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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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einen Eileen, die sehr jung, aber erfahren war und die sich so gut mit Perdita verstand. Sie und Perdita teilten sich die Arbeit in der Küche, die sie beide gleichermaßen schlecht verrichteten, und spielten mit Kitty Bridge (eine Partie zu dritt), was sie noch schlechter machten.
    Dann war da Thomas, ein ehemaliger Steward der Handelsmarine, dessen erstes Erscheinen sowohl Kitty als auch Perdita in helle Wut versetzt hatte. Keiner von ihnen hatte der Gedanke gefallen, dass Kitty von einem Mann gepflegt werden sollte - Kitty, weil sie altmodisch war, und Perdita, weil sie schüchtern war. Doch Thomas' männliche Kraft machte vieles einfacher, und Kitty vergaß schnell, dass Pflege »Frauenarbeit« war, und lernte Thomas zu schätzen.
    Die Letzte in dem Trio war Beverley. Beverley war nie verheiratet gewesen, hatte aber zuerst ihre Mutter gepflegt, dann ihre Schwester. Sie hatte etwas sehr Kokettes, was Kitty irritierte, war aber so gutmütig, dass es einfach unmöglich zu sein schien, sie nicht gern zu haben.
    »Es wäre vielleicht möglich gewesen, wenn sie länger als eine Woche geblieben wäre«, stimmte Kitty zu, nachdem Perdita dies bemerkt hatte. »Aber Gartenarbeit liebt sie, das muss man ihr lassen. Sie hat Ableger für mich geschnitten, und zwar sehr effizient.«
    Nur Thomas hatte kein Problem, allein mit Kitty im Haus zu schlafen, aber mittlerweile fand Perdita es kaum mehr der Mühe wert, nach Hause zurückzukehren.
    Sie erwähnte das einmal Kitty gegenüber, als sie zusammen etwas tranken. Perdita war müde und versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. Kitty beobachtete sie scharf, enthielt sich aber jeder Bemerkung. Thomas bereitete kurz gebratene Hühnerbrust mit Gemüse zu; er hatte die Küche beim Kochen gern für sich.
    »Ich könnte heute Nacht zu Hause schlafen«, meinte Perdita, die das Gefühl hatte, im Augenblick auch auf einer Hühnerstange schlafen zu können, wenn man ihr die Gelegenheit dazu bot. »Aber ich glaube, ich spare mir die Mühe. Ich vergesse hier immer irgendetwas, das ich wirklich drüben brauche. Ich kann für den Augenblick genauso gut einfach hier bleiben.«
    »Das habe ich auch zu Lucas gesagt.«
    »Lucas?« Perdita hatte ihn seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen, da William sich inzwischen um sämtliche Lieferungen kümmerte.
    »Ich habe es nicht erwähnt, weil wir im Moment kaum mal eine Sekunde für uns haben, aber er besucht mich nachmittags, ziemlich oft sogar.«
    »Oh ... hm, das ist ja nett von ihm.«
    »Ist es tatsächlich. Weshalb es auch eine gute Idee wäre, wenn er in deinem Haus schlafen würde.«
    »Was?« Perdita war außer sich.
    »Reg dich nicht gleich so auf, Liebes. Seine Wohnung wird auf Holzwürmer behandelt.«
    »Aber wie kann er es wagen, so etwas vorzuschlagen?«
    »Der Vorschlag kam nicht von ihm. Es war meine Idee. Aber er sagte, er könne unmöglich in deinem Haus schlafen, ohne vorher deine Erlaubnis einzuholen.«
    Ein wenig beschwichtigt, murmelte Perdita: »Oh.«
    Kitty runzelte die Stirn. »Es macht dir doch nicht aus, oder?«
    Es machte Perdita allerding etwas aus, sehr viel sogar, aber es ließ sich kaum erklären, warum. Außerdem wollte sie das Kitty gegenüber nicht zugeben, sonst hätte die alte Dame am Ende womöglich Gewissensbisse bekommen, weil sie den Vorschlag ja gemacht hatte. Kitty mischte sich so selten auf eine negative Art und Weise in Perditas Leben ein, doch diesmal hatte sie es definitiv getan. »Ich weiß nicht recht, wirklich ...«
    »Vielleicht wird er eines Abends mal vorbeikommen und dich darauf ansprechen.«
    »Das bezweifele ich, vergiss nicht, er muss abends arbeiten.«
    »Nicht jeden Abend. Janey arbeitet jetzt einen Abend allein, und Lucas hat jeden Montag frei.«
    »Davon hat Janey mir nie etwas erzählt.« Perdita war dankbar, sich vom Thema »Lucas« abwenden und über einen Menschen sprechen zu können, der keine zwiespältigen Gefühle in ihr weckte.
    »Wann hast du Janey das letzte Mal gesehen?«, fragte Kitty. »Seit ich ein Krüppel bin, kommst du noch weniger unter Menschen als früher. Du musst mehr unternehmen. Ruf sie an. Geht zusammen in den Pub oder unternehmt sonst etwas. Jetzt, da Roger nicht mehr so viel hier ist, musst du zusehen, dass du mehr mit Menschen deines Alters zusammen bist.«
    »Roger ist viel älter als ich. Mindestens fünfunddreißig. Aber wie auch immer, er kommt doch in ein oder zwei Tagen zurück, oder?«
    »Wirklich? Nun, trotzdem finde ich, du solltest mehr ausgehen. Ich

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