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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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vermutete, dass irgendetwas Carole auf diesen Gedanken gebracht hatte, und sie gab Marcus die Schuld daran. Es war nicht fair, Carole auf diese Reise mitzunehmen – obwohl er gewusst haben musste, wie sie war – und dann unfreundlich zu ihr zu sein. Jo hatte bemerkt, dass er sich ihr gegenüber ziemlich geringschätzig benahm, und zumindest in der Öffentlichkeit war ihre Beziehung nicht direkt liebevoll. Hoffentlich würden die beiden sich bis zum Ende der Reise zusammenreißen!, dachte sie. Kummerkastentante auf einem Schiff war nicht gerade Jos erste Priorität für ein Stellengesuch.
    »Meinen Sie, er ist zu alt für mich?« Caroles Frage schien mehr ein Flehen zu sein.
    Jo holte tief Luft, um sich Zeit zu verschaffen, über ihre Antwort nachzudenken. »Nun, es ist natürlich eine sehr persönliche Angelegenheit.«
    »Aber denken Sie es?«
    »Carole, das geht mich nichts an.«
    »Ich weiß! Ich will nur Ihre Meinung hören. Dora findet ihn zu alt für mich.«
    »Hat sie das gesagt?« Es sah Dora gar nicht ähnlich, so freimütig zu sein. Karen dagegen hätte mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg gehalten.
    »Nicht direkt. Sie meinte, dass sie ihren Dad liebe, aber nicht mit jemandem würde ausgehen können, der fast so alt sei wie er. Wie alt ist Doras Vater?«
    »Ich weiß es nicht! Doch ich nehme an, er ist ein wenig älter als Marcus.« Jo schluckte; diese Antwort entsprach nicht ganz der Wahrheit. »Denken Sie, dass Marcus zu alt für Sie ist?«
    »Vielleicht. Ich meine, er ist sehr sexy, doch manchmal ist er ziemlich übellaunig.«
    »Jüngere Männer können auch übellaunig sein, aber ich gebe zu, dass sie dazu neigen, toleranter zu sein.« Jo wollte in diesem Augenblick nicht über Marcus’ Sexappeal nachdenken.
    »Tom ist wirklich nett.«
    »Ja.« Jetzt wusste Jo wirklich nicht, was sie sagen sollte. Ihrer Meinung nach gehörte Tom Dora. Aber Dora beharrte immer darauf, dass sie lediglich gute Freunde seien.
    »Ich glaube, ich gefalle ihm.«
    Jo biss sich auf die Unterlippe. »Das ist sicher der Fall, aber ich finde wirklich, dass sie auf dieser Reise nicht mit Tom flirten sollten. Es wäre schrecklich, wenn er und Marcus sich streiten würden.«
    »Aber ich könnte Marcus damit eifersüchtig machen, und dann würde er mich wieder wollen.«
    »Was Männer betrifft, ist nichts sicher«, erwiderte Jo mit Nachdruck. »Schauen Sie sich an, was mir zugestoßen ist!«
    »Was ist Ihnen denn zugestoßen?«
    »Andererseits ist es wohl nichts besonders Ungewöhnliches. Mein Mann hat mich wegen einer viel jüngeren Frau verlassen.«
    »Oh.« Carole wirkte eindeutig nicht überrascht.
    »Die jetzt schwanger ist.«
    Diese Bemerkung entlockte ihr eine etwas lebhaftere Reaktion. »Oh, das ist schön.«
    »Ja, wahrscheinlich.« Jo unterdrückte einen Stich der Eifersucht. »Für sie. Carole, wollen Sie Kinder?«
    »Oh ja. Ich hätte schrecklich gern ein Baby.«
    »Dann verlassen Sie Marcus – er ist viel zu alt, um noch Vater zu werden.« Sie hatte gesprochen, ohne nachzudenken, aber die Vorstellung, Marcus könne einem Kleinkind die Geduld entgegenbringen, die Kleinkinder erforderten, war einfach zu abwegig.
    »Heutzutage werden auch ziemlich alte Männer noch Vater«, bemerkte Carole und zog einen Schmollmund.
    »Ich weiß, aber nur weil es biologisch möglich ist, ist es nicht unbedingt wünschenswert. Ich denke, wenn Marcus eine Familie gewollt hätte, hätte er inzwischen eine gehabt.«
    Carole überlegte. »Hm, da haben Sie möglicherweise recht. Vielleicht werde ich mit ihm Schluss machen.« Sie ging zur Tür, als wollte sie diesen Gedanken sofort in die Tat umsetzen.
    Jo streckte die Hand aus und hätte sie festgehalten, wenn es notwendig gewesen wäre. »Aber nicht bevor diese Reise vorüber ist, bitte! Das würde nur für Aufregung sorgen.«
    »Ich werde nicht aufgeregt sein. Es macht mir nichts aus, Leute abzuservieren. Ich habe es schon viele Male getan.«
    »Aber Marcus würde sich aufregen! Stellen Sie sich nur vor, seine glamouröse Freundin verlässt ihn vor einem ganzen Trupp von Leuten! Es wäre schrecklich!«
    »Doch es würde ihm recht geschehen, weil er so grässlich zu mir war!«
    »War er wirklich grässlich? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dafür Zeit hatte.« Jo zog Carole zum Tisch hinüber und drückte sie sanft auf einen Stuhl. Tom würde auf seinen Tee warten müssen.
    »Gerade jetzt war er es. Er war ein Bastard!«
    »Alle anderen halten ihn für einen Helden.« Jo schwankte

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