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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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nichts gefehlt hatte und dass die Infektion erst später aufgeblüht war.
    »Beverley ist sehr tüchtig. Wenn sie gewusst hätte, dass Kitty beim Schlafengehen krank war, hätte sie mich gerufen.«
    »Ja, wahrscheinlich, aber ich bin um zwei Uhr morgens zurückgekommen. Ich wusste, dass Kitty krank war, und ich habe ihr nur zwei Paracetamol-Tabletten gegeben. Wenn ich Sie gerufen oder wenigstens Beverley geweckt hätte, hätte man die Antibiotika viel früher verabreichen können.«
    »So viel früher nun auch wieder nicht, und es war sehr gut, dass Sie ihre Temperatur so schnell runtergedrückt haben. Also, ich schaue nach der Praxis noch mal vorbei, um zu sehen, wie es ihr geht. Machen Sie sich nicht mehr Sorgen als unbedingt nötig und haben Sie um Gottes willen kein schlechtes Gewissen, weil Sie mal einen Abend ausgegangen sind. Sie brauchen ein wenig Zeit für sich, Perdita, sonst werden Sie uns am Ende selbst noch krank.«
    Perdita versuchte krampfhaft, die Schuldgefühle zu unterdrücken, aber sie war zum Teil gerade deshalb so niedergeschlagen, weil sie sich so gut amüsiert hatte. »Ich bin wie ein Kind, das nach einer Party überdreht ist«, murmelte sie, als sie ein Beet mit Herbstaussaaten jätete. »Jetzt bin ich gerade im Stadium der Tränen vor dem Schlafengehen angelangt. Nur dass es schon Morgen ist und ich nicht genug Schlaf bekommen habe.«
    Sie rief Lucas an. »Hi, ich bin es. Ich wollte dir noch einmal für gestern Abend danken. Es war himmlisch.«
    »Ich danke dir.«
    »Aber ich fürchte, Kitty hat eine Bronchitis.«
    »Oh, das tut mir Leid. Wird sie wieder gesund werden?«
    »Der Doktor meint, ja. Aber ich dachte, ich sage dir Bescheid, falls du heute Nachmittag vorbeikommen wolltest. Sie wird nicht in der Lage sein, lange mit dir zu reden.«
    »Ich komme trotzdem schnell vorbei. Ich habe eine Neuigkeit für dich.«
    »Oh? Was denn?«
    »Wir haben ein Datum für die Ausstrahlung der Fernsehsendung. Sie wird in zwei Wochen gesendet.«
    »Wirklich? Ich dachte, wir müssten eine Ewigkeit warten.«
    »Müssten wir normalerweise auch, aber unsere Sendung ist als letzte einer längeren Serie gedreht worden, und sie haben uns einfach ziemlich schnell an die Reihe genommen.«
    »Ich kann es gar nicht erwarten, die Aufnahme zu sehen. Oder kann ich es doch? Es könnte auch furchtbar peinlich werden.«
    »Ganz und gar nicht. Du wirst entzückend aussehen, versichere ich dir.«
    Kittys Bronchitis wurde besser, aber sie schien sich trotzdem nicht zu erholen. Sie hatte überhaupt keinen Appetit und musste zu jedem Bissen überredet werden. Und nachdem sie ein paar Tage im Bett verbracht hatte, lehnte sie sich nicht länger dagegen auf, sondern schien gar keine Lust mehr zu haben aufzustehen. Sie wachte oft in der Nacht auf - so oft, dass Perdita sich auf dem Fußboden in Kittys Zimmer ein Bett machte, um nicht erst mühsam im Halbschlaf die Treppe hinuntertaumeln zu müssen. Wenn sie bei Kitty im Zimmer lag, ging die ganze Prozedur viel schneller über die Bühne.
    Der Weg mit dem Rollstuhl zum Badezimmer schien größere Mühe zu kosten, als Kitty zu leisten bereit war, und es kam immer häufiger zu Überschwemmungen im Bett. Perdita und der Arzt erörterten ihre Prognose.
    »In diesem Zustand werden Sie nicht mehr lange mit ihr fertig werden, Perdita. Sie müssen daran denken, entweder mehr Krankenschwestern einzustellen - und ich meine Krankenschwestern, nicht nur Pflegerinnen -, oder sie in ein Heim geben.«
    »Dann müssen es die Krankenschwestern sein. Ich lasse sie nicht in ein Heim gehen.«
    »Es wird ein absolutes Vermögen kosten. Ich nehme an, Kitty hat etwas Geld, aber eine Privatpflege rund um die Uhr könnte sich auf tausende von Pfund belaufen.«
    Sollte sie dem Arzt von ihren Sorgen in Bezug auf Roger erzählen? Sie seufzte. Es gab nichts, was sie deswegen hätte tun können. »Nicht wenn sie nicht sehr lange lebt.«
    »Es gibt keinen Grund, warum sie nicht noch Monate leben sollte, vielleicht sogar Jahre. Sie dagegen können so nicht weitermachen. Nicht mit einem Geschäft, das Sie leiten müssen.«
    Sie öffnete den Mund, um zu antworten, dass das Geschäft zum Teufel gehen könne, tat es aber nicht. Einige ihrer Kunden - Ronnie und Lucas - würden wahrscheinlich später zu ihr zurückkommen, wenn sie sich jetzt, während Kitty so krank war, freinahm. Aber was war mit den anderen? Sie würden sich andere Lieferanten suchen, ohne die spezielleren Salate, die sie lieferte, auskommen lernen,

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