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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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gewesen. Und dann wäre sie nur noch ein Risiko gewesen.
    Erin sank auf seinem Stuhl zusammen und fühlte sich plötzlich ausgelaugt und müde. Er war nie über Jennas Tod hinweggekommen, aber sie war wenigstens tot gewesen. Das war eine Tatsache gewesen. Und von Dauer. Jetzt war wieder alles Chaos.
    »Wer war es?«, fragte Beamon.
    Erin sah ihn an. »Wie bitte?«
    »Sie haben mich schon verstanden.«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«
    »Wem wäre das Naturschutzgebiet in Alaska wichtig?«, fragte Beamon.
    Erin versuchte, möglichst ahnungslos auszusehen, doch er fragte sich, ob man die Schweißtropfen sehen konnte, die sich an seinem Haaransatz bildeten. »Leute wie Sie glauben, dass alle Umweltschützer übergeschnappt sind. Ein paar Leute machen sich Gedanken darüber, was wir unseren Kindern hinterlassen, und Sie verwanzen ihre Häuser, weil der nächste Schritt natürlich darin besteht, einen Holzkonzern in die Luft zu sprengen.«
    »Oder ein Bakterium zu konstruieren, das ein Drittel der weltweiten Ölvorräte zerstören könnte.«
    »Es könnten arabische Terroristen gewesen sein - sie haben Zugang zu Ghawar. Es könnte ein Land gewesen
sein, das etwas gegen uns hat. Es dürfte nicht schwer sein, ein paar davon zu finden.«
    »Vielleicht«, erwiderte Beamon. »Aber was, wenn es jemand anders gewesen ist? Wollen Sie etwa abstreiten, dass es radikale Umweltschützer gibt, die nicht richtig ticken? Soweit ich weiß, sind Sie in den letzten Jahren ein bevorzugtes Ziel von ihnen gewesen. Es kann nicht mehr als ein Dutzend Leute geben, die sowohl die Motivation als auch das Know-how haben, um so etwas durchzuziehen. Einschließlich Ihnen.«
    »Ich?« Erins Blick ging zu Reynolds, der sich damit begnügte, einfach nur dazusitzen und zuzusehen. »Was zum Teufel wollen Sie damit sagen?«
    »Es ist doch Ihr Fachgebiet, nicht wahr? Alle sagen, dass Sie die absolute Koryphäe in diesem Bereich sind.«
    »Und ich bin auch der Mann, der Ihnen gesagt hat, dass das Bakterium durch Genmanipulation entstanden ist.«
    »Sicher, aber das hätte Steve Andropolous doch auch ziemlich bald herausgefunden, nicht wahr? Deshalb klingt es doch sehr plausibel, wenn Sie selbst Alarm schlagen, um den Verdacht von sich abzulenken.«
    »Warum? Warum sollte ich so etwas tun?«
    »Keine Ahnung. Um die afrikanische Zwirbelschnecke zu retten? Warum tut ihr etwas?«
    » Wir tun etwas, weil die Welt ohne jeden Grund zerstört wird«, brüllte Erin. Ihm war klar, dass Beamon ihn provozierte, doch wie immer konnte er sich einfach nicht beherrschen. »Sind die Leute heute glücklicher, weil sie einen spritschluckenden SUV haben, mit dem sie auf schönem, glattem Beton fahren können? Oder versuchen sie nur, mit den Nachbarn mitzuhalten? Heute kauft eine
dreiköpfige Familie ein Haus mit sechshundert Quadratmetern, in dem vier Zimmer nie benutzt, aber trotzdem geheizt und gekühlt werden. Morgen kauft sich ihr Nachbar ein größeres Haus, also müssen sie in ein Haus umziehen, in dem sie acht Zimmer nicht benutzen, wenn sie nicht ins Hintertreffen geraten wollen. Haben sie es besser?« Er wies durch das Fenster auf den stehenden Verkehr. »Gefällt es Ihnen eigentlich, die Hälfte Ihres Lebens im Stau zu stehen?«
    Beamon folgte seinem Finger und dachte kurz über das Verkehrsproblem nach. »Dann wäre es doch nur logisch, wenn Sie mit Ihren Leuten ein Bakterium erfinden, das Öl frisst. Sie tun niemandem weh. Sie versuchen, uns zu helfen. Uns und der Erde. Klingt gut.«
    »Sie können mich mal.«
    Beamon zuckte mit den Schultern. »Wenn Sie es nicht waren - wer dann?«
    »Wenn Sie glauben, dass ich jetzt anfange, Namen zu nennen, damit sie unschuldigen Leuten die Daumenschrauben anlegen können, haben Sie sich getäuscht. Ihren Hexenprozess müssen Sie sich schon selbst machen.«
    »Aber wenn das Ganze so schlimm ist, wie Sie sagen, sollten Sie dann nicht alles tun, um uns zu helfen?«
    Erin ignorierte die Frage. »Bin ich verhaftet?«
    Beamon antwortete nicht sofort. Stattdessen faltete er die Hände über seinem Bauch, der gewachsen zu sein schien, seit sie sich kennengelernt hatten. »Bis jetzt weiß ich nur eines: Sie wissen mehr, als Sie sagen.«
    Erin saß einfach nur da und versuchte, möglichst entrüstet auszusehen angesichts einer Anschuldigung, die völlig richtig war. War nicht er derjenige, der im Unrecht
war? Sollte er reden? Machte er die drohende Katastrophe nicht noch schlimmer, für eine Frau, die vermutlich tot war, und

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