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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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Verlöbnis bekannt zu geben. Die Hochzeit wird stattfinden, wenn Richard wieder zu Kräften gekommen ist. Auf irgendwelche Einwände eurerseits gedenke ich nicht einzugehen. Es wird geschehen, was ich anordne. Sollte sich jemand meinen Wünschen widersetzen, dann muss ich zweierlei betonen.“
    Mit einem Blick zu Richard hin sagte er langsam und überdeutlich: „Du bist finanziell völlig von mir abhängig. Jeder Pfennig, den du zur Verfügung hast, stammt von mir. Ich möchte dir ungern mit Drohungen kommen, muss dich aber darauf aufmerksam machen, dass dir ein Leben ohne die großzügigen Zuwendungen, die ich dir zukommen lasse, kaum gefallen dürfte.“
    Dann wandte er sich an Benedicta: „Auch Sie sind von mir abhängig, Benedicta. Ich meine damit die Unterbringung und medizinische Betreuung Ihres Vaters.“
    Mehr brauchte es nicht.
    Er sah, wie sie erbleichte, sah das Entsetzen in ihrem Blick, was ihn nicht hinderte, nun das Zimmer zu verlassen. Weder Richard noch Benedicta brachten ein Wort heraus. Sie saßen da wie vom Blitz getroffen und wussten nicht aus noch ein.
    Mit einiger Mühe brachte Richard schließlich heraus: „So kenne ich meinen Onkel gar nicht. Das kann er doch nicht im Ernst meinen!“
    „Er meint es“, sagte Benedicta leise. „Es tut mir so leid. Ich hätte nicht hierherkommen dürfen.
    „Ach was, wären Sie nicht hier, dann hätte er eine andere für mich gefunden.“
    Wieder trat Schweigen ein, bis Benedicta fragte: „Lieben Sie sie immer noch so sehr“
    „Nur in meiner Vorstellung.“ Er schloss die Augen, ehe er hinzusetzte: „Ich weiß, es ist hoffnungslos und unmöglich. Ich weiß genau, wie sie ist, und doch begehre ich sie.“
    „Das kann ich verstehen“, meinte Benedicta, „und deshalb haben Sie recht, wenn Sie nach Indien wollen, wenn Sie fortwollen. Alles vergeht mit der Zeit, sogar der Schmerz.“
    „Das hoffe ich auch“, sagte Richard. „Aber ich kann nicht hier bleiben, in ihrer Nähe, ohne zu versuchen, wieder mit ihr zusammenzukommen.“
    „Ich verstehe.“
    „Sie möchten mich doch nicht etwa heiraten, oder?“, fragte er, plötzlich von Besorgnis erfasst.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein. Ich habe dem Herzog gestern schon gesagt, dass ich Sie nicht heiraten würde.“
    „Es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass Onkel Nolan Ihren Vater wirklich vor die Tür setzen würde.“
    „Leider kann ich Ihre Zuversicht nicht teilen“, antwortete sie. „Der Herzog ist nun mal entschlossen, seinen Willen durchzusetzen, und Sie sind ebenso abhängig von ihm wie ich.“
    „Und was sollen wir nun tun?“
    „Mir wird schon etwas einfallen“, gab sie zurück. „Machen Sie sich keine Sorgen. Sehen Sie lieber zu, dass Sie bald wieder gesund werden.“ Schon im Aufstehen, sagte sie noch: „Sie sind müde. Das alles war zu viel für Sie. Ich werde Hawkins holen, damit er Ihnen wieder ins Bett hilft.“
    „Danke.“
    Richard lehnte sich zurück und schloss die Augen. Dann aber, als Benedicta die Schachfiguren wegräumte, sagte er: „Sie sind ganz sicher, dass Sie mich nicht heiraten wollen?“
    „Ganz sicher.“
    „Ich habe so das Gefühl, obgleich ich mich natürlich irren kann, dass Sie in Onkel Nolan verliebt sind.“
    Benedicta war ganz still. Dunkel hoben sich ihre Wimpern von ihren bleichen Wangen ab.
    „So stimmt es also!“, rief er im Ton eines Menschen, dem plötzlich ein Licht aufgeht. „Ja, natürlich. Und es wundert mich gar nicht. Alle Frauen verlieben sich in ihn, aber er hat geschworen, er würde niemals heiraten.“
    „Warum?“
    Richard schüttelte den Kopf.
    „Das weiß ich nicht. Es muss da in seiner Jugend etwas passiert sein. Das jedenfalls hat mir meine Mutter gesagt. Onkel Nolan ist fest entschlossen, Junggeselle zu bleiben.“
    Benedictas Blick war noch immer auf das Schachbrett gerichtet. Nach einer Weile setzte Richard hinzu: „Hm, ich denke, wenn Sie mich wirklich heiraten wollten, ließe sich das Zusammenleben schon irgendwie einrichten. Sie sind sehr lieb, Benedicta, und ich bin wirklich gern mit Ihnen zusammen.“
    „Und ich gern mit Ihnen“, gab sie zurück, „aber Sie wissen ebenso gut wie ich, dass es sich dabei nicht um Liebe handelt. Und Liebe gehört zum Glück in einer Ehe.“
    „Ja, das war auch immer meine Meinung“, sagte Richard. „Ich glaube, in einer Ehe mit Delyth wäre ich nicht wirklich glücklich geworden. Ich war immer wahnsinnig eifersüchtig auf alles, was

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