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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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es jetzt völlig aus der Mode, und dann werden Sie sich gewiss noch erinnern, dass Lady Emmeline auch als Mädchen nicht eben schlank war.“
    Der Herzog nickte.
    Seine Cousine, die mittlerweile auf die vierzig zuging, war schon immer ziemlich dick gewesen und hatte nach mehreren Kindern noch an Umfang zugenommen.
    „Aber ich wüsste etwas, Euer Gnaden“, fuhr Mrs. Newall eifrig fort. „Wir haben noch Stoffe liegen, die die verstorbene Herzogin in London kaufte, Musselin und Seide, aus denen einfache Kleider geschneidert werden sollten.“
    „Ja, das wird unser Problem lösen.“ Der Herzog war sehr erleichtert. „Ich glaube kaum, dass Miss Calvine Material ablehnen könnte, das unnütz herumliegt. Auf diese Weise braucht sie sich nicht als Gegenstand übertriebener Wohltätigkeit zu fühlen.“
    „Sicher käme die junge Dame niemals auf diesen Gedanken“, protestierte Mrs. Newall lebhaft. „So bescheiden und liebenswürdig, wie sie ist, und so dankbar für alles.“
    „Dann überlasse ich diese Angelegenheit Ihren kundigen Händen, Mrs. Newall. Wenn Sie für Miss Calvine etwas kaufen wollen, dann tun Sie es bitte. Aber es wäre wohl taktvoller, sie nichts davon merken zu lassen.“
    Mrs. Newall bedachte den Herzog mit einem verständnisinnigen Blick und verließ nach einem Knicks die Bibliothek, nicht ohne ihm noch einmal zu versichern, dass sie ihr Bestes tun würde.
    Danach ließ der Herzog Hawkins kommen.
    Er hatte seinem Kammerdiener bereits gesagt, dass nun zwei Kranke Pflege brauchten, und dieser hatte versprochen, alles sorgfältig zu planen.
    Hawkins betrat eilig die Bibliothek. Er war ein kleiner drahtiger Kerl mit außergewöhnlicher Körperkraft und einer Ausdauer, die aus einer Entschlusskraft erwuchs, die der des Herzogs ähnelte.
    „Nun, Hawkins“, fragte der Herzog, „was hast du ausrichten können?“
    „Ich denke, es ist alles zu Eurer Zufriedenheit eingeteilt, Euer Gnaden. Mr. Richards Kammerdiener und ich werden uns abwechselnd um ihn kümmern. Außerdem hat sich einer der Diener freiwillig angeboten, mir bei der Pflege des alten Herrn zu helfen.“
    Hawkins holte tief Luft, ehe er fortfuhr: „Es versteht sich, dass auch die junge Dame alles nur Mögliche für ihren Vater tun will.“
    „Zu viel sollte sie nicht tun. Die Pflege eines schweren Mannes, der noch dazu bewusstlos ist, erfordert Körperkräfte, die man von einer Frau nicht erwarten kann, schon gar nicht von einer so zarten Person wie Miss Calvine.“
    „Euer Gnaden, das ist mir völlig klar“, sagte Hawkins leicht vorwurfsvoll, als hätte ihn der Herzog falsch verstanden.
    „Was hast du weiter arrangiert?“
    „Jackson schläft, nur durch den Gang getrennt, neben dem geistlichen Herrn und ist die ganze Nacht erreichbar. Doch die junge Dame lässt es sich nicht nehmen, auch über ihren Vater zu wachen, da ihr Zimmer unmittelbar an seines grenzt.“
    Der Herzog runzelte die Stirn, als missfiele ihm etwas an dieser Anordnung. Dann aber sagte er: „Steht zu erwarten, dass der Geistliche eine unruhige Nacht haben wird?“
    „Im Moment sieht es nicht so aus. Aber das kann man nie genau sagen, wenn jemand bewusstlos ist. Er kann jeden Augenblick zu sich kommen.“
    „Miss Calvine darf sich bei der Pflege nicht überanstrengen“, befahl der Herzog. „Und noch etwas, Hawkins.“
    „Ja, Euer Gnaden?“
    „Sobald Mr. Richard bei Bewusstsein ist, soll Miss Calvine sich ein wenig um ihn kümmern, falls sie einverstanden ist.“ Er sah, dass sein Diener überrascht war, und fuhr fort: „Sie kann ihm vorlesen, sich mit ihm unterhalten und ihm die Zeit vertreiben, was ihm sicher sehr wohltun wird. Damit möchte ich deine Bemühungen keineswegs herabsetzen, Hawkins.“
    „Ja, ich verstehe, Euer Gnaden.“
    Als der Herzog wieder allein war, umspielte ein zufriedenes Lächeln seinen Mund. Er fand alles vortrefflich geplant. Er hatte wirklich ohne Verzug reagiert, nachdem Major Haverington ihn auf die Idee gebracht hatte, dass Benedicta genau die Person war, die sie für Richard suchten, die ihn vielleicht Delyth vergessen lassen konnte.
    Am vergangenen Abend hatte sie die beiden Herren nicht nur durch ihr Aussehen, sondern auch durch ihre Intelligenz beeindruckt.
    Es war schon lange her, dass der Herzog sich mit einer jungen Frau unterhalten hatte, die nicht auf einen Flirt mit ihm aus war oder sonst wie seine Aufmerksamkeit auf ihre weiblichen Reize lenken wollte.
    Benedicta hatte an dem Gespräch bei Tisch so aufgeschlossen

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