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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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Ermittlungen leitet, und ihm alles sagen.«
    Anstatt ihr zu antworten, klappte Erin das Handschuhfach auf und wühlte in den Papieren herum, die er darin fand.
    Jenna lenkte den Toyota in eine noch ruhigere Seitenstraße und warf einen Blick in den Rückspiegel, bevor sie anhielt. »Ruf ihn an. Jetzt gleich.«
    »Nein. Wir werden sie finden. Hier muss irgendwo ein Hinweis sein.« Er fuhr fort, die Dokumente zu durchsuchen,
die er gefunden hatte, doch nach einem Moment ließ er sie einfach auf den Wagenboden fallen.
    »Erin...«
    »Okay, ich mach’s. Aber zuerst musst du verschwinden. Irgendwohin, wo du sicher bist.«
    Es war eine schöne Fantasie. Sie würde fliehen, an einen sonnigen, unverdorbenen Ort, und Erin würde in einem Jahr oder so nachkommen. Dann würden sie den Rest ihres Lebens in Hängematten liegend und Kokosnüsse schlürfend verbringen, während Regierungen stürzten, Volkswirtschaften zusammenbrachen und Menschen sich abmühten, etwas Essbares zu finden.
    »Irgendwann werde ich für das, was ich getan habe, geradestehen müssen«, sagte sie. »Und es erklären müssen.«
    Erin, der sie gar nicht zu hören schien, starrte auf einen kleinen Bildschirm im Armaturenbrett.
    »Erin? Hörst du mir zu?«
    Er antwortete nicht, sondern streckte den Arm aus und schaltete das Navigationssystem des Wagens ein.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, murmelte er, während er ein Symbol auf dem Bildschirm antippte, das wie ein kleines Haus aussah.
    Einen Moment später hörten sie eine freundliche Frauenstimme, die ihnen sagte, dass sie an der nächsten Querstraße nach links abbiegen sollten.

24
     
     
    »Erin... es tut mir so leid.«
    Von seinem berüchtigten Temperament war nichts mehr zu spüren. Er saß einfach nur da, die Hände auf das Lenkrad gelegt, den Kopf an das Fenster gelehnt. Statisches Rauschen hatte die Nachrichtensendung für einen Moment unterbrochen, doch dann kamen die Stimmen zurück.
    »Das ist eine schwere Anschuldigung«, sagte der Moderator.
    »Ich bleibe dabei. Die Informationen kommen aus einer sehr zuverlässigen Quelle, und wir haben mit mehreren Leuten gesprochen, die sie bestätigt haben. Und daher sage ich es noch einmal: Die Regierung ist zum jetzigen Zeitpunkt der Meinung, dass Dr. Erin Neal diese Bakterien konstruiert hat, um damit die gesamten Ölvorräte der Welt zu zerstören.«
    »Und wozu?«
    »Neal ist ein bekannter, radikaler Umweltschützer, der mehrere Abhandlungen und sogar ein Buch zu diesem Thema geschrieben hat. Allen Veröffentlichungen gemeinsam ist die Behauptung, dass die Zerstörung der Umwelt nicht aufzuhalten ist. Offenbar hat er die Lösung gefunden, nach der er gesucht hat. Eine Endlösung.«

    »Eine Endlösung«, sagte Erin leise. Jetzt wurde er schon mit Hitler verglichen.
    Er stieß die Wagentür auf, stieg aus und entfernte sich ein paar Schritte von dem Auto, in dem vergeblichen Versuch, dem Klang des Radios zu entkommen.
    »Ist Neal bereits in Gewahrsam genommen worden?«
    »Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass er sich zurzeit noch auf freiem Fuß befindet. Und ich sollte vielleicht nicht unerwähnt lassen, dass er als gewalttätig bekannt ist und daher als sehr gefährlich gilt.«
    Er hörte, wie die Beifahrertür geöffnet wurde. Dann tauchte Jennas Schatten hinter ihm auf.
    »Erin, ich bringe das wieder in Ordnung. Das schwöre ich dir.«
    Er lachte. »Und wie willst du das anstellen? Wenn sie glauben, dass ich es gewesen bin, haben sie mein Haus durchsucht und meine Notizen zu diesen Bakterien gefunden.«
    Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter, und trotz allem brachte er es nicht fertig, sie abzuschütteln.
    »Ich werde beim Heimatschutz anrufen und ihnen alles erklären. Ich werde ihnen sagen, dass ich es gewesen bin. Dass ich das Bakterium gestohlen habe. Ich werde sie zwingen, mir zuzuhören.«
    »Und da du ja so ungeheuer glaubwürdig bist, werden sie mich einfach so in den Sonnenuntergang davonreiten lassen.« Erin wies auf den Wagen. Das Interview im Radio ging gerade zu Ende. »Es ist Zeit, dass du aufwachst und die Realität siehst. Ich bin ein radikaler Umweltschützer, der als gewalttätig bekannt ist.«
    Ihre Hand glitt von seiner Schulter, und sie machte zögernd
einen Schritt nach hinten. »Es hätte gar nicht so laufen sollen. Ich war nur...«
    »Jenna, ich möchte kein Wort davon hören. Nicht jetzt.«
    Er stand da und starrte durch die flimmernde Hitze hindurch auf ein Gebäude aus Metall und die stillgelegten

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