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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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habe einen Schlüssel.«
    »Wunderbar. Dann sehe ich dich später.«
    Als er sie nicht mehr hören konnte, gestattete Dora sich einen langen Seufzer.
    Tom kam an diesem Abend gerade in dem Moment nach Hause, als Dora und sein Vater sich ein Glas Wein einschenkten.
    »Heute ist Freitag«, erklärte Brian.
    »Aber wir haben auch gestern Wein getrunken«, wandte Dora ein.
    »Das war Donnerstag. Etwas ganz anderes.«
    Dora lachte, und dann kam Tom in die Küche gesprungen. »Hey, ihr durchgeknallten Kids, was treibt ihr da?«
    »Ein Glas Wein, Tom?«, fragte sein Vater.
    »Cool!«
    Am nächsten Morgen kam Tom mit derselben Begeisterung an den Frühstückstisch geplatzt. Er reichte Dora einen Umschlag. »Ich hoffe, du hattest keine Pläne für heute.«
    »Nein …«
    »Nun, jetzt hast du welche. Es ist deine letzte Mutprobe. Dad, kann ich mir den Wagen leihen?«
    »Ich habe gestern Ja gesagt. Daran hat sich nichts geändert.«
    »Klasse! Dann bin ich mal weg«, meinte Tom und spurtete davon, seinen angebissenen Toast noch in der Hand.
    »Er ist eigentlich ein guter Junge«, versicherte Brian feierlich.
    Dora lachte und seufzte gleichzeitig, dann öffnete sie den Umschlag. Darin lagen eine Zugfahrkarte und eine Liste mit Anweisungen.
    Nimm den Zug um neun Uhr fünfundvierzig, dann verlasse den Bahnhof und geh nach links, vorbei an dem Pub und den kleinen Feldweg hinunter, bis Du an eine Mole kommst. Dort liegt ein Boot mit Deinem ersten Hinweis. Dies ist eine Schatzsuche!
    Dora sah auf ihre Armbanduhr. Es war bereits zehn nach neun, und bis zum Bahnhof brauchte man zehn Minuten. Sie konnte Brian nicht darum bitten, sie hinzubringen, da Tom den Wagen bereits mitgenommen hatte.
    »Ich finde, er hätte mich wenigstens zum Bahnhof bringen können«, brummte sie, stand auf und griff nach ihrem Teller und ihrem Becher.
    »Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, Dora«, erwiderte Brian, der, wie sie jetzt begriff, in die Verschwörung eingeweiht sein musste.
    »Ich werde mir Mühe geben. Hauptsache, ich bekomme den Zug.«
    »Sie haben noch reichlich Zeit«, sagte Brian und wandte sich wieder seiner Zeitung zu.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss meine Sachen holen, und ich gehöre zu diesen Leuten, die wirklich früh am Bahnhof sein müssen. Bis später!«
    Dora lief die Treppe hinauf, warf alles, was sie vielleicht benötigen würde, in die Schultertasche, mit der sie zur Arbeit ging, und brach auf.
    Unterwegs fragte sie sich, was um alles in der Welt Tom für sie in petto hatte. Vielleicht war es das, was er gestern getrieben hatte, als er nicht bei der Arbeit gewesen war. Dora lächelte. Sie würde ihre Wetten vermissen. Wie sollte sich ihre Beziehung je weiterentwickeln, wenn sie jetzt ihre letzte Mutprobe vor sich hatte?

Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 25
    W ährend Dora auf den Zug wartete, fragte sie sich, ob sie wohl richtig angezogen war. Da es ein schöner Tag zu werden versprach, hatte sie einen leichten Sommerrock gewählt und ein Westentop. Außerdem hatte sie eine Strickjacke in ihre Tasche geworfen, aber bei Tom wären Gummistiefel vielleicht die bessere Wahl gewesen.
    Mit seinen Anweisungen in der Hand ging Dora zur Mole. Dort lag, wie angekündigt, ein kleines Boot; es war eins dieser Boote, mit denen sie zur Werft fuhren. An dem Seil, mit dem das Boot am Kai festgemacht war, klebte ein Zettel. Sie zog ihn heraus.
    Steig ein und rudere eine Weile, bis Du die kleine Insel erreichst.
    Er musste die kleine Insel ihr gegenüber meinen. Sie war noch nie dort gewesen, aber sie wusste, dass manche Leute ihre Boote dort festmachten. Wahrscheinlich war sie ein Naturschutzgebiet wie die Insel, auf der Toms Boot lag.
    Dora überwand ihre Abneigung gegen unbefugtes Betreten, stieg in das Boot und manövrierte sich über das Wasser. Wenn sie Tom sah, würde sie mit ihm über die Verwendung des Wortes »Rudern« streiten.
    Der nächste Hinweis steckte im Hals einer Flasche.
    Geh nach links und steig auf den Baum! (Sie quiekte bei dem Gedanken daran, in ihrem kurzen, engen Rock auf Bäume steigen zu müssen.) Dann schau in das Ding hinein, das Du dort siehst.
    Hm, dachte sie, keine große Dichtung, aber sie unterhielt sich bestens. Sie ging den Pfad entlang nach links und bog um eine Ecke. Auf dem Boden lag eine umgestürzte Weide. Sie würde nicht tatsächlich auf den Baum hinaufklettern müssen. Dora streifte ihre Sandalen ab und bewegte sich den Baumstamm hinauf. Aus den Zweigen

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