Global Warning
nicht näher ansehen können.«
»Und was passiert in acht Stunden?«
Beamon ignorierte die Frage und lauschte auf den Klingelton in seinem Handy, bevor abgenommen wurde.
»Vorzimmer von General Vance«, sagte die Frau am anderen Ende.
»Hallo, Kelly. Mark Beamon. Verbinden Sie mich bitte mit Chuck. Ich möchte ihn um einen kleinen Gefallen bitten.«
»Jetzt kommen Sie schon!«, brüllte Beamon, als Erin und Jenna auf den Hubschrauber hinter ihm zurannten, der gerade den Rotor hochdrehte.
»Das ist einfach unglaublich«, sagte Erin, als er Jenna in den Hubschrauber half. Er war etwas außer Atem, und Beamon war nicht sicher, ob es an dem kurzen Sprint lag oder an den vielen Ökospielereien, mit denen er sich den Tag über beschäftigt hatte.
»Es sind alles Sonderanfertigungen auf dem neuesten Stand der Technik. Selbst die Solarkollektoren sind so aufgebaut, dass die Bakterien sie nicht zerstören können. Am Waldrand stehen drei Windmühlen aus Metall. Ich nehme an, dass sie sie auf einem Hügel aufstellen werden, sobald die Regierung zusammenbricht und aufhört, die Verwendung öffentlichen Landes zu überwachen.«
»Schnallen Sie sich an«, sagte Beamon, als das Rotorengeräusch lauter wurde.
»Mark, haben Sie das Waffenlager gesehen? Dort ist genug drin, um Frankreich zu übernehmen. Teague hat anscheinend nicht vor zu teilen.«
Beamon drehte sich um und hielt den beiden eine Videokamera entgegen. »Weiß einer von Ihnen, wie das Ding funktioniert?«
»Ich hatte mal eine, die so ähnlich aussah«, erwiderte Jenna. »Aber eine Expertin bin ich nicht.«
»Jetzt schon. Wir haben versucht, ein paar Pressevertreter herzubekommen, aber sie hatten nicht genug Benzin, und ich hatte keine Zeit, um ihnen welches zu beschaffen. Deshalb müssen wir es jetzt selbst filmen.«
» Was müssen wir selbst filmen?«
Beamon wies nach Osten, wo gerade ein paar Kampfjets auftauchten.
»Was haben die denn hier zu suchen?«, fragte Jenna.
»Läuft die Kamera?«
Sie zuckte mit den Schultern und suchte nach dem Einschaltknopf der Kamera. Der Pilot drehte den Hubschrauber ein wenig, damit sie eine bessere Sicht hatte.
»Okay, Kamera läuft«, sagte sie. »Aber ich weiß immer noch nicht...«
Bei einem der Kampfjets schossen seitlich Flammen heraus, und Beamon lächelte, als die Rakete das Dach des Hauptgebäudes traf. Zwei Pferde, die sich bis jetzt jedem Versuch, sie wegzujagen, widersetzt hatten, wurden endlich vernünftig und galoppierten in die Freiheit.
»Großer Gott!«, schrie Erin, der die Stirn ans Fenster drückte. »Was machen Sie denn da? Das da unten ist...«
»Jenna, Sie filmen weiter!«, brüllte Beamon, als eine der Scheunen getroffen wurde. Solarelemente wurden mit solcher Wucht nach oben geschleudert, dass der Pilot etwas mehr Abstand halten musste.
»Haben Sie das angeordnet?«, sagte Erin, der aussah, als würde er gleich in Panik geraten. »Können Sie sich vorstellen, was...«
»Ja, das habe ich angeordnet. Sehr beeindruckend, nicht wahr?«
Die Rakete, die auf die Mikrowasserkraftanlage abgefeuert wurde, traf ihr Ziel auf den Punkt genau und löste eine Welle aus, die so gewaltig war, dass sie den größten Teil des Maisfelds platt walzte.
»Volltreffer!« Beamon klatschte laut Beifall. »Finden Sie es nicht auch ganz erstaunlich, dass die Jungs jedes Mal...«
»Sind Sie übergeschnappt?«, brüllte Erin. »Wissen Sie eigentlich, wie viel Know-how notwendig ist, um so eine Anlage zu bauen? Was das für eine unglaubliche technische
Meisterleistung ist? Da stecken Technologien drin, die ich noch nie gesehen habe... die noch nie jemand gesehen hat. Technologien, die wir brauchen, wenn Teague es schafft, die Bakterien freizusetzen!«
»Nein«, widersprach Jenna, während sie mit der Kamera auf das Maisfeld zoomte, das von den Wassermassen des Flusses überflutet wurde. »Was würde uns das noch nützen? Wir haben keine Zeit mehr. Mark hat recht.«
»Was zum Teufel soll das heißen - Mark hat recht?«
»Du weißt genauso gut wie ich, dass Michael die Nachrichten im Fernsehen verfolgt. Wenn er das sieht... Wenn er sieht, dass es ihm genauso ergehen wird wie allen anderen, glaubst du, er wird die Sache dann noch durchziehen?«
Erin beugte sich wieder zum Fenster und sah zu, wie die Flammen den Wald erreichten. »Nein, das glaube ich nicht. Mark, ich verstehe, worauf Sie hinauswollen, aber hätten Sie nicht einfach filmen können, wie Ihre Jungs über das Gelände schwärmen?«
Beamon
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