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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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Schwager George ist freundlich. Da ist aber auch noch meine andere Schwester Charlotte, die leider nicht kommen konnte. Sie hat ihren Mann, Lord Naver, geschickt. Also entscheide dich zwischen den beiden Angeboten.“
    „Ich verstehe gar nichts“, stammelte Ravella unglücklich. „Willst du denn, dass ich zu diesen Leuten gehe?“
    „Das habe ich nicht gesagt, Ravella. Sie finden es richtiger, dass du Melcombe-Haus sofort verlässt.“
    „Wenn du mich nicht wegschickst, steht meine Antwort fest. Ich will hier bei dir bleiben. Du hast mir ganz schön Angst eingejagt.“
    „Miss Shane hat ihre Wahl getroffen“, sagte der Herzog.
    Sir George protestierte heftig mit dem Hinweis, Ravella begreife überhaupt nicht, worum es ginge, bis schließlich die alte Herzogin dem Streit ein Ende setzte.
    „Scherz beiseite! Wenn Ravella hierbleibt, muss sie eine Anstandsdame haben, Sebastian.“
    „Das habe ich nie bestritten“, erwiderte der Herzog, „und ich habe bereits ein Arrangement getroffen.“
    Sir George und Lord Naver waren völlig verblüfft.
    „Warum hast du uns das nicht gleich gesagt?“, fragte Sir George.
    „Ihr habt mich ja gar nicht gefragt. Stattdessen habt ihr dauernd nur von euren Arrangements geredet. Ich bin heute früh nach Chelsea gefahren und habe dort mit einer Dame von bester Herkunft und untadeligem Charakter gesprochen. Als Anstandsdame ist sie vorzüglich geeignet. Ich spreche von meiner Schwester Harriette.“
    Lady Elinor holte tief Luft. „Harriette! Natürlich! Die hatten wir ja ganz vergessen.“
    „Ja, so kommt es mir vor“, sagte der Herzog.
    Als sich Sir George, Elinor und Lord Naver verabschiedet hatten, überließ der Herzog sein Mündel der Großmutter und suchte Hauptmann Carlyon, seinen Vetter, auf. Er fand ihn in Hughs sparsam möbliertem Arbeitsraum. Der Schreibtisch war mit Papieren bedeckt, die die Vermögensverwaltung und die Korrespondenz des Herzogs betrafen. Trotz seiner freiwilligen Isolierung in Melcombe-Haus hatte Carlyon schon von Ravellas Anwesenheit gehört.
    „Um dich wegen des angeblichen Skandals zu beruhigen, will ich dir erzählen, dass etwas unternommen wurde“, sagte der Herzog. „Elinor, George, Arthur und Großmama haben mich heute Morgen ins Gebet genommen. Sie wollen Ravella aufnehmen, aber die wird hier in Melcombe-Haus bleiben.“
    „Das ist doch unmöglich, und du weißt das.“
    „Mein lieber Hugh, du wohnst nun seit sieben Jahren bei mir. Hast du noch nicht gelernt, dass es bei mir das Wort ,unmöglich’ nicht gibt?“
    „Also was dann?“
    „Heute Morgen habe ich eine Verwandte aufgesucht, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Meine Schwester Harriette wird noch heute hier einziehen.“
    „Lady Harriette!“
    Hugh Carlyon sagte das mit einem so seltsamen Ausdruck, dass der Herzog sich wunderte.
    „Ja, Harriette. Ich muss zugeben, dass ich ihre Existenz fast vergessen hatte. Ich fand sie in einem schäbigen kleinen Haus im Dorf Chelsea. Du weißt, dass sie verwitwet ist?“
    „Ja, ich hörte, dass Sir Gifford gestorben sei.“
    „Nachdem er vorher sein eigenes Vermögen und die Mitgift meiner Schwester durchgebracht hatte! Harriette lebte dann mit ihrer Schwiegermutter, einer alten Hexe, zusammen. Als ich meiner Schwester anbot, zu mir zu ziehen und auf Ravella aufzupassen, war sie überglücklich. Aber warum machst du ein so finsteres Gesicht, Hugh, was ist los?“
    „Wenn deine Schwester hierherkommt, brauchst du meine Dienste nicht mehr. Ich gehe also.“
    „Bist du verrückt geworden?“, rief der Herzog und sprang auf. „Harriette wird nur die Anstandsdame für mein Mündel spielen, sonst bleibt alles, wie es ist. Nur meine Gäste zum Souper werde ich wohl an einem anderen Ort empfangen müssen.“
    Nun musste sein Vetter lachen. „Das solltest du wirklich tun, Sebastian. Willst du Ravella in die Gesellschaft einführen?“
    „Einzuführen brauche ich sie nicht. Die Mitgiftjäger werden sowieso meine Türschwelle belagern.“
    „Ich will damit nichts zu tun haben“, erklärte Carlyon. „Niemand soll mich sehen, außer den Dienstboten, die mich kennen.“
    „Mein lieber Junge, richte alles so ein, wie du willst.“
    „Ich möchte dich noch um etwas bitten, Sebastian. Lady Harriette soll nicht erfahren, dass ich hier wohne. Die Dienstboten nennen mich alle den Rechnungsprüfer. Für Lady Harriette und Miss Shane möchte ich als ein unpersönlicher Automat im Hintergrund bleiben.“
    „Wie du willst. Du hast

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