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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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erreichten, der sie überprüfte.
    »Woher hast du die?«, flüsterte Dora, während Tom die Hand ausstreckte, um sich ein Band um das Handgelenk binden zu lassen.
    »Von einem Schwarzhändler. Keine Bange. Es ist alles in Ordnung damit.«
    Dora streckte ebenfalls die Hand aus und ließ sich ein Armband aus Plastik umlegen.
    »Sie müssen ein Vermögen gekostet haben!«, fuhr sie fort, als sie weitergingen. »Wie hast du sie bezahlt?«
    »Ich habe meinen Lohn ausgegeben, aber das geht dich nichts an.«
    Nach der eben ausgestandenen Angst war sie jetzt nervös, und ihre Stimme klang schrill. »Natürlich geht es mich etwas an! Wenn ich nicht wäre, hättest du nicht bezahlen müssen! Hier …« Sie tastete nach ihrem Portemonnaie, das in der vorderen Tasche ihrer Jeans steckte. »Nimm meinen Lohn. Ich kann wenigstens für meine eigene Eintrittskarte bezahlen.«
    »Vergiss es. Es ist meine Schuld, dass du hier bist. Jetzt steck dein Geld weg, bevor sich noch mehr Leute auf dich stürzen, um dir irgendwelches Zeug zu verkaufen, oder jemand es klaut.«
    »Nein! Tom! Das ergibt keinen Sinn. Wenn ich nicht hier gewesen wäre, wärst du über den Zaun gestiegen und umsonst reingekommen.«
    »Wenn du nicht hier wärst, wäre ich es auch nicht. Und jetzt komm. Ich will die anderen suchen.«
    Da Tom ihr Geld nicht annehmen wollte, konnte Dora nur neben ihm hertrotten und hoffen, dass »die anderen« nicht allzu beängstigend waren.
    Langsam verebbte ihre Furcht. Die meisten Leute waren keineswegs high, obwohl ihnen ein Mann begegnete, der mit verdrehten Augen den Weg entlangtaumelte. Tom erklärte ihr, welche Droge er wahrscheinlich eingenommen hatte.
    Es gab Buden, die alles verkauften, darunter auch – entgegen Jos Voraussagen – nützliche Dinge wie Decken und Seife. Einer der Verkaufsstände bot Schlüpfer mit Slogans darauf an und machte offensichtlich glänzende Geschäfte damit. An einem weiteren Stand konnte man sich Tattoos und Piercings stechen lassen. Auch Nahrungsmittel wurden angeboten – es war für jeden kulinarischen Geschmack etwas dabei. Einer der Stände verkaufte sogar Champagner und Pimm’s, was Dora ein wenig überraschte.
    Als Tom schließlich feststellte: »Da sind sie! Bei dem Hexagon, genau wie sie es gesagt haben«, flachte Doras wachsende Freude an diesem Erlebnis ein wenig ab. Sie hatte genug damit zu tun, sich an ihre Umgebung zu gewöhnen, ohne eine Menge neuer Leute kennenzulernen, die möglicherweise noch beängstigender waren als ihr Möchtegerndealer.
    »Hey! Tom!« Eine junge Frau, die etwa in ihrem eigenen Alter war, schlang die Arme um Tom und zog ihn an sich. »Es ist so schön, dich wiederzusehen! Es ist eine Ewigkeit her. Das muss Dora sein! Hey! Ich bin Lizzie! Ich habe mich so gefreut, als Tom meinte, er würde ein Mädchen mitbringen.«
    Ein wenig von Doras Sorge verebbte. Lizzie wirkte nicht nur vollkommen normal, sie und Tom verband auch offensichtlich nur eine platonische Beziehung.
    »Hey, ich bin Matt«, sagte ein hochgewachsener Junge mit kurzem Haar und einem sehr breiten Lächeln.
    »Und ich bin Dave«, stellte sich ein anderer vor; dieser war kleiner und blond. »Wir waren mit Tom auf dem College. Also, Tom!« Sie umarmten einander. »Wie läuft’s denn so, Kumpel?«
    Die Begrüßungen gingen weiter, und ein anderes Mädchen erschien. »Seht mal, was ich habe!«, meinte sie und zeigte ihre Tasche vor. »Jonglierbälle.« Zur allgemeinen Verblüffung nahm sie sie aus der Tasche und begann prompt, damit zu jonglieren.
    »Ich wusste gar nicht, dass du das kannst!«, erwiderte Dave.
    »Ich werde es dir beibringen. Aber zuerst sollten wir uns im Zelt einrichten. Es ist riesig – oder zumindest war es das, als wir es aufgestellt haben. Wenn wir uns alle hineinzwängen, könnte es ein wenig eng werden.«
    Dora wusste nicht, ob sie enttäuscht darüber war, dass Tom und sie sich kein Zwei-Mann-Zelt teilen würden, oder erleichtert. Während des ganzen Weges bis zum Campingbereich versuchte sie, diese Frage zu lösen.
    Jo hatte das Gefühl, als wären sie gerade erst angekommen und hätten das Boot an der Werft festgemacht, als sie und Marcus auch schon allein in einem Raum waren, der viel zu groß für zwei Personen schien. Dabei hatte sie doch bis vor Kurzem allein auf dem Boot gelebt.
    »Ich kann nicht glauben, dass sie alle so schnell verschwunden sind. Es ist so, als hätte das Schiff die Pest oder etwas Ähnliches«, sagte sie zu Marcus, als er zu ihr in die Kombüse kam,

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