ein Konto. Dann ist ein paar Jahre lang kein Geld geflossen, und schließlich haben die monatlichen Überweisungen angefangen.«
    »Wann war das?«, fragte Valerie ruhig.
    »Vor ungefähr achteinhalb Jahren. Also, ich weiß ja, dass sie im Vorstand der Stiftung sitzt, Bernard …«
    »Wie bitte?« Valerie schaute ihren Mann an und sagte seinen Namen, während Freddie fortfuhr: »Aber das ist ein ehrenamtlicher Posten. Natürlich bekommen ehrenamtliche Mitarbeiter ihre Auslagen erstattet, darüber hinaus jedoch keine weiteren Zuwendungen. Aber der Betrag, den

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