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Gloriana

Gloriana

Titel: Gloriana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Etwas von dieser Art. Man wird Euch in Kent freundlich aufnehmen, wie Ihr wißt.«
    »Richtig. Meine Frau wollte, daß ich zu ihr käme, aber ich konnte nicht. Meine Loyalität … Meine Gefühle …« »Wenn Ihr der Königin noch immer treu seid, dann erspart ihr einen Skandal«, sagte Quire. Je mehr er über die Sache nachdachte, desto besser gefiel sie ihm. Diese Wendung würde die Perrotts in ihrem Haß bestärken und das Auslaufen ihrer Flotte beschleunigen. »Reitet jetzt gleich. Ihr könnt am Morgen in Kent sein. Ein Pferd ist alles, was Ihr braucht.«
    Sir Amadis blickte ihn zweifelnd an. »Ihr seid begierig, mich los zu sein, Kapitän.«
    »Ihr wißt, ich habe immer Eure Freundschaft gesucht. Jetzt suche ich Euch vor Strafe zu bewahren, das ist alles.« »Kent ist die Antwort, da habt Ihr recht.« Sir Amadis wandte sich bereits zum Gehen. »Ich werde mein Bestes tun, um sie zur Vernunft zu bringen und Albion vor einem Krieg zu bewahren. Wenn ich das tun kann …«
    »Dann werdet Ihr mächtiger sein als Quire«, sagte der letztere zu sich selbst, als er Sir Amadis hinterherwinkte.
    Ohne Hast ging er zurück zur Galerie und beglückwünschte sich, daß er von zwei Beschwerlichkeiten befreit und daß sein Glück ihm treu geblieben war.
    Er traf Prinz Sharyar in einer ehemaligen Wäscherei. In früheren Zeiten hatten hier viele Dutzend Wäscherinnen für den Palast gearbeitet. Die Feuchtigkeit vom Dampf steckte noch immer in den Mauern und wurde von diesen der Atmosphäre mitgeteilt. Abgetretene Steinplatten bedeckten den Boden, einst überronnen vom Wasser, das die Götter wußten wohin abgeflossen war. Die Gewölbe, Säulen und Wände waren überzogen mit Seife, die sich niedergeschlagen hatte, und es roch noch immer nach Laugenwasser. Quire lächelte Prinz Sharyar zu, der an einem hölzernen Waschbottich lehnte und diesen Ort als Treffpunkt ungeeignet fand.
    »Noch einige Tage, mehr nicht«, sagte Quire, »und die Perrotts setzen die Segel.«
    »Unsere Flotte ist bereits auf See, wird aber in Iberien einen Hafen anlaufen. Bis wir Albion zu Hilfe kommen müssen.« Deprimierte und zweifelnde Untertöne mischten sich in seine Stimme. »Wird es wirklich geschehen, Quire?«
    »Freilich«, sagte Quire. »Wirklich und wahrhaftig.« Einen Augenblick lang schien es, als teile er die niedergedrückte Stimmung des Sarazenen.
    Sharyar ermannte sich. »Wir werden den Ruhm wiederherstellen. Er hat in Wahrheit kaum gelitten. Die Bevölkerung wird den stattlichen Großkalifen bald verehren.«
    »Richtig. Innerhalb eines Jahres werdet Ihr eine noch bessere Lüge haben, als Montfallcon sie ersinnen konnte.«

    Sharyar bemerkte Quires Bitterkeit. »Ihr würdet unsere Pläne doch nicht durchkreuzen, Quire?«

    »Jetzt? Wie könnte ich? Es ist alles zu weit fortgeschritten.« »Was werdet Ihr tun?«
    »Einen anderen Gönner suchen, denke ich.« Die Wendung,
die das Gespräch nahm, mißfiel ihm.
Sharyar lachte auf.
    »Ihr habt sie also liebgewonnen. Es ist die alte Geschichte.«
    »Ich mag das arme Geschöpf, nun, da sie am Rande der Niederlage ist. Ich habe immer Mitgefühl für meine Opfer, Sir.« »Nein, es ist mehr als das. Ihr zögert.« Sharyar trat näher. »Ich frage mich, ob Ihr uns verraten würdet, wenn Ihr könntet. Es gäbe Mittel. Sir Thomasin Ffynne hat in Portsmouth eine große Flotte zusammengezogen, um den Perrotts zuvorzukommen. Würde sie jedoch gegen uns geführt …«
    »Seid unbesorgt, Hoheit, ich habe mein Wort gehalten. Ich bin bekannt dafür.«
    »Und bekannt dafür, daß Ihr die Wahrheit hinter einer gut gewählten Plattitüde versteckt«, versetzte Prinz Sharyar. Dann zuckte er die Achseln. »Nun, ich muß Euch vertrauen. Aber ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht, warum Ihr so bereitwillig aus Montfallcons Diensten in den meinigen übergewechselt seid …«
    »An jenem Tag? Er war vom Schicksal dazu bestimmt. Ich hatte mich über Lord Montfallcon geärgert. Ich war gekränkt. Hättet Ihr mich an einem anderen Tag gefangen, so wäre diese ganze Geschichte eine andere geworden. Ich hätte alle Eure Pläne in Montfallcons Namen zunichte gemacht. Aber ich gab Euch mein Wort – vielleicht übereilt –, und ich habe es gehalten.«
    »Ihr sprecht, als bedauertet Ihr das, Kapitän Quire.«
    Quire hatte das Gespräch schon beendet. Bevor Sharyar es bemerkte, hatte er kehrtgemacht und den Rückweg zu Gloriana angetreten, denn sie mußte bald erwachen.
    Aber sie war bereits wach, als er eintraf. Sie war

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