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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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dass sie in der Lage ist, die Werke zu vollenden, die er selbst nicht mehr hat vollenden können. Sie müssen ihr Mut machen, Sarne. Die Welt kann es sich nicht leisten, ein Genie wie Wardell oder sein Erbe, das er uns hinterlassen hat, zu verlieren.“
    Der Marquis lächelte etwas hilflos. Der Lord Oberrichter legte ihm versöhnlich seine Hand auf den Arm.
    „Sie sind jung, und alle jungen Leute machen sich nur um die Gegenwart Sorgen. Sie genießen die Freuden, die jeder Tag bringt. Versprechen Sie mir, dass Sie Ihrer Gattin Mut machen, die Werke ihres Vaters zu vollenden.“
    Der Lord Oberrichter sprach so eindringlich, dass der Marquis nur erwidern konnte: „Gewiss werde ich das tun, Mylord. Ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, um Romana zu helfen.“
    Der Marquis hatte das Bedürfnis, diese Unterhaltung jetzt schnellstens zu beenden. Deshalb erhob er sich. Die anderen Herren folgten ihm und dem Lord Oberrichter in den Salon, wo Lady Lovell und Romana auf sie warteten.
    Da der Lord Oberrichter weiterfahren musste, blieb nur noch Zeit für die Verabschiedung. Der Gast bedankte sich für das köstliche Essen.
    „Vergessen Sie Ihr Versprechen nicht, mein Sohn“, sagte er, während ihn der Marquis zum Schlossportal begleitete.
    Und Lady Lovell sagte überschwänglich: „Ihre Gattin ist reizend! Ich freue mich so mit Ihnen, Vallient. Wie haben Sie es nur fertiggebracht, eine so perfekte Frau zu finden?“
    Als die drei Kutschen mit den Gästen davonfuhren, stand der Marquis auf der Freitreppe und blickte ihnen gedankenvoll nach. Er schien recht verwirrt.
    Dann wandte er sich um. Romana war inzwischen schon in den Salon zurückgegangen.
    Als er zu ihr trat, sah er, dass sie eine Zeitung las. Doch Romana legte sie hastig fort, so als wollte sie ihn nicht wissen lassen, dass sie sich mit solchen Dingen beschäftigte. Dabei sah sie ihn beinahe ängstlich an.
    „Ich … es tut mir leid!“
    „Was tut Ihnen leid?“
    „Ich weiß, dass Sie mir jetzt sagen wollen, dass ich mich zu eingehend mit dem Lord Oberrichter unterhalten habe und dass ich mich nicht genug Lord Lovell gewidmet habe … aber es war sehr schwierig.“
    „Ich habe gehört, dass er Ihren Vater kannte.“
    „Ja, und er hat sehr freundlich und lobend über meinen Vater gesprochen. Es ist lange her, seit ich mit jemandem eine so interessante Unterhaltung hatte.“
    Romana sprach unüberlegt. Hastig brach sie ab und sah den Marquis unsicher an.
    „Es tut mir leid“, sagte sie leise.
    Der Marquis lachte.
    „Sie sind ehrlich, Romana. Ich erinnere mich jetzt auch, dass ich von Ihrem Vater gehört hatte. Ich muss mir vorwerfen, dass ich nicht versuchte, mehr über Sie zu erfahren. Warum haben Sie mir nicht gesagt, wer Ihr Vater war?“
    „Ich dachte nicht, dass es Sie interessiert oder dass Sie etwas über ihn hören wollen.“
    Der Marquis lächelte bitter. Es war ganz offensichtlich, dass Romana seine Intelligenz nicht besonders hoch einschätzte. „Ich habe in Oxford Griechisch studiert. Und daher weiß ich genau, dass ich einige Bücher von Ihrem Vater gelesen habe.“
    „Wirklich? Das haben Sie?“, rief Romana, und es war deutlich zu hören, dass sie sich darüber freute.
    „Es ist zwar lange her“, meinte der Marquis, „und ich bin sicher, dass ich jetzt ziemlich viel davon vergessen habe. Aber ich hoffe, dass ich all das, was ich einmal gelernt habe, wieder auffrischen kann.“
    „Ganz gewiss werden Sie das können. So etwas vergisst man nie ganz. Und Papas Bücher sind ja auch in englischer Sprache erschienen. Leider ist nicht ein einziger Band hier in der Bibliothek.“
    „Sie haben schon nachgesehen?“
    „Ja. Ich wollte sie gern lesen.“
    „Dann werde ich sofort veranlassen, dass die Bände angeschafft werden.“
    „Ich habe Material für ein Buch bei mir, das Papa nicht mehr vollenden konnte. Aber das interessiert Sie vielleicht nicht…“
    „Es würde mich sogar sehr interessieren, obwohl ich fürchte, dass ich nicht in der Lage sein werde, Ihnen viel zu helfen.“
    „Ich möchte, dass Sie es versuchen.“ Sie hatte impulsiv gesprochen. Und sie zögerte, ehe sie hinzufügte: „Es sei denn, dass es Sie langweilen könnte.“
    „Sie haben mir bereits zu verstehen gegeben, was Sie von meinen geistigen Fähigkeiten halten. Doch nach der Überraschung, die Sie mir nun bereitet haben, könnte auch ich Sie vielleicht einmal überraschen.“
    „Ich bin sicher, dass Sie das können.“
    „Sie könnten mir heute

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