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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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bisschen mit dir reden. Warum setzen wir uns nicht?«
    Jenna warf einen nervösen Blick auf die Matratze und schüttelte den Kopf. »Ich stehe lieber.«
    Erin zwang sich zu einem Lächeln, obwohl er sich am liebsten geohrfeigt hätte. Wie eine plumpe Anmache hatte es nicht klingen sollen. Es war kein guter Anfang gewesen, und wenn er nicht alles vermasseln wollte, musste er jetzt etwas tun.
    »Okay. Ich wollte dir etwas sagen. Ich will dich zurückhaben.«
    Er brachte es doch tatsächlich fertig, nicht zusammenzuzucken, als er es sagte.
    »Was?«
    »Habe ich etwa gestottert?«
    Himmel. Er wurde wütend. Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
    Zum Glück kannte sie ihn immer noch gut genug, um seine Reaktion einfach zu ignorieren. »Das soll wohl heißen, dass mir nicht ganz klar ist, warum du mich zurückhaben willst.«
    Es war eine vernünftige Frage, aber er wusste nicht genau, wie er damit umgehen sollte. Die Wahrheit war, dass er sie immer geliebt hatte. Und die Tatsache, dass sie ihn hintergangen hatte und die Welt, die er kannte, zerstören wollte, hatte nichts daran geändert. Das klang zwar merkwürdig, aber so war es eben.

    »Als du weg warst, habe ich eine Menge netter Frauen kennengelernt, aber sie waren alle verrückt und ziemlich langweilig. Du bist wenigstens nur verrückt.«
    Anstatt zu lächeln, wie er das erwartet hatte, wirkte Jenna resigniert. »Ich will dir nicht zu nahetreten, Erin, aber du kommst offenbar nicht oft aus dem Haus. Nach allem, was passiert ist, gibst du dich mit einer Frau wie mir zufrieden?«
    »Hast du was dagegen, wenn ich mich setze?«, fragte er. »Übrigens ist das keine Antwort.«
    »Ich kann mich nicht an eine Frage erinnern.«
    »Du willst, dass ich es sage, stimmt’s? Kommst du zu mir zurück?«
    »Ich... ich weiß nicht«, erwiderte sie, während sie anfing, im Zimmer auf und ab zu gehen. Was dazu führte, dass ihr T-Shirt hochrutschte und ein Stück von ihrem Slip zu sehen war. Er war blau.
    Es war schon merkwürdig, wodurch Erinnerungen ausgelöst wurden - manchmal war es nur ein Geruch und ein flüchtiger Blick auf etwas vollkommen Banales. Er hatte immer an Jenna denken müssen, wenn er seine schmutzige Wäsche in die Waschmaschine warf und diese verdammten blauen Höschen nicht sah.
    »Jetzt sag es schon, Jenna.«
    »Was soll ich sagen?«
    »Du denkst doch an etwas Bestimmtes. Jetzt sag es schon.«
    »Ich denke daran, dass ich dich angelogen habe. Und ob es nicht besser wäre, einfach wieder zu gehen, da mein Leben seitdem nicht gerade berauschend war.«
    »Ja, bis jetzt hat dir das ja auch viel gebracht.«

    Sie blieb stehen und sah ihn an. »Bist du sicher, dass du es hören willst?«
    Das war er nicht, aber er nickte trotzdem.
    »Okay. Ich habe dich geliebt, als ich mit dir Schluss gemacht habe, und ich liebe dich noch immer. Meine Gefühle für dich haben sich nicht geändert. Ich glaube, sie sind nicht einmal schwächer geworden. Egal, wie sehr ich mich bemühte habe, mein altes Leben zu vergessen.«
    Plötzlich verschwand der Druck auf seine Brust, der ihn so lange begleitet hatte. Zum ersten Mal, seit Jenna verschwunden war, holte er tief und ungehindert Luft und spürte, wie diese in Bereiche seiner Lunge strömte, die fast zwei Jahre lang nicht benutzt worden waren.
    »Immer, wenn ich nicht in Bozeman war, wenn ich dachte, dass mich niemand beobachtet, bin ich ins Internet gegangen und habe nach dir gegoogelt. Am Anfang gab es immer etwas Neues über dich, aber mit der Zeit wurde es immer weniger. Ich wusste, dass ich der Grund dafür war. Mit diesem Gedanken bin ich jeden Morgen aufgewacht und jeden Abend eingeschlafen.« Sie starrte auf den Boden und lachte kurz. »Ich höre mich an, als wäre ich das Opfer.«
    Erin wusste nicht, was er sagen sollte. Vielleicht hatte er ja auch nur Angst davor, das Falsche zu sagen. Irgendwie hatte er das Gefühl, auf dem Rand einer Rasierklinge zu balancieren.
    »Wie viele langweilige, verrückte Frauen?«, sagte Jenna in die Stille hinein.
    »Wie bitte?«
    »Seit mir.«
    »Das sage ich nur sehr ungern.«

    Ihr Gesicht wurde wieder zu jener rätselhaften, undurchdringlichen Maske, die Erin immer dann bei ihr sah, wenn sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte.
    »Mehr als fünfzig?«
    »Das würde ich ohne Umschweife zugeben. Drei. Und keine länger als drei Wochen.«
    »Oh, Erin, es tut mir so leid.«
    »Und du?«
    »Vielleicht ist es dir ja ein Trost - bei dir waren es drei mehr als bei mir.«
    Zum ersten Mal kam ihm in

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