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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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verfolgt hatte, auf dem Rücken im Schnee lag und versuchte, sich umzudrehen. Gleich darauf rannte er in Richtung Bohrturm, zusammen mit den Männern, die aus den Wohnwagen gekommen waren.
    »Bist du verrückt geworden?«, sagte sie, während sie Jonas so energisch von sich stieß, dass er um ein Haar in dem Metallschrott hinter ihm gelandet wäre. »Du hättest jemanden umbringen können!«

    Er gab ihr keine Antwort. Stattdessen packte er sie im Nacken und zerrte sie in die Wildnis hinaus, aus der sie gekommen waren.

1
     
     
    »So eine Scheiße!«, brüllte Erin Neal, während er seinen Schraubenzieher wegwarf und das Rollbrett unter dem ständig verklemmten Solarelement hervorschob. Er gab dem Element einen kräftigen Fußtritt, bevor er daran dachte, dass er nur Sandalen an den Füßen trug, und humpelte dann über die staubige Einöde, die als sein Garten durchging.
    In den letzten drei Tagen hatte er bis auf einen Schweißbrenner alles Mögliche versucht, um das Element wieder dazu zu bringen, sich nach dem Sonnenstand auszurichten. Jetzt wurde sein Leben von den Marotten eines defekten Solarelements und einer Windmühle diktiert, deren Flügel sich ohne Wind nicht drehten. Es war vielleicht doch keine so gute Idee gewesen, sein Haus fünfzehn Kilometer von der nächsten asphaltierten Straße und damit zu weit entfernt für einen Anschluss an das Stromnetz zu bauen. Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich die Batterien leerten, würde sein Gefrierschrank schon sehr bald den Dienst verweigern. Und dann konnte er den Elch, den er im Herbst geschossen hatte, wegwerfen.
    Er trat auf die breite Veranda an seinem Haus, um der Sonne Arizonas zu entgehen, die den Sonnenbrand auf seinem
Rücken nur noch schlimmer machte und ansonsten zu nichts zu gebrauchen war. Dann ging er hinein und knallte die Tür hinter sich zu. Entweder gab er jetzt auf und holte sich einen Fachmann, oder er kaufte sich den Dieselgenerator, gegen den er sich schon so lange sträubte.
    Das Wasser im Waschbecken war lauwarm, doch er schöpfte es sich trotzdem in den Nacken. Es war zwar nicht so erfrischend wie eine Handvoll Eis, aber da er seinen gottverdammten Gefrierschrank nicht aufmachen konnte, war es das Beste, was er kriegen konnte.
    Erin griff sich ein schmutziges Glas von der Theke, drehte sich um und warf es durch die Küchentür hindurch an den Kamin, der das kleine Wohnzimmer dominierte. Es zerschmetterte mit einem lauten Krachen. Während er zusah, wie die Splitter auf den Boden spritzten, ging es ihm etwas besser. Wie immer, wenn eines seiner Gläser dran glauben musste.
    Das Haus war nicht sehr groß - ein offener Wohnbereich um den von Glasscherben umgebenen Kamin, auf den sich eine Wendeltreppe stützte, die nach oben ins Dachgeschoss und nach unten in den Keller führte, und ein schmaler Flur, durch den man zu einem Bad und zu einem unbenutzten Arbeitszimmer kam. Er hatte es selbst gebaut, aus alten, mit Sand gefüllten Reifen, die er mit weißen Lehmziegeln abgedeckt hatte. Das Material hatte nicht nur elegante, geschwungene Linien ergeben, auf die er von allein vermutlich nie gekommen wäre, sondern auch dafür gesorgt, dass seine mittelmäßigen Fähigkeiten als Zimmermann nicht allzu sehr ins Gewicht fielen. Obwohl es einiges gab, das er inzwischen anders machen würde, und trotz der Tatsache, dass er langsam zu dem
Schluss kam, sein Solarelement wäre vom Teufel besessen, konnte er sich über das Ergebnis eigentlich nicht beklagen. Die Ausrichtung war ideal für Passivheizung und -kühlung, und bis auf die letzten paar Tage hatte die von ihm entwickelte Elektroinstallation dafür gesorgt, dass er im 21. Jahrhundert leben konnte.
    Erin spritzte sich noch etwas Wasser in den Nacken und holte dann eine Kehrschaufel aus dem Schrank. Wenigstens zwangen ihn die Glasscherben dazu, ein wenig aufzuräumen. Er besaß zwangsläufig nicht viel, doch irgendwie schienen sich seine Sachen immer dann auf dem Boden zu verteilen, wenn er gerade einmal nicht hinsah.
    Als sein Mobiltelefon klingelte, zuckte er zusammen - nicht nur wegen der selbstauferlegten Stille um ihn herum, sondern auch, weil ihn eigentlich nie jemand anrief. Manchmal fragte er sich, warum er das Ding überhaupt angeschafft hatte.
    Das Geräusch klang gedämpft, was darauf hindeutete, dass sich das Handy schon wieder zwischen den Sofakissen versteckt hatte. Er musste eine Weile herumtasten, bis er das Telefon gefunden hatte.
    »Hallo?«
    »Erin?«
    »Wer will das

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