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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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flüsterte Erin ins Ohr: »Ganz ruhig. Das sind auch nur Menschen, und die Hälfte von ihnen ist dümmer, als die Polizei erlaubt.«
    Erin schnaubte leise, verstummte aber, als Präsident Dunn hereinkam und sich setzte. Er wirkte kleiner als im Fernsehen, doch das spielte keine Rolle. Er war trotzdem der Präsident der Vereinigten Staaten. Der Anführer der freien Welt. Der Mann, der den Finger auf dem Knopf hatte. Der...
    »Okay«, sagte der Präsident. »Ich habe nicht viel Zeit. Können wir anfangen?«
    »Ja, Sir.« Jack Reynolds wies hinter sich. »Das ist Dr. Erin Neal. Er arbeitet an den Problemen mit dem Bakterienbefall im Naturschutzgebiet von Alaska und ist gerade aus Saudi-Arabien zurückgekommen, wo er, wie Sie ja bereits wissen, ein ähnliches Problem festgestellt hat. Dr. Neal?«
    Erin rührte sich nicht vom Fleck, was Beamon dazu zwang, ihm einen nicht sehr sanften Schubs zu geben.
    »Ähm, ja. Vielen Dank«, sagte er, während er an das Ende des Tisches ging, wo er einen Laptop hingestellt hatte, den Mohammed Asli ihm mitgegeben hatte. »Genau genommen ist der Bakterienbefall in Saudi-Arabien dem in Alaska nicht nur ähnlich. Es ist genau dasselbe. Es sind die gleichen Bakterien.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Reynolds.
    »Ja.«
    »Mir scheint das aber eine sehr lange Strecke zu sein,
die die Bakterien da zurückgelegt haben. Wie sind sie denn in diese Ölreservoirs gelangt?«
    Erin holte tief Luft. »Anders als in Alaska. Beim Naturschutzgebiet in Alaska habe ich vermutet, dass die Bakterien über die Chemikalien, die bei der Förderung in den Boden gepumpt werden, in die Bohrlöcher gelangt sind. In Ghawar scheinen sie vor etwa eineinhalb Jahren über die Injektionssonden für das Wasser eingeschleust worden zu sein.«
    »Soweit ich weiß«, warf Reynolds ein, »wird das Wasser gereinigt, um diese Art der Kontaminierung zu verhindern.«
    »Das ist richtig«, erwiderte Erin, der Reynolds für das Stichwort dankbar war, obwohl der Energieminister mit Sicherheit nur mit seinen Kenntnissen hatte glänzen wollen. »Und die Reinigung ist auch ziemlich effektiv. Aber sie hilft nur bei einem natürlich vorkommenden Bakterium, nicht bei einem, das mit Absicht in das Wasser eingeschleust wird.«
    Totenstille. Sie dauerte gute zehn Sekunden, bis der Präsident sagte: »Soll das heißen, es handelt sich um einen terroristischen Akt?«
    In Erins Kopf erschien ein Bild von Jenna in traditioneller arabischer Kleidung, die einen Sprengstoffgürtel umgeschnallt hatte. »Das soll heißen... das soll heißen, dass es mit Absicht geschehen ist.«
    »Moment mal«, warf Reynolds ein, der sich plötzlich in der unangenehmen Lage sah, die Antworten auf die von ihm gestellten Fragen nicht zu kennen. »Vor ein paar Tagen haben Sie mir klipp und klar gesagt, dass wir es mit einem Naturereignis zu tun haben.«

    »Ich bin einfach nicht auf die Idee gekommen, dass jemand so etwas tun würde, und daher war ich voreingenommen und habe zu der Erklärung mit den natürlich vorkommenden Bakterien tendiert. Aber jetzt weiß ich, dass ich damit falsch gelegen habe.«
    »Wie sicher sind Sie sich?«, fragte der Präsident.
    »Ziemlich sicher. Neunundneunzig Prozent.«
    Präsident Dunn wandte sich an Reynolds. »Gibt es eine Möglichkeit, Dr. Neals Theorie zu überprüfen?«
    Reynolds trommelte nervös auf dem Tisch herum. »Unsere Leute können sich das Material natürlich ansehen, aber ich glaube, wir sind alle der Meinung, dass Dr. Neal mit Abstand die meiste Erfahrung auf diesem Gebiet hat.«
    »Großer Gott, Jack. Wann haben wir zum ersten Mal etwas von den Problemen der Saudis gehört? Vor über einem Monat? Und wir haben jetzt erst herausgefunden, was es ist?«
    »Sir, ich...«
    Der Präsident hob abwehrend die Hand und wandte sich wieder an Erin. »Über welche Art von Schäden reden wir hier?«
    »Ich habe einige Hypothesen aufgestellt und eine Simulation durchgeführt«, sagte Erin, während er einen Stapel zusammengefalteter 3-D-Brillen aus der Gesäßtasche seiner Hose zog und ihn in die Mitte des Tisches schob. »Setzen Sie die bitte auf.«
    Er gab ein paar Befehle in den Laptop ein, und auf einem Bildschirm hinter ihm erschien eine dreidimensionale Karte des Ghawar-Feldes. Das Licht wurde automatisch gedimmt, was in Kombination mit den Pappbrillen auf den
Nasen der Zuschauer eine Szenerie entstehen ließ, die aus dem Film Dr. Seltsam hätte stammen können.
    »Der violette Fleck, der sich in dem Feld ausbreitet, stellt die

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