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Glauben Sie noch an die Liebe

Glauben Sie noch an die Liebe

Titel: Glauben Sie noch an die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Philipp Burgard , Justus Bender
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wieder diese geile, scharfe Blondine aus dem Fernsehen haben!« Vor ein paar Tagen hat jemand in der Krabbelgruppe zu mir gesagt: »Frau Kraus, geht es Ihnen gut in der Schwangerschaft? Sie sehen so krank aus!« Dabei war ich einfach nur nicht geschminkt. Meine Mutter sagt mir auch manchmal: »Sonya, du siehst wieder aus wie ein Schluck Wasser in der Kurve, tu dir doch etwas Make-up ins Gesicht!« Aber zu mehr ist momentan einfach keine Zeit.
    Haben Sie keine Angst, durch Ihre zweite Schwangerschaft Ihre Figur und damit Ihre Karriere zu ruinieren?
    Das Gefühl der Mutterliebe ist mir das alles wert. Eine Schwangerschaft ist natürlich Raubbau am eigenen Körper. Ich trage jetzt acht Kilo mehr mit mir herum, und ich schlurfe durch das Haus wie eine alte Frau. Aber ich habe große Ehrfurcht vor dem, was der weibliche Körper alles leistet. Er kann tatsächlich so einen kleinen Menschen bauen! Für mich ist das immer wieder unfassbar. Und dass der Busen sich ein paar Zentimeter senkt, nachdem frau über Monate als Milchkuh funktioniert hat, ist doch logisch. Aber das ist alles egal im Vergleich zu dem Glück, Mutter zu sein.
    Bekommt man eigentlich mehr Angebote von Männern, wenn man als Frau gut aussieht?
    Nein, nicht, dass ich wüsste.
    Sie wüssten natürlich auch nicht, wie es wäre, hässlich zu sein.
    Nein, im Gegenteil: Ich glaube, dass zu große Attraktivität viele Männer abschreckt. Man sieht das zum Beispiel nachts im Fernsehen an den Werbeblöcken für die Erotik-Hotlines. Die »Komm zu Oma«-Varianten sind offenbar am erfolgreichsten. Und am Ende ist es immer die Körpersprache, nicht das Aussehen, mit der Frauen steuern, ob sie Angebote bekommen wollen oder nicht. Die Frau ist ja diejenige, die sich den Sexualpartner aussucht, nicht umgekehrt.
    Nach welchen Kriterien suchen sich Frauen denn ihre Sexualpartner aus?
    Natürlich nach der genetischen Mischung, welche die besten Kinder erzeugt. Wir Frauen riechen, wer der Richtige ist. Es gibt dieses berühmte Experiment mit Fischen. Wissenschaftler haben das Genmaterial von drei Stichlingen analysiert, zwei Männchen, ein Weibchen. Dann haben sie die drei Fische in ein Labyrinth gesetzt. Das Weibchen ist immer sofort zu dem Männchen geschwommen, mit dem es genetisch am wenigsten verwandt war, weil aus dieser Genmischung die gesündesten Kinder entstehen.
    Sozialpsychologen haben herausgefunden, dass Frauen sich oft Männer suchen, die ihnen im Status überlegen sind, etwa die Krankenschwester den Chefarzt. Ist das bei Ihnen auch so?
    In puncto Bildung ist mein Kerl mir sicherlich überlegen. Ich habe ja nur Abitur. Er ist eine Rechenmaschine und kann dir in drei Sekunden ausrechnen, was die Quadratwurzel aus 4 399 000 ist. Andersrum könnte er nicht sagen, ob dieses Sitzkissen hier lila ist oder rosa. Wir haben vollkommen unterschiedliche Talente. Er sagt immer: »Der liebe Gott hat mir zwei linke Hände gegeben und Sonya.« Insofern finde ich es schön, nicht sagen zu können, wer wem überlegen ist. Aber ich kenne diese Studie natürlich.
    Was macht Ihren Partner für Sie besonders?
    Sein Humor. Was für mich an einem Mann wahnsinnig attraktiv ist, ist eine gewisse Form der Selbstironie. Sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, ist das Allertollste überhaupt.
    Sie sprechen in der Öffentlichkeit nur selten über Ihren Freund.
    Ja, er möchte das nicht. Ich darf auch jetzt nicht zu konkret werden, sonst springt er mich an und haut mich um. (Lacht.)
    Wie ist er so?
    Jedenfalls war er ein ganz anderer Mensch, als wir vor vierzehn Jahren zusammengekommen sind.
    Haben Sie ihn sich erzogen?
    Nein, wir haben uns gegenseitig sehr beeinflusst.
    Inwiefern?
    Vielleicht habe ich ihm geholfen, die sehr zärtliche, weiche Seite an ihm zu entdecken. Die war immer da, aber ich habe ihm die Gewissheit gegeben, dass ich das sehr an ihm mag und dass das wahnsinnig attraktiv ist.
    Sind Sie sehr fordernd in Beziehungen?
    In einer Hinsicht schon: Ich erwarte von einem Menschen, mit dem ich viel Zeit verbringen, dass er ständig versucht, sich zu verbessern. Das meine ich nicht optisch oder materiell. Sondern er muss bereit sein, sich zu ändern. Wenn mir zum Beispiel jemand einen einleuchtenden Weg aufzeigt, dann bin ich sofort bereit, den zu beschreiten.
    Mit Verlaub – das klingt furchtbar anstrengend.
    Wir sind aber vollkommen unverkrampft. Mein Freund ist gerne sehr provokant und piesackt mich. Das ist seine Form der Liebesbekundung. Und er freut sich wie ein kleiner

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