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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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Bedingung. Du musst hinter uns bleiben. Du kannst alles beobachten. Falls wir wider Erwarten Pech haben sollten, reitest du sofort nach Hatfield und erklärst dem Polizisten, was geschehen ist. Auf keinen Fall nimmst du ein Risiko auf dich. Hast du verstanden?“
    „Ja.“
    Ihre Stimme klang so leise und fügsam, dass der Herzog misstrauisch wurde.
    „Ich werde sehr böse mit dir sein, wenn du mir nicht gehorchst!“
    „Ja, ich verstehe.“
    „Ich denke mir, dass die Banditen zu beiden Seiten der Landstraße auf der Lauer liegen“, sagte der Herzog zu Jason. „Wir wollen sie von hinten überwältigen. Du nimmst die linke Seite, ich schleiche mich auf der rechten heran. Am besten machst du einen größeren Bogen und hältst dich hinter den Bäumen verborgen.“
    „Ja, Euer Gnaden.“
    „Es wäre gut, wenn wir beide zur gleichen Zeit ankämen. Unsere Pferde sind an die gleiche Gangart gewöhnt. Ich schlage vor, dass du bis vierhundert zählst und dabei so schnell wie möglich unter den gegebenen Umständen reitest. Wenn du die Räuber siehst, gib sofort Feuer.“
    „Gut, Euer Gnaden. Dies Gezücht soll einen Denkzettel erhalten.“
    „Ravella, du folgst mir, bleibst aber in gehörigem Abstand“, befahl der Herzog.
    Er ritt an und kam schnell auf den Feldern rechts von der Straße voran. Hohe Büsche mit Heckenrosen, die in voller Blüte standen, verbargen ihn. Der Herzog zählte halblaut, und Ravella zählte mit. Als sie bei dreihundertundfünfzig angelangt war, sah sie eine Baumgruppe vor sich. Der Herzog verlangsamte die Gangart und wählte weichen Untergrund, damit die Hufe kein Geräusch verursachten.
    Ravella starrte geradeaus und sah, dass sich zwischen den Bäumen etwas bewegte. Ein Knopf oder der Griff einer Pistole glitzerte in der Sonne. Der Herzog ritt näher heran. Trotz des Verbotes verringerte Ravella den Abstand zu ihm.
    Jetzt sah sie, dass nicht zwei Männer zwischen den Bäumen lauerten, sondern drei. Ihr Herz schlug heftig. Die Männer blickten in eine andere Richtung. Sie hatten die Straße im Auge und hofften wohl, dass bald eine Kutsche in der Ferne auftauchen würde.
    Der Herzog gab seinem Pferd die Sporen. Eine Sekunde später drehte sich einer der Räuber um und sah ihn.
    „Rühr dich nicht vom Fleck und ergib dich!“
    Die Stimme des Herzogs hallte zwischen den Bäumen wider. Im gleichen Augenblick ertönten Schüsse von der anderen Straßenseite. Der Räuber hob sein Gewehr.
    Der Herzog schoss, und Ravella sah, wie der Mann vom Pferd stürzte. Dann feuerte ein anderer Mann zweimal. Er traf den Zylinder des Herzogs in der Mitte, sodass er ihm vom Kopf gerissen wurde. Ein Schuss aus der anderen Pistole des Herzogs erledigte diesen Angreifer, aber nun war ein dritter Mann übrig. Ravella wusste, dass der Herzog in Lebensgefahr war. Er hatte keine Zeit, die Pistolen nachzuladen, und wohl auch keine Kugeln, ritt aber dennoch weiter.
    Tief bohrte sie ihrem Pferd die Sporen ein. Überrascht bäumte es sich auf und verfiel dann in Trab. Zum Glück war Ravella daran gewöhnt, ohne Sattel zu reiten, sonst hätte das Pferd sie sicher abgeworfen.
    Der Räuber sah dem Herzog entgegen. Ein spöttisches Grinsen auf seinem Gesicht verriet, dass er Bescheid wusste. Der Mann vor ihm konnte seine Waffen nicht mehr gebrauchen. Nun hob Ravella ihre eigene Pistole. Der Mann sah es und legte sofort auf den Herzog an.
    Die Kugel verfehlte ihr Ziel, streifte nur des Herzogs Arm und riss den Ärmel seines Rocks auf. Ravella drückte ab. Der Mann hob seine Hand zur Brust, sein Mund öffnete sich, dann fiel er langsam nach vorn. Der Herzog sprang vom Pferd, zog den Mann aus dem Sattel und legte ihn auf die Erde. Dann sah er Ravella an.
    „Ich hatte dir doch gesagt, dass du Abstand halten solltest!“
    „Ich weiß, aber er hätte dich umbringen können.“ „Stattdessen hast du ihn getötet.“ „Oh, ist er tot?“, fragte sie leise.
    „Du hast ihm ins Herz geschossen“, sagte der Herzog und wandte sich den beiden anderen Männern zu.
    Dem ersten war der Pistolenarm zerschlagen worden. Er blutete stark und versuchte hilflos, das Blut mit der anderen Hand zu stillen. Dem zweiten Mann steckte ein Schuss in der Schulter. Er lag auf der Erde und fluchte fürchterlich. Der Herzog bückte sich, nahm ihm die Pistole weg, die noch nicht abgefeuert war, und ging wieder zu dem ersten Mann.
    Er schlitzte den Ärmel des Räubers mit einem Messer auf und verband seine Wunde mit einem Taschentuch. Damit war er noch

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