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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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dastand, schlug Dora vor: »Wie wär’s, wenn Sie einen Orangen-Mango-Saft mit einem winzigen Spritzer Sprudelwasser trinken würden? Ich bin davon überzeugt, ein kleiner Tropfen kann Ihnen nicht schaden. Sie könnten eine Kalziumpille einnehmen oder etwas in der Art.«
    »In Ordnung, das wäre schön«, antwortete Carole mit einem seltenen Lächeln. »Ich habe all meine Nahrungsergänzungsmittel mitgenommen.«
    »Aber wie werden Sie zurechtkommen, wenn Sie im Grunde nur Wasser trinken wollen?«, fragte Jo, die geglaubt hatte, alles an Bord zu haben, das sich irgendjemand wünschen konnte. Sie verlor ein wenig den Mut.
    »Ich fahre schnell zu dem Laden, der immer abends geöffnet hat«, erbot sich Tom, der leise hereingekommen war und sich eine Dose Bier genommen hatte. »Dora kann mir tragen helfen.«
    »Hm, lasst uns zuerst essen. Es müssen alle Hunger haben. Oh, danke, dass du ein zusätzliches Gedeck aufgelegt hast, Dora. Setzt euch einfach irgendwo hin.«
    Es folgte ein munteres Gedränge, in dem jeder dem anderen den Vortritt lassen wollte, dann erklärte Carole: »Ich bin Vegetarierin.«
    Jo dachte an die ungezählten nicht vegetarischen Mahlzeiten, die sie vorbereitet hatte. »Oh, hm, möchten Sie, dass ich Ihnen schnell ein Omelett oder etwas in der Art zubereite?«
    »Ja, bitte.«
    Jo hatte nicht ernsthaft erwartet, dass Carole ihr Angebot annehmen würde. Sie hatte eine Antwort wie folgende erwartet: »Eine gebackene Kartoffel reicht mir vollkommen, danke schön.«
    »Carole, mach Jo nicht so viel Arbeit«, sagte Marcus leise.
    »Es ist keine Mühe«, entgegnete Jo und stand auf.
    »Ich werde das übernehmen«, erklärte Tom. »Ich sitze dem Herd am nächsten.«
    Jo und Dora warfen ihm dankbare Blicke zu. Er musste sich vorkommen, als trüge er bereits zu Lebzeiten einen Heiligenschein.
    »Ich bin Ihnen ja so dankbar, Tom. Also, soll ich jetzt servieren? Ich werde das bei dieser ersten Mahlzeit übernehmen, aber danach müsst ihr euch selbst bedienen.«
    Alle begannen zu essen, bis auf Carole, die die gebackene Kartoffel und die Erbsen auf ihrem Teller betrachtete. Sie waren wahrscheinlich nicht toxisch, aber bestimmt standen sie hoch oben auf dem glykämischen Index – oder vielleicht weit unten. Dora kannte sich da nicht so gut aus, sie wusste nur, dass sie in Caroles Augen »schlecht« waren. Als Tom ein perfektes, goldenes Omelett danebenlegte, fand Dora, ihm stünde ein Applaus zu. Jo stimmte offensichtlich mit ihr überein, denn sie schenkte ihm ein sehr warmes Lächeln und tätschelte ihm voller Zuneigung den Arm. Dora ertappte Marcus dabei, dass er diese Geste mit eindeutiger Missbilligung beobachtete. Das gezierte Gehabe seiner Freundin war ihm wahrscheinlich peinlich.
    »Das ist köstlich, Jo«, lobte Ed. »Würden Sie mir bitte das Brot reichen, ich möchte mir nichts von der wunderbaren Soße entgehen lassen.«
    Jo reichte ihm den Brotkorb und fügte ein Lächeln hinzu, wie sie es gerade eben Tom geschenkt hatte. »Es ist noch reichlich da, wenn Sie später noch etwas möchten.«
    »Oh, ich habe alles, was ich brauche, Schätzchen. Wir warten besser, bis alle fertig sind, bevor wir zweite Rationen austeilen.«
    »Wie ist Ihr Omelett, Carole?«, erkundigte sich Jo betont herzlich. Und nur Dora ahnte, dass Jo sehr unhöflich werden würde, sollte die Antwort nicht positiv ausfallen.
    »Wunderbar. Vielen lieben Dank, Tom.«
    Seltsam, dachte Dora, Marcus schien Caroles strahlendes Lächeln nicht zu bemerken.
    Carole lehnte den bescheidenen Fruchtstreusel ab, aus dessen knuspriger, buttriger Kruste an den Rändern schwarzer Johannisbeersaft quoll. Sie wollte auch weder Tee noch Kaffee.
    Ed stand auf. »Das war absolut wunderbar, Jo. Ich sehe schon, auf dieser Reise werden wir gut versorgt werden. Jetzt erledigen wir schnell den Abwasch …«
    »Danke für das Angebot, Ed«, meinte Jo, »aber wir haben eine Spülmaschine, und ich nehme an, dass Marcus sich mit Ihnen besprechen will. Dora und ich werden im Handumdrehen damit fertig sein.«
    »Also schön, ich schätze, der Boss will tatsächlich eine kleine Besprechung, doch ich halte nichts davon, wenn nur die Frauen für die Hausarbeiten zuständig sind, Sie können mich also jederzeit für die Küchenarbeit einteilen.«
    »Darauf werde ich zurückkommen, Ed. Vielen Dank!« Jos Dankbarkeit wurde vielleicht von der Tatsache verstärkt, dass Carole auf Deck gegangen war, möglicherweise, um eine Zigarette zu rauchen, und Marcus geistesabwesend

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